Mo, 22. Jul 2024
Cyberpunk trifft auf Noir

Cyberpunk trifft auf Noir

Nobody Wants to Die Review

In diesem First-Person Who-Done-It Krimi folgen wir der Sci-Fi Geschichte von James Kara. Im dystopisch New York 2329 lebt derjenige Ewig, der es sich finanziell leisten kann. Doch immer noch stehen Kriminalität und Mord an der Tagesordnung. Als James erneut zu einem Fall hinzugezogen wird weiß er noch nicht wo er da mal wieder hineingeraten ist.

New York, 2329. In dieser dystopisch Sci-Fi Variante von New York ist, neben Geld, der Körper die zweitwichtigste Währung. Denn wer reich ist kann sich das Recht an der Körpernutzung sichern. Wer gegen das Gesetzt verstößt, so mutmaßen wir jetzt einfach mal, verliert dieses Recht. Einige Bewohner bekommen ihren Körper, im Zuge ihrer Tätigkeit, gesponsert oder mieten ihn auf Raten.

Unter ihnen lebt James Kara, ein ehemaliger Baseballstar, der bereits mehr als hundert Jahre auf dem Buckel hat. In seinem aktuellen Körper geht er den Aktivitäten als Detektiv nach. Von seinem Vorgesetzten wird er zu einem sonderbaren Selbstmord hinzugezogen, doch schnell erkennt James dass etwas nicht mit rechten Dingen zugeht. Gemeinsam mit seiner kurzerhand hinzugezogenen Partnerin Sara versucht er die augenscheinlichen Ungereimtheiten aus der Welt zu schaffen. Doch zu welchem Preis?

Dabei spielt ihr James Kara aus der Ego-Perspektive durch die einzelnen Settings der Geschichte. Nobody Wants to Die setzt die Unreal Engine 5 richtig ein und trifft dabei optisch und stimmungsmäßig genau in die Kerbe, wie wir uns selbst ein Cyberpunk-Noir aus der Schublade denken würden.

Die meiste Zeit navigieren wir James durch die unterschiedlichen Settings und interagieren mit Objekten um mehr über die Geschichte oder den Hintergrund der Spielwelt zu verstehen. Das geht von aktuellen Gesetzen bis über zu James persönlicher Geschichte als Baseballstar. Jedes Objekt kann genau inspiziert gedreht und manchmal sogar später in den Handlungsstrang eingebaut werden. Das frischt das Gameplay etwas auf, ändert aber nichts am Hauptgeschichtsstrang und den zwei möglichen Enden die erspielt werden können.

Viele Gespräche laufen zwischen James und Sara, bzw. James und seinem Vorgesetzten ab. Diesen können wir einerseits folgen und von Zeit zu Zeit mittels Dialogoptionen in eine bestimmte Richtung lenken.

Zur Analyse z.B. des Tatorts stehen uns weitere wichtige Gegenstände zur Verfügung. Die UV-Lampe, der Rekonstruktor, eine Kamera und eine Röntgenlinse. Dabei folgen UV-Lampe und Röntgenlinse einem ähnlichen Gameplay. Beide dienen uns dazu Hinweise auf Oberflächen (UV-Lampe) oder unterhalb von Böden oder Wänden (Röntgenlinse) zu entdecken und zu verfolgen. Oft handelt es sich dabei um Fußspuren oder Kabel.

Die Kamera wird zu bestimmten Zeitpunkten automatisch aufgerufen und signalisiert uns zusätzlich ein wichtiges Indiz. Das wohl unterhaltsamste Tool ist der Rekonstruktor. Mit diesem können wir geschehene Ereignisse, wie der Name schon sagt, rekonstruieren. Dabei arbeiten wir uns Abschnitt für Abschnitt vorwärts und zurück um bestimmte Hinweise und Indizien zu finden.

Ein weiteres lustiges Feature ist die Fall-Wand. Auf dieser arrangieren wir unsere Hinweise in Hektagons zueinander an und verlinken zwei relevante um die richtigen Schlüsse ziehen zu können. Ein Hakerl symbolisiert uns zusätzlich ob zwei Hinweise richtig kombiniert wurden oder mittels X ob der Ausgang nicht eindeutig oder falsch ist.

Wie lange ihr euch auf das Erlebnis einlassen wollt und wie viel ihr über den Hintergrund erfahren wollt bleibt euch überlassen. Entsprechend bietet euch Nobody Wants to Die an die 10h Spielzeit. Wenn ihr beide Enden erspielen wollt somit doppelt so viel, wobei bereits erste Spieler berichten ohne Dialoge auf 3h30 Spielzeit gekommen zu sein.

Nobody Wants to Die ist für etwa 25€ für die Plattformen PlayStation 5, Xbox Series X and Series S, Microsoft Windows erhältlich.

Fazit

Nobody Wants to Die ist eine stimmungsvolle Cyberpunk Noir Erfahrung, die uns von Minute eins an in ihren Bann gezogen hat. Das Kernelement von dem es lebt ist die Unreal Engine 5 und die damit verbundene Chance tief in die Welt von Nobody Wants to Die eintauchen zu können. Die weiteren Gameplay Elemente und Tools sind ebenfalls optisch und nett umgesetzt, tragen uns aber in erster Linie nur durch die Geschichte anstatt des Spielers herauszufordern. Das heißt Nobody Wants to Die wirkt mehr wie ein spielerisch inszeniertes Noir als ein vollwertiges Adventure Spiel. Die Erfahrung hat uns aber unter diesem Hintergrund trotzdem abgeholt. Wer Fan von Krimi-Adventures ist macht sicherlich nichts mit einem Kauf falsch.

 

— Fabian Padrta

8.5

Das Gute

+ Storyline und Setting

Das Schlechte

- Mehr Geschichte als Gameplay

Shortcut Nobody Wants to Die
Release 17. Jul 2024
Studio Critical Hit Games
Publisher Plaion