Deathbound - frischer Soulslike-Wind
bekanntes Genre - neue Ideen
Was zeichnet ein Soulslike aus? Schwere Bosskämpfe, eine Ausweichrolle, Fortschrittsverlust beim Sterben, eine verstrickte und kryptische Geschichte? Es gibt noch viele weitere Punkte, die man aufzählen könnte. Oft reichen bereits ein oder zwei dieser Attribute aus, um einem Spiel dieses Genre zuzuordnen. In einem Markt, der so gesättigt ist wie das Soulslike-Genre, sollte man jedoch weniger darauf achten, welche der genannten Merkmale in einem neuen Titel vorhanden sind, sondern vielmehr, welche Innovationen ihn von den anderen abheben.
Deathbound weist einige Elemente auf, die ihm das Label „Soulslike“ verleihen: Checkpoints zum Aufleveln, XP-Verlust beim Sterben, freischaltbare Abkürzungen und schwere Bosskämpfe sind einige davon. Auch eine düstere Geschichte ist vorhanden, die grundsätzlich auf einen Krieg zwischen Gut und Böse mit einigen zusätzlichen Aspekten heruntergebrochen werden kann.
Worin sich jedoch Deathbound von anderen Spielen in diesem Genre unterscheidet, ist das Partysystem. Der Spieler erhält im Laufe des Spiels Charaktere, genannt Essences, und kann aus bis zu sieben davon eine Gruppe von vier zusammenstellen und beliebig zwischen ihnen wechseln. Die einzelnen Persönlichkeiten haben unterschiedliche Ansichten und Glaubenssätze, was zu Synergien und Anti-Synergien innerhalb der Party führt. Durch das Wechseln zwischen den Essences lassen sich Combos ausführen, die, wenn gut getimt, auch eingehende Angriffe negieren können.
Ausrüstungsgegenstände beeinflussen den Spielstil daher nicht sonderlich. Jede der sieben Essences spielt sich jedoch einzigartig. Von Magier bis hin zu Assassine sind alle gängigen Klassen vertreten. Um ein anderes „Build“ auszuprobieren, muss man lediglich die Partymitglieder wechseln, anstatt einen Respec durchführen zu müssen. Dadurch lassen sich unterschiedliche Strategien schnell und ohne großen Aufwand testen.
Dieses System hat jedoch auch seine Eigenheiten. Jede Essence hat ihre eigene Gesundheitsleiste. Ähnlich wie bei Dark Souls lässt sich diese durch ein wiederaufladbares Item auffüllen. Dies verringert jedoch das Leben aller gerade nicht aktiven Essences. Zudem ist ein Run vorbei, sobald die aktuell ausgewählte Essence stirbt. Wie nützlich diese Mechanik ist, bleibt fraglich.
Auch das HUD wirkt anfangs etwas verwirrend. Stamina und Health teilen sich eine Anzeige – sinkt Health, steht auch weniger Stamina zur Verfügung. Auch die Kamera und das Lock-On-System haben mich einige Versuche gekostet. So beeindruckt Deathbound zwar mit seinen neuen Ideen, wird jedoch von ein paar Eigenheiten und gelegentlich fehlendem Feinschliff zurückgehalten.
Leider habe ich es noch nicht geschafft, Deathbound durchzuspielen, da seit dem letzten Update mein Speicherstand verschwunden ist. Allerdings hatte ich beim zweiten Durchgang durch die Balance-Patches mehr Spaß als beim ersten. Trotz seiner Schwächen bietet Deathbound eine frische und interessante Interpretation des Soulslike-Genres, die einigen Fans definitv gefallen wird.
— PaulDas Gute
+ interessantes Partysystem
Das Schlechte
- teils fragliche Mechaniken
- Kamera als Feind