Larry Garner zählt zu jenen Blueskünstern der Gegenwart, die noch dem Stile der Storyteller nachhängen. Der Blues des Mannes aus Baton Rouge ist leichtfüßig, melodiös und vermischt zahllose Einflüsse, von New Orleans bis Chicago, von der Westküste bis zum Louisiana-Swamp. Witz und Spielfreude sind weitere Markenzeichen. Seine Geschichten erzählt Garner sowohl in als auch zwischen den Songs und somit kommuniziert er in guter, alter Tradition mit dem Publikum. Als Songwriter beschränkt sich der Amerikaner inhaltlich ebenfalls nicht auf Althergebrachtes, auch er verzichtet nicht auf Sozialkritik, etwa in „The Haves And The Have Nots“. Letzteres mag von manchen als „trivialphilosophisch“ erachtet werden, wenn Garner seine „Larryisms“ einstreut, doch Zuhören schadet selten. In erster Linie bietet Larry Garner Good-time-blues mit Tiefgang, Hirn, Herz und Bauch ansprechend. Geschmack beweist der Bandleader Garner überdies in der Auswahl seiner Bandmitglieder, greift er doch an den Tasten immer wieder auf österreichische Qualität zurück, von Christian Dozzler bis Raphael Wressnig.