Es wird Wyrd bei der B.P.R.D.
Hellboy: Web of Wyrd
Hellboy Fans hatten durch die Bank bis heute bei fast allen Genres Glück. Es gibt eine geniale Comic Vorlage, die originalen Filme waren gut (die neue Adaption zumindest unterhaltsam). Doch Videospiel technisch war Hellboy leider immer eher in der Schublade „schnell wieder vergessen“. Doch das soll sich dank „Hellboy: Web of Wyrd“ jetzt ändern.
Original Story fürs Game
Das B.P.R.D (Bureau for Paranormal Research and Defense) steht vor neuen Rätseln. Denn wie es scheint wurde ein mysteriöses Portal in der Butterfly Villa entdeckt, welches in ein Paralleluniversum führt. Doch dort lauern jede Menge feindlich gesinnte Gegner und Bosse die es zu erledigen gibt um hinter das große Rätsel zu kommen. Welchen anderen Bediensteten als Hellboy könnte man wohl auf diese Missionen schicken.
Mit einer eigens für das Spiel kreierten Storyline fügt sich „Hellboy: Web of Wyrd“ perfekt in das Universum ein und bringt somit genau das richtige Maß an Humor, Stimmung und Hau-Drauf-Mentalität ins Game.
Grafik on Point
Was ebenso ganz genau stimmt, ist die Grafik von „Hellboy: Web of Wyrd„. Denn diese ist so orginalgetreu an den Comics, dass es wohl besser nicht mehr gehen kann. Trotz dem es sich um ein dreidimensionales Game handelt wurde der zweidimensionale Comic Style so perfekt umgesetzt, dass man keinerlei Unterschiede zum Original sieht.
Nicht ganz verwunderlich, hat doch auch der originale Schöpfer von Hellboy – Mike Mignola – selbst bei der Umsetzung des Games mitgeholfen. Das zeugt schon von einem optischen Qualitätsstempel, den man für diesen doch so einzigartigen Stil nicht so schnell nachmachen wird. Auch die originale Sprachausgabe ist ohne Abstriche genial!
Gameplaytechnisch ist das ganze dann allerdings leider nicht ganz auf der Höhe die wir uns doch so erhofft hätten.
Butterfly House Loop
Im Stile eines Third-Person-Beat’em-Up mit Roguelike Elementen geht es durch diverseste Level, die in einem Run und mit einer Lebensleiste komplett geschafft werden müssen. Auf dem Weg zum Ziel stehen euch immer wieder Bereiche mit Gegnern im Weg, ihr könnt aber auch unterschiedlichste Buffs und Power-Ups finden um stärker durch den Run zu gehen.
Seid ihr trotz allem einmal erledigt, landet ihr wieder im Butterfly House und müsst das ganze nochmal machen – doch jedesmal sehen die Level ein wenig anders aus, da diese aus den bestehenden Elementen immer wieder neue Zusammensetzungen generieren. Ihr könnt euch also nicht wirklich auf die Durchläufe vorbereiten, sondern steht immer wieder vor neuen Herausforderungen.
Diese ähneln sich dann pro Versuch natürlich schon sehr stark – abgesehen davon wenn ihr mal in eine neue Umgebung kommt. Ansonsten wiederholt man dann doch immer und immer wieder den selben Flow, was ein bisschen monoton wird.
Im Gesamtkontext sammelt ihr aber dennoch auch in Fehlschlägen Ressourcen um euch im Butterfly House ein klein wenig aufzubessern und neue Perks und Waffen freizuspielen und zu erkaufen. Ihr steigert euch also ein bisschen mit, auch wenn ihr verliert. Das macht nicht ultimativ viel aus, vernichtet aber ein bisschen den Frust sollte man doch zu oft sterben.
Slow-Mo-Hau-Drauf
Die Kämpfe selbst sind dabei durchaus fordernd und brauchen eher mehr taktischen Einsatz der Fähigkeiten von Hellboy als reines Draufhauen ohne Hirn und Ziel.
Denn die allgemeine Kampfgeschwindigkeit ist eher sehr langsam und gemächlich, immerhin steuert ihr mit dem Dämonen doch einen sehr großen schwerfälligen Kollos. Blocken und Ausweichen sind essenziell und gezielte Schläge wichtiger als Dauergeballer mit den Fäusten. Auch der Einsatz von Waffen sollte durchaus gut überlegt sein, denn Nachladen kostet euch ordentlich viel Zeit und sollte tunlichst nicht in brenzlichen Situationen erledigt werden.
Leider führt diese schwerfällige Kampfdynamik ein bisschen dazu, dass man sich manchmal fast schon sehr träge bis hin zu unterlegen fühlt, wenn die Gegner auf einen einprasseln. Und das passt dann aber irgendwie überhaupt nicht auf die Spielfigur – den kräftigen roten Teufel den wir hier durch die Level steuern.
Zudem setzt bei den diversen Gegnern relativ schnell eine Wiederholung ein, sodass die Spannung im Kampf irgendwann ein bisschen ausbleibt und fast schon repetitiv wird. Trotzdem das Spiel mit 15-20 Stunden nicht ultimativ lang ist, kann einem die Spielzeit damit fast schon unangenehm lange vorkommen.
Fazit
Hellboy macht optisch alles richtig, was man richtig machen kann! Die Grafik wirkt wie 1zu1 aus dem Comic geschnitten und hätte nicht besser sein können. Gameplaytechnisch hätte man wohl noch ein bisschen mehr herausholen können, für Fans von Beat’em-Ups mit einem Hang zur Roguelike Herausforderung wird „Hellboy: Web of Wyrd“ aber sicherlich jede Menge spaßiger Spielstunden bringen wenn man sich an den kräftigen Protagonisten und seine schwerfälligen aber heftigen Hiebe im Kampf erst mal gewöhnt hat!
— NinaDas Gute
+ Original Grafik
+ Mitarbeit von Mike Mignola
+ Sprachausgabe
+ Progress auch bei Spieltoden
Das Schlechte
- repetitiv
- schwerfällige Kämpfe