RAM - The Throne Within Tour 2019
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RAM (SE) – “The Throne Within” (13.09.2019)
Biografie von Dan Slesso
Besser als mit der Veröffentlichung des stärksten Albums ihrer Karriere kann keine Band ihren 20. Geburtstag feiern. Im Fall von Ram heißt das Selbstgeschenk The Throne Within, womit die Schweden die Messlatte, was klassischen Heavy Metal betrifft, einmal mehr höher anlegen, wiewohl sie in Hinblick auf ihre Energie und Frische mit beiden Beinen im Hier und Jetzt stehen. „Die Platte klingt unverkennbar nach RAM. Sie enthält schnelle und schleppend schwere Songs, Midtempo-Nummern und Langsameres, ist melodisch und klingt trotzdem dreckig. Die Arrangements wirken zwar vertraut, sind aber teilweise ungewöhnlich“, beschreibt Gründer und Gitarrist Harry Granroth. „Wir hatten beim Songwriting kein konkretes Ziel vor Augen; manchmal ist das der Fall, muss aber nicht sein, und diesmal haben wir uns einfach getroffen, mit dem Schreiben angefangen und uns einfach treiben lassen.
Fans der Band sehen sich zweifellos vom eröffnenden Epos ‚The Shadowwork‘ an gefesselt. Der Song beginnt explosionsartig mit einem schneidenden Riff, das deutlich macht, dass RAM 2019 aus allen Kanonen feuern. Ob sie die Muskeln spielen lassen und ihre volle Wucht entfalten wie mit ‚Fang And Fur‘ oder mit Kalibern wie ‚No Refuge‘ und ‚Violence (Is Golden)‘ Dringlichkeit vermitteln – auf dieser Scheibe wird nicht lange gefackelt, denn sie strotzt vor erhebenden Refrains, gewaltigen Hooks und jener Art von Shredding, bei der angehende Luftgitarristen ins Schwitzen geraten. Die Band hat das Album in ihrem eigenen Black Path Studio aufgenommen und selbst produziert, wobei die Sessions reibungslos verliefen, obgleich harte Arbeit damit verbunden war, die sich wiederum ausgezahlt hat. „Ich glaube nicht, dass wir als Gruppe das Gefühl haben, jemandem etwas beweisen zu müssen. Wir legen eher persönliche Maßstäbe an – quasi um uns zu vergewissern, dass wir uns nach wie vor coole Riffs, Melodien und Texte aus dem Kreuz leiern können. Keine Frage, dass wir immer noch vieles erreichen wollen, aber es geht nicht darum, sich vor anderen zu rechtfertigen.“
Im Gegensatz zu dem bezaubernden Album Rod von 2017 werden die Texte nicht von einem Konzept geklammert. Stattdessen stehen die Songs jeweils für sich allein und behandeln die Schattenseiten des Daseins. Wie der Titel ‚Blades Of Betrayal‘ andeutet, geht es in diesem Track um Verrat durch eine nahestehende Person, wohingegen ‚You All Leave‘ das Thema Selbstmord behandelt – „die Fragen, den Verlust und das Gefühl von Leere, die er zur Folge hat. Man kann nur hoffen, niemals selbst davon betroffen zu sein.“ Bei ‚Fang And Fur‘ drehen sich die Lyrics indessen um „ein Rudel Wölfe, das eine Hochzeitsgesellschaft überfällt, so wie es einmal wirklich in der russischen Steppe passiert ist.“ Sänger Oscar Carlquist trägt jede Zeile auf seine unnachahmliche Weise vor und hat sich selbst zum Äußersten getrieben, um sein Bestmögliches zu geben. Zudem gastiert Alan Averill von Primordial im dramatischen Finale ‚Ravnfell‘, wo sich die beiden Frontleute in ihrer gebieterischen Performance auf Augenhöhe befinden.
Die Band ist natürlich stolz darauf, seit zwei Jahrzehnten am Start zu sein. „Das fühlt sich klasse an. Ich würde sagen, wir mussten uns ganz schön ins Zeug legen, um so lange zusammenzuhalten, und glaube auch nicht, dass irgendjemand damit gerechnet hätte, wie langlebig wir sind.. Hoffentlich finden wir die Kraft, noch einmal 20 oder zumindest zehn Jahre durchzuziehen. Wer weiß?“ Und auf die Frage hin, welchen Rat er sich selbst heute geben würde, wenn er als Newcomer von Grund auf anfangen müsste, antwortet der Gitarrist unumwunden: „Geh deinen eigenen Weg, statt Trends nachzulaufen, und schweife nie vom Pfad der Finsternis ab. Bleib Metal!“