Die Pilze sind los!
Mycelia
Deckbuilding Spiele kennen wir mittlerweile alle. Jeder hat seine Startkarten, gemeinsam greift man auf einen Pool an Karten zu und bessert sich so dein Deck auf um gegeneinander anzukommen. Ravensburger hat im Deckbuilding jetzt eine allerliebste Neuerscheinung auf den Markt gebracht und wir haben natürlich gleich mal getestet.
Der Morgentau muss weg
Ein idyllisches Bild – der Morgentau hat sich auf den Spielfeld verbreitet, die ersten Sonnenstrahlen scheinen auf das Brett und langsam aber doch verzieht sich der Tau wieder. Doch ganz so einfach ist es nicht – denn der Morgentau muss über das Spielbrett in die Portal gebracht werden, um im Schrein des Lebens aufgefangen zu werden.
Jeder Spieler bekommt ein identisches Spielbrett, die gleiche Anzahl an kristallenen Tautropfen und legt diese auch nach der gleichen Verteilung auf seinem Spielbrett auf. Zudem erhält jeder Spieler ein Startdeck – ebenfalls für alle identisch. Die Startsituation ist also für alle Spieler die exakt gleiche.
Dann heißt es seine Handkarten auszuspielen, damit Blätter – welche als Währung zählen – zu sammeln, Morgentau nach Kartenvorgabe zu bewegen und neue Pilze zu rekrutieren um seinen verteilten Tau so schnell wie möglich in das Portal zu manövrieren.
Die unterschiedlichen Pilzkarten geben vor, welche Aktionen man mit den Tautropfen durchführen kann – zum Beispiel diese verschieben oder komplett entfernen. Doch Achtung – manche Aktionen sind an Voraussetzungen gebunden, wie etwa den richtigen Untergrund, die richtige Anzahl an Tautropfen auf einem Feld oder in der Umgebung. Es bedarf also ein bisschen Taktik und Strategie um seine Tautropfen bestmöglich einzusetzen und zu bewegen.
Der Schrein geht über
Hat man seine Tautropfen auf das enthaltene Portal manövriert – werden diese sofort entfernt und in den Schrein des Lebens gelegt. Doch Achtung – der Schrein fasst nicht unendlich viel Morgentau bevor er übergeht! Denn dann kullert der gesammelte Tau wieder zurück und manche Tropfen davon landen wieder auf eurem Spielbrett.
Interaktiv muss man hierzu auch wirklich den Schrein
So beginnt der Zyklus – mit ein paar Tautropfen mehr auf dem Spielbrett – wieder von Neuem. Bis wirklich der gesamte Tau von einem Spieler entfernt wurde.
Für die ganze Familie
Mycelia braucht zwar ein bisschen strategisches Denken, gerade wenn es um die vorteilhafte Rekrutierung der zusätzlichen Pilzmitglieder und um den ressourcenschonenden Einsatz seiner Blätter-Währung geht. Doch trotzdem sind die Regel und der Spielverlauf von Mycelia nach einer kurzen Eingewöhnungsphase durchaus gut zu durchschauen und sicherlich für die gesamte Familie (Altersempfehlung ab 9) zu verstehen.
Zudem sind die ganzen Voraussetzungen und Bewegungsmöglichkeiten auf den Pilzkarten so gut mit verständlichen Bildern verzeichnet, dass sie sich größtenteils von selbst erklären.
Außerdem macht Mycelia insbesondere den Einstieg ins Spiel sehr einfach, da es direkt mit einem Standardkarten-Deck und einem Erweiterungs-Deck ausgeliefert wird. So kann man ein paar Spielrunden mit relativ klaren und einfachen Karten absolvieren, bevor man sich danach ins komplette Abenteuer mit der gesamten Kartenauswahl stürzen will.
Zudem wird einem so schnell auch nicht langweilig bei wiederholten Spieldurchgängen. Mycelia enthält unterschiedliche Startbrette genauso wie diverse Startaufstellungen – wodurch sich immer wieder neue Konstellationen an Morgentauverteilung und vorteilhaften Deck-Karten ergeben. Zudem werden die wieder zurückgespülten Tau-Kristalle auch per Würfel auf dem Spielbrett neu verteilt, wodurch jedes Spiel seinen eigenen Weg geht.
Liebevolle Aufmachung
Ganz egal ob man Pilze (essen) mag oder nicht – Mycelia zeigt die Waldbewohner auf jeden Fall von seiner herzigsten Seite. Die Illustrationen der Karten sind so liebevoll und wunderschön gestaltet, dass man sich die unterschiedlichen Hutträger gut und gerne mal etwas länger auf seinen Karten anschauen muss.
Aber auch der Rest des Spielinhaltes ist qualitativ hochwertig gefertigt. Der Schrein des Lebens muss vor dem ersten Spiel zusammengebaut werden – passt aber auch in diesem Zustand immer noch perfekt in die Schachtel. Die Morgentausteine sind wirklich kleine Kristalle und nicht nur günstige Papierblättchen. Auch das Spielbrett und alle Kartonteile wirken sehr hochwertig. Hier wurde definitiv nicht am Spielmaterial gespart.
Fazit
Mycelia ist ein unterhaltsames und eingängiges Deckbuilding Game, dass mit seinen diversen Aufbaumöglichkeiten und Spielereignissen unterhaltsam bleibt – auch nach mehreren Spieldurchgängen. Liebevoll aufbereitet, gut durchdacht und mit einem bisschen taktischem Geschick und strategischem Denken trotzdem fordernd.
— NinaDas Gute
+ Deckbuilding Elemente
+ hübsche Design
+ Strategie und Taktik Elemente
+ interaktive Elemente
Das Schlechte
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