Aller Anfang ist nicht schwer!

Mit dem Entstehen von Soulslikes wurde ein neues Genre geboren, dass viele Gamer in seinen Bann zieht und noch mehr Aufmerksamkeit möchte. Da kommt Flintlock genau richtig, um Action Adventure Spieler abzuholen und sie in die Tiefen der Gaming-Hölle ziehen möchte.

Ich bin ein harter Verweigerer von Soulsborne-Spielen. Sie sind hart, zeigen auf wie geistig schwach man ist, bis man die Stärke dazu findet sich gegen den Feind zu stellen und nach dem 93. Tod endlich den hart verdienten Sieg feiern zu können. Auf dem Weg dorthin gehen unzählige Controller, Nägel und Nerven kaputt und zu diesem Preis möchte ich Games nicht zocken!

Flintlock: Siege Of Dawn aus dem Hause A44 Games – das Team hat bisher nur Ashen 2018 auf den Markt gebracht – will meine Ansichten dazu ändern.

But tonight I’m killing gods

Nor Vanek ist eine Kriegerin die für ihre Sache sterben würde. Als plötzlich Götter auf der Welt erscheinen und mittels einer Plage alle Menschen zu Untoten machen, heißt es die letzten Bastionen der Zuflucht zu beschützen. Eine davon ist Dawn, wo Nor mit ihren Kumpanen gegen die Zombies kämpft und sich plötzlich sogar in einem Kampf gegen eine Gottheit geschlagen geben muss.
Als sie irgendwo in der Natur wieder erwacht und einen mysteriösen Fuchs namens Enki tritt, schwört sie den Göttern Rache.
Gemeinsam mit Enki, der magische Fähigkeiten besitzt, beginnt sie ihren blutigen Pfad, der die Plage und ihre Verursacher von der Erde wischen soll – koste es was es wolle!

Sag leise baba!

Spielerisch befinden wir uns von Beginn an bei God Of War. Nor hat einen Degen und eine Schusswaffe mit der sie Gegner mit leichten und schweren Attacken besiegen kann. Sobald Enki am Start ist, kommen noch magische Fähigkeiten wie Ablenkungszauber, Betäubung und die obligarischen Ulti-Moves dazu, die das Action-Adventure dank Unreal Engine 5 zu einem Augenschmaus machen.
Spätestens beim ersten Boss wird aber klar: hier muss geblockt, ausgewichen und gekontert werden, um zu überleben. Zu keiner Zeit ist es aber so schwer, dass man schnell den Controller ins Eck wirft.
Sollte man doch den virtuellen Löffel abgeben, so heißt es souls-typisch, ciao zu all den gesammelten Erfahrungspunkten – diese müssen an der Todesstelle nämlich abgeholt werden, sonst sind sie futsch. Auch die Anzahl an Gegnern kann manchmal richtig knackig werden, wenn viele Untote und große Schergen mit Hämmern, Armbrüsten und Feuerbällen auf einen eindreschen – dies passiert aber eher am Schluss der Reise, wo Nor und Enki bereits einiges Skills am Kasten haben.
So kann man mit dem Fuchs über weite Strecken fliegen (sofern man die magischen Dreiecke am Himmel aktiviert), Nor erhält allerhand neue Waffen, welche überraschend technologisch fortgeschritten sind für das Setting sowie Äxte und Schwerter, die man nach Bedarf noch aufbessern kann um mehr Wumms verursachen zu können.
Spätestens im mittleren Verlauf der Story, wenn die großen Fähigkeiten freigeschaltet sind und der Flow mit Enki intus ist, erkennt man, dass Flintlock im Kampfsystem mit Nor & Enki wirklich glänzt: die Gegner betäuben bevor sie ihre Attacken ausüben können, Crowd-control mit Flächenmagie und mehr machen richtig Laune und ihr fühlt euch unbesiegbar.

Where do we go from here?

Die Welt von Nor liegt in Schutt und Asche und die letzten paar Überlebenden kämpfen um die Überreste. Natürlich erkennt man das im Leveldesign, aber manchmal fühlt man sich richtig verloren. Viele Dächer sehen erklimmbar aus, man scheitert aber nach Minuten daran und fühlt sich noch schwächer als wenn man von einem Zombie von einer Klippe gestoßen wird. Die „Open-World“ ist sehr linear aufgebaut und man läuft von Quest zu Quest ohne, dass man eine Open-World je gesehen hat.
Ich habe eine halbe Stunde damit verbracht Munition für das Gewehr zu suchen, um die Zielübungen abzuschließen. Stellt sich heraus, dass man rasten muss um die Kugeln wiederherstellen zu können. Hier fehlt es entweder an Auffassungsvermögen oder Tutorial-Texte.

Fazit

Flintlock: The Siege Of Dawn kann für mich der Einstieg in die Königsklasse bedeuten. Es ist nicht allzu schwer (auf normalen Schwierigkeitsgrad) und zeigt, was noch in der Sandbox der Souls-Macher steckt. Während man in der Welt nicht allzu viel sehen und auf tiefe Story-Charakter treffen wird, ist es dank Unreal Engine 5 ein Traum anzusehen. Die Kämpfe machen Spaß, A44 Games erfindet das Rad der Genres aber nicht neu. Wer sich ein Bild machen möchte, der greift bedenkenlos im Xbox Game Pass zu, ambitionierte Spieler haben einen Spaziergang durch den Park hier vor sich. Ich für meinen Teil kann sagen: Soulslikes, ich komme!

— David B.