Möge die Dunkle Seite der Macht mit euch sein

Möge die Dunkle Seite der Macht mit euch sein

Star Wars Villainous

Man kennt es, irgendwie wird einem immer suggeriert, man möchte der Held oder die Heldin einer Geschichte sein. Doch manchmal ist dem gar nicht so und man würde auch gerne mal die Rolle des Bösewichtes übernehmen. Genau dafür hat Ravensburger bereits seit längerem die Villainous Reihe auf dem Markt, in der man in die Rollen der Disney Bösewichte schlüpfen kann und sein eigenes dunkles Ziel verfolgt.

Jetzt gibt es dafür auch endlich eine Expansion die nicht passender sein könnte, denn endlich kann man in die Rolle von Darth Vader, Kylo Ren, General Grievous, Asajj Ventress oder Moff Gideon schlüpfen und somit auch die dunkle Seite der Macht wirklich auskosten.

Heimtückische Ziele

Das besondere Spielprinzip von Villainous ist and sich, dass jeder Spieler mit seinem ausgewählten Bösewicht quasi alleine spielt und sein eigenes dunkles Ziel verfolgt. Während Darth Vader nur Luke Skywalker besiegen will, ist General Grievous auf der Jagd nach 8 Lichtschwertern oder Kylo Ren sollte sich endgültig für die dunkle Seite der Macht entscheiden.

Dafür hat jeder eigene Aufgaben und eigene Spielkarten die einem zum Erreichen der eigenen dunklen Pläne verhelfen sollen und die es gekonnt einzusetzen gilt.

Man zieht jeder in seinem eigenen Sektor – mit passenden Orten zum gewählten Charakter – durch die Galaxie um sich so an sein Ziel heranzuarbeiten.

Schikanen so weit das Auge reicht

Doch es wäre natürlich nur halb so lustig, wenn man dabei seinen Gegenspielern einfach zusehen muss, wie sie sich langsam aber stetig an die eigenen Erfüllung der Machtwünsche heranarbeiten. Dafür gibt es eigene Schicksalskarten und Felder, mit denen ihr bei einem Gegenspieler eurer Wahl Heldenkarten und Ereignisse ausspielen könnt um ihnen Steine in den Weg zu legen.

Denn diese Schicksalsschläge bedeuten weniger Aktion, mehr Kämpfe und Rückschläge auf dem Weg zum eigenen Ziel.

Es gilt also seine eigenen Züge so taktisch genug zu planen, dass man seine eigenen Ziele erreicht, jedoch auch noch rechtzeitig den Plänen der anderen Gegner hineinpfuscht – damit diese nicht vor euch ans Ziel kommen.

Die dunkle Seite ist… überwältigend

Auf den ersten Blick und beim ersten Aufschlagen kann Villainous (egal in welcher Variante oder Expansion) sehr überfordernd wirken. Jeder Spieler bekommt seinen eigenen Spielplan mit unzähligen Icons und Aktionen, ein eigenes Kartendeck mit komplett unterschiedlichen Karten, jeder Spieler bekommt sogar eine eigene Bösewichtanleitung, die im Hinblick auf die diversen Ziele Hilfestellungen leisten kann. Gerade im ersten Durchgang kann das durchaus viel sein, da man erst einmal sein eigenes Ziel erfassen muss, die unterschiedlichen Aktion verinnerlichen muss und dann aber auch noch im Überblick halten sollte wie man die Gegner von ihren Zielen abhalten kann.

Diese Überladung mit Symbolen, unterschiedlichen Aktion und anderen Spielweisen kann im allerersten Moment ein wenig erschlagend sein. Doch über diesen Schritt muss man sich einfach hinweg trauen und ins Spiel starten, denn mit jedem Zug werden die Aktionen und Kartendecks verständlicher, die Spielvarianten klarer und die Ziele rücken näher oder werden schamlos von den Gegnern verhindert.

Wenn man dann so richtig das böse Blut in den Adern fließen spürt, dann macht Villainous irrsinnig Spaß! Man kann getrost in mehrere Partien schlüpfen, denn über die Zeit werden Strategien und Taktiken immer klarer, gewitzter und hinterhältiger um die Macht als erster an sich zu reißen. Zudem hat man erst nach ein paar Spielen mit den Charakteren ihre wahren Eigenheiten und Kartendecks mit Synergien erfasst und kann diese dann so richtig passend einsetzen.

Allerdings Achtung an alle, die im Mitspielerfeld Personen haben, die nicht gerne verlieren oder hinterhältige Angriffen nicht verkraften können und vielleicht sogar noch persönlich nehmen. Denn genau das ist das Grundprinzip des Spieles – dem Gegner in seinen Weg hineinpfuschen! Das sollte man schon aushalten können und im besten Fall einfach noch gemeingefährlicher zurück schlagen!

Multiversum Disney

Von Villainous gibt es ja nicht nur die neue Star Wars Expansion, sondern bereits einige Teile mit Disney Bösewichten aber auch Marvel hat bereits seine Charaktere für das Spiel beigesteuert.

Während die Marvel Variante sich doch in wichtigen Teilen von den klassischen Disneys Expansions unterschieden hat – durch gemeinsame Schicksalskarten und keine eigenständigen Schicksalsdecks für jeden Charakter – kehrt die Star Wars Erweiterung wieder zu den getrennten Schicksalsdecks zurück. Damit wäre eine Kombination von Disney und Star Wars Bösewichten in einem Spiel durchaus möglich!

Fazit

Villainous – in der Star Wars Expansion oder jeder anderen Variante – ist zu Beginn kein einfaches Spiel und auch eines, das im ersten Moment ein klein wenig überfordernd wirken kann. Doch das böse Blut in unseren Adern erkennt schnell wohin der Weg führt und dann macht es richtig Spaß die eigenen dunklen Ziele zu verfolgen und den andern Spielern so richtig hinterhältig in ihre Pläne zu pfuschen. Gerade auch durch die vielen Charakter im gesamten Villainous Universum liegen hier unendlich viele verschiedene Spielvarianten vor einem, denn  wirklich jeder Charakter spielt sich durch dessen unterschiedlichen Ziele anders und benötigt seine eigenen Tricks und Kniffe. Langweilig wird die böse Seite der Macht definitiv nicht!

— Nina

8.5

Das Gute

+ Bösewichte sein

+ ein Spielprinzip aber unterschiedliche Ziele zu jedem Charakter

+ Individualität bei den Charakteren

+ gemeinsam gegeneinander spielen, aber trotzdem alleine an seinen Zielen arbeiten

+ Spielfiguren und Kartendesigns

Das Schlechte

- überwältigende Vielfalt

- lange Lernkurve

- Kartenkenntnisse bei den ersten Durchgängen schwierig

Shortcut Star Wars Villainouis
Release 26. Okt 2023
Studio Ravensburger
Publisher Ravensburger