Attentive practices of thought, love, rage and care
die Schöne Kuffnergasse 7, 1160 WienVernissage: 02.09.2017 – 19.00 Uhr
Für alle gibt es diese Situation. Sie ist als Erlebnis zu beschreiben, als Körperliches. Zu ihrer Beschreibung gibt es eine Terminologie. Diese ist wissenschaftlich und zirkuliert als Biochemische.
Was als Gegenwert zur Bezeichnung vorliegt, ist in seiner deskriptiven Dynamik dem Radius einer Schablone verpflichtet. So gibt es aber eine Geschichte dazu. Die Erzählung verkürzt sich auch bis zum bloßen Namen: ‚Adrenalin‘, bspw… Zu Gunsten der fassbaren Distanzierung des sich darstellenden Erlebens, werden alle räumlichen und zeitlichen Vektoren über Bord geworfen. Das
jeweilig Greifbargewordene reflektiert einen Bezugspunkt; der sich dann als Begriff wiederholt. Es besteht darin die Grundlage von Angst oder Versprechung. Die Resonanz im Hohlraum des Verlangens nach Plombierung lässt ahnen, dass am Grund dieser Angst oder jener Versprechung ein Missverständnis vorliegt. „In fact, staying with the trouble requires learning to be present, not as a vanishing pivot between awful or edenic pasts and apocalyptic or salvific futures, but as mortal critters entwined in myriad unfinished configurations of places, times, matters, meanings.“ FN Die Leerstelle – in diesem Bedürfnis nach einer entbundenen Bezugnahme auf Wirklichkeit – erklingt im Titel; sein Volumen gibt die Fühlung und den Kontakt mit den oben abhanden gekommenen Richtungen wieder. „Attentive practices of thought, love, rage and care“ FN ? engage with the fact that „it matters what matters we use to think other matters with.“ FN ? Es geht um die Tatsache, dass es ein Äquivalent gibt zwischen Zustand und Beschreibung. Dieses liegt in der Balance von Leichtigkeit und Tiefgang. Auch in diesem formal Differenten, und doch Gemeinsamen besteht ein Sinn der hier zusammengefügten Positionen. Dort umfasst der tastende Bezug eine Reflexion der
Entsprechungen, und damit der Wirkung dessen womit etwas denkt oder gedacht wird. Zumindest aber war es eine zusammenhängende Möglichkeit der Bedeutungen von „attentive practices of thought, love, rage and care“ die hierhergeführt hat.
Benedikt Büllingen, August 2017
Künstler*innen
Akram Al Halabi
Benedikt Büllingen
Valerie Bosse
Sophia Hatwagner
Sophie Hundbiss
Katrin Kreiner
Christina Kroiss
Aline Sofie Rainer
Georg Reiter
Leonie Schwitalla
Hannah Todt
Marie Willmann
Organisation & Kuration:
Kollektiv U+
www.uplus.at
Finissage: 08.09.17 – 19.00 Uhr
Ausstellung täglich von 16.00 – 19.00 Uhr geöffnet