Task Force (ni)X
Suicide Squad: Kill The Justice League im Test
Suicide Squad: Kill The Justice League ist endlich da. 7 Jahre nach Batman: Arkham Knight muss die böse Seite herhalten und die Welt retten. Kann das Konzept aufgehen oder ist es doch ein Selbstmordkommando für Warner Bros.?
Mit Rock Steady hat man einen Top-Entwickler für das DC-Universum schon vor einer Dekade gefunden. Die Arkham Reihe ist eine der besten Comic-Videospiel-Serien und nachdem der dunkle Ritter Gotham gerettet hatte, wäre nun Zeit die Bedrohung auf eine Welt-Krise zu stellen.
Kill ‚em all!
Brainiac ist hier um die Welt zu zerstören und alle Überlebenden zu seinen Sklaven zu machen. Da die Justice League unter dem Willen des fiesen Aliens steht helfen Batman, Flash, Green Lantern und Superman dabei die Menschheit zu unterwerfen. Amanda Waller, die Superhelden und Verbrecher gleichermaßen wenig leiden kann, ruft daher die Task Force X ins Leben. King Shark, Deadshot, Boomerang und Harley Quinn sind die auserwählten, die nicht nur Brainiacs Invasion stoppen sollen sondern die Justice League ebenfalls auslöschen sollen, um die Welt ein für alle Mal wieder menschlich zu machen. Unterstützung gibt es dabei von Wonder Woman, Lex Luthor und anderen Prominenten des DC-Universums um mit Waffen, List und viel schwarzem Humor Metropolis noch weiter in Schutt und Asche zu legen. Der Name ist also wirklich Programm: Kill The Justice League!
OK, Boomer!ang
Das Team ist chaotisch, witzig und liefert alles, was man von Comics, Film und Fernsehen kennt. King Shark hat sein Comic-Update bekommen und ist schlauer als James Gunns Film-Äquivalent. Boomerang ist der Loser der Truppe und liefert neben schlechten Sprüchen brutale Gewalt. Deadshot lebt nur für seine Familie und tut alles, um seine Tochter zu beschützen und Harley bleibt Harley.
Alle vier Charaktere sollen verschiedene Klassen symbolisieren, doch am Ende spielen sie sich fast gleich. Alle ballern mit diversen Waffen alle Gegner um, die sich ihnen in den Weg stellen und können Ultis Super-Attacken starten. Deadshot besitzt Skills mit dem Scharfschützengewehr, Boomerang ist schnell und kann Combos schnell verketten, Harley prügelt mit dem Baseball Schläger und King Shark hat …eine Gatling-Gun?!
Auch bei den Skill-Trees ist nichts überraschendes zu erwarten. Jeder Charakter levelt seine Basis-Skills und kann Super-Attacken erlernen. Die meisten Perks sind passiv und erhöhen Stärke, Schaden oder Schild-Regeneration nach Combo-Attacken. Im Endgame erwartet euch ein Team-Brett, wo ihr 0,4% mehr Schaden mit den Killern macht.
immer ans Buch halten
Es wurde sich aber nicht nur story-technisch und im Charakterdesign eng an das Original gehalten. Die Ideen im Gameplay sind so generisch, sie wirken als wären sie wie ein Modul eingebaut worden. So gut die Grafik und die Authentizität der Charaktere ist, die offene Welt von Metropolis bleibt leer, da die Menschheit zur Gänze ausgelöscht wurde. Immer wieder kreuzen Alien-Truppen euren Weg, die ihr dingfest macht. Und egal, ob ihr jemand retten, einen Radioturm verteidigen oder einfach nur Gegner ausschalten müsst, das Rezept bleibt gleich. Kill or be killed. Da macht es auch keinen Unterschied welchen Anti-Helden ihr spielt, denn es gibt weder Combo-Attacken, wie man es aus anderen Coop-Action Games kennt oder brutale Finisher.
Always on (the run)
Was ebenfalls in jedes generische Live-Service Game gehört sind Ingame-Währungen. Hiervon gibt es gleich 5 verschiedene mit denen ihr bei Pinguin random Waffen craften und ihr nur die Rarität aussuchen könnt, Kisten mit zufälligen Items kaufen oder Skins für Task Force X ersteigern könnt. Dazu kommt noch ein Battle Pass, der Waffen und Emotes beinhaltet, mit denen ihr eure Coop-Partner nerven könnt. Warum bei einem Story-driven Open World Action Spiel die Always-On Option gewählt wird, bleibt mir für immer schleierhaft.
Habt ihr die 10-stündige Kampagne fertig und alle Helden getötet, wird das Multiversum eröffnet und die Task Force X darf dort ihr Unwesen treiben, um mehr spaßbefreite Quests von Amanda Waller abzuhaken.
Fazit
Suicide Squad: Kill The Justice League ist wie ein Schoko-Nikolaus in der Weihnachtszeit. Man freut sich darauf hineinzubeißen, er besitzt eine wunderschöne Verpackung aber leider bleibt’s innen hohl. Dennoch will man den Geschmack von Schokolade nicht missen! Mit sehr simplen Missionen, leerer Open-World und mehr Währungen als Europa früher besaß, macht das killen von Aliens und der Justice League nur mäßig Laune. Vielleicht hätte eine lineare Story, New Game+ und eine lebendigere Umgebung das Spiel gerettet, aber Warner Bros. wollte es nicht anders. Schade, dass das alles ist, was von Arkham City überbleibt.
— David B.Das Gute
+ Grafik
+ Story
+ Online-Coop
Das Schlechte
- Live-Service Game
- leere Open World
- generische Missionen
- unmotiviertes Endgame