Neue Expansion, Spectator Mode und wie das Hearthstone-Team so tickt.

Auf der Gamescom 2014 in Köln hatten wir die Ehre Yong Woo, Hearthstones Senior Game Producer, kennenzulernen und mit ihm über seinen Job und Hearthstone zu plaudern.

Yong Woo war eine der ersten Personen, die vor 2 Jahren das Hearthstone-Team betrat, nachdem er zuerst an Blizzards Starcraft 2 und Diablo 3 arbeitete. Seine jetzige Hauptaufgabe ist es das Team zu koordinieren.

Das spielende Entwickler-Team

Auf meine Frage hin, ob er Erfahrungen mit Sammelkartenspielen habe, kam natürlich eine erwartete Antwort.

„I am a enthusiast about Collectible Card Games. I’ve been playing all my life, but this is the first digital card game, I ever worked on“

Des Weiteren verriet uns Woo, dass so gut wie jeder im Team mit Sammelkarten spielt, denn laut ihm ist nur derjenige gut in etwas, der auch Spaß daran hat. Allgemein gilt, dass alle Entwickler auch #1 Fans der Spiele sind und dass dies ein wichtiger Faktor ist, wenn man sich bei Blizzard bewerben möchte. Er selbst zockt Priester und hat uns ganz stolz von seinem 500. Sieg erzählt, der ihm das goldene Icon brachte.

Die Vision des Hearthstone-Teams war es zu zeigen, dass auch ein kleines Entwickler-Team ein episches Blizzard-Spiel erschaffen kann. Als ständige Motivation dient ein Foto von Blizzards Gründer Mike Morhaime und Software-Guru Bob Fitch, wie sie mit Sneakers und Cargo-Pants auf dem Boden sitzen und mit Sammelkarten spielen.

„Whenever I look at the picture, I remember why we made Hearthstone. Because we love Collectible Card Games.“

Das Sammelkartenspiel-Genre wird laut Woo viel zu oft missverstanden. Leute glauben, dass es zu kompliziert und nerdy sei, oder dass es ihnen keinen Spaß machen kann. Aber das Hearthstone-Team war sich bewusst, dass sie ein Spiel, das sie lieben nehmen können und der Welt zeige können, was einen daran so begeistern kann. Ein Hauptaspekt dabei war es die unnötige Komplexität zu verringern. In anderen Sammelkartenspielen gibt es ganze Enzyklopädien über Kartentexte, aber in Hearthstone soll alles so einfach wie möglich erklärt sein. Weitere Hilfe geben dabei die großartigen Animationen, die ohne das Lesen der gegnerischen Karte vermitteln, was gerade abgeht.

Genau diesen Aspekten schreibt Woo den großen Erfolg von Hearthstone zu, da das Spiel sogar beim Zusehen Spaß macht wohl deshalb bei Streamern so beliebt ist. Dass das Zusehen so unterhaltsam ist, spürt er sogar täglich im Büro. Sobald ein Mitarbeiter Hearthstone startet, sammeln sich die Kollegen hinter dem Spieler und diskutieren heftig mit über Spielzüge.

Naxxramas war nur der Anfang

Vor einigen Wochen startete Hearthstone seine erste große Expansion, das Solo-Abenteuer Naxxramas. Es war der Versuch etwas zu schaffen, dass mit einem nicht-digitalen Sammelkartenspiel nicht möglich gewesen wäre – 39 Solo-Herausforderungen in denen man gegen den Computer spielt und dabei 30 neue Karten freischalten kann. Man beschloss nur richtig bahnbrechende Karten zu veröffentlichen, um das derzeitige Meta so richtig durchschütteln und Neueinsteigern einen leichteren Start ins kompetitive Spielen zu gewährleisten. Nicht nur Profi-Spieler, sondern vor allem Casual-Spieler seien von Naxxramas begeistert und dies zeigt sich auch an den Daten, denn zum Naxxramas Release gab es so viele aktive Spieler wie nie zuvor.

„[…] with Naxxramas we’ve seen the most number of active players we’ve ever seen.“

Im Interview verriet uns Woo auch, dass es noch weitere Solo-Abenteuer geben wird, da sich diese einer großen Beliebtheit erfreuen. Jedoch entschied man sich bei der nächsten Expansion für einen eher klassischen Ansatz. Das nächste Release-Ereignis von Hearthstone wird ein neues Expansion Pack. Das heißt so viel wie, dass ein neues Set von Karten dem Spiel hinzugefügt wird, diese aber nicht durch das herkömmliche Profi Pack erhaltbar sind, sondern nur durch das neu erscheinende Expansion Pack. Wann das Expansion Set erscheinen wird, konnte uns noch nicht gesagt werden, aber am besten fängt man jetzt schon einmal an Gold zu sparen. 😉

Zuckerl für die Streamer

Auf die Frage hin, ob Blizzard den e-Sport auch direkt ins Spiel mit z.B. Turnieren einbauen wird, meinte Woo, dass dies weiterhin den Drittanbietern und Communities überlassen wird, welche Turniere veranstalten. Was allerdings ganz oben auf der Prioritätsliste steht ist der vielverlangte Observer Mode.

„[…] I think it’s important for two reasons: It obviously makes it easier for content creators to stream their games when they’re playing against each other and it also makes it easier to stream tournaments.“

Man will die Communities dazu ermuntern, mehr eigenen Inhalt zu kreieren und mit dem Observer Mode ist ihnen da sehr geholfen. Des Weiteren soll damit die soziale Verknüpfung gefördert werden. Bei Sammelkartenspielen ist es üblich, kleine Gemeinschaften und Freundeskreise zu haben, die regelmäßig miteinander spielen. Dies soll, laut Woo, auch bei Hearthstone gefördert werden, denn die größte Freude am Spielen hat man, wenn man Freunde hinter sich hat, die mit einem abhängen oder einem bei Spielzügen helfen. Was der Observer Mode nun mit sich bringen wird ist, dass man seine Freunde sieht, die gerade in einem Spiel sind, eine Anfrage schicken darf, ob man beim Spiel zusehen darf. So kann man zusammen neue Decks testen, Karten besprechen oder einfach nur zusammen zocken, ohne dass man nebeneinander sitzen muss.

 

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