Von Hunden und Sammlern
Pikmin 4 Review
Hat uns der Switch Port von Pikmin 1 und Pikmin 2 kurzweilig über die Runden geholfen schon ist der Release von Pikmin 4 schon da. Die aktuelle Demo aus dem Nintendo Store hat uns bereits 2h vom Spiel vorab erleben lassen. Nun wollen wir die Frage beantworten, wie es ab Stunde 2 dann weiter geht und sagen wir es mal so: Nennt uns den Sammler.
Auch im vierten Teil der Reihe verlieren wir erneut den Kontakt zu Captain Olimar. So ein Tollpatsch aber auch. Doch unser selbst erstellbarer Held begibt sich direkt auf Rettungsmission. Schnell stellen wir fest, dass der Planet ein Friedhof für abgestürzte Raumschiffe ist.
Daher müssen wir nicht nur Captain Olimar, sondern zahlreiche weitere Kosmonauten bergen und retten. Dazu benötigen wir ein Raumschiff, das diesmal durch Glimmer betrieben wird. Je mehr wir davon Sammeln umso mehr Energie und Funktionen erhält das Schiff.
Dafür stehen uns die altbekannten Einwohner der Planeten, die Pimkin, zur Verfügung. Denn mit diesen gelingt uns die Bergung von Schätzen. Die uns freundlich gesinnten Wesen nutzen wir, um kleinere Rätsel zu lösen, Gegenstände und Personen zu bergen und Abkürzungen freizuschalten. Sie helfen uns aber auch gegen die feindlich gesinnten Bewohner des Planeten. Haben wir dann endlich einen Schatz entdeckt nutzen wir unsere Pikmin um auszugraben oder aufzusammeln und diesen zu unserem Raumschiff zu transportieren.
Wie auch schon im Vorgänger gibt es wieder allerhand bunte Pikmin, die alle eine bestimmte Eigenschaft und Fähigkeit verkörpern. So können rote Pikmin gegen Hitze und Flammen bestehen, Blaue sich hingegen durch Wasser bewegen, ohne zu ertrinken. Diese Mechaniken sind dem vorherigen Teilen ähnlich. Die Neuerungen findet man teilweise bei neuartigen Barrikaden, die dieses Elementedenken verwenden.
Ein anderes neues Element wird mit der neuen hundeähnlichen Begleitfigur Otschin eingeführt. Dieser besitzt ähnliche Grundfähigkeiten wie die Pikmin und kann Feinde angreifen oder Objekte transportieren. Zusätzlich kann er aber auch springen oder mit einem aufgeladenen Rammangriff Krüge zerstören beziehungsweise Objekte von Kanten runterfallen lassen. Je mehr Pikmin über den Bildschirm flimmern umso unübersichtlicher wird das Ganze.
Idealerweise können wir daher unseren Otschin als Transportmöglichkeit für unsere Pikmin und uns nutzen und behalten so besser den Überblick. Im späteren Spielverlauf lernt Otschin neue Fähigkeiten wie beispielsweise schwimmen, und so können wir mit Otschin als Transporter alle Pikminarten über Wasser befördern. Wir haben außerdem die volle Kommandogewallt über unsere Pikmin und Otschin und können mit der jeweiligen Umgebung, in manchen Fällen sogar genauer, interagieren. Fleißige Sammler bekommen auch als Retter von Kosmonauten Punkte für Otschin. Diese investieren wir in Trainings um die einzelnen Fähigkeiten von Otschin freizuschalten oder zu verbessern. Dadurch wird dieser beispielsweise stärker und kann alleine Objekte ziehen, die sonst 10 oder 20 Pikmin benötigen würden.
Aber neben der kompakten Navigation mehrerer Pikmins via Otschin merken wir auch im direkten Vergleich zu den Switch Port von Pikmin 1+2 die Verbesserung der Pikminnavigation. Relativ häufig wechseln diese nämlich direkt ihre Formation um nicht wie früher auf der Strecke an Strukturen oder Mauern hängen zu bleiben.
Wer Angst vor Zeitlimits der Vorgänger hat, hier eine Entwarnung. Auf unserer Mission gibt es wieder Zeitlimits in Form von Tagen, an denen wir Aktivitäten nachgehen können. Allerdings gibt es keinen globalen Zähler mehr, bei dem wir nur eine bestimmte Anzahl an Tagen Zeit hätten unsere Rettungsmission abzuschließen. Es gibt also kein Game Over bei Zeitüberschreitung und ihr könnt das Spiel in dem Tempo genießen, wie ihr wollt. Die eigentliche Herausforderung ist daher also lediglich all eure Pikmins zum Einbruch der Dunkelheit wieder in der Nähe von euch selbst, eures Raumschiffs bzw. der Zwiebel, dem Heimatobjekt der Pikmin, zu bringen. Ansonsten verliert ihr diese permanent für das Spiel. Es gibt aber unzählige Pflanzen und Feinde, die es euch ermöglichen neue Pikmin zu züchten. Daher hatten wir selten bis nie das Problem, das uns die Pikmin im Spielverlauf ausgegangen sind.
Auf unseren Erkundungen zeigt uns ein Tracker wie viel Objekte wir bereits eingesammelt, Kosmonauten gerettet und wie viel Prozent der Welt wir abgeschlossen haben. In den einzelnen Gebieten der Welt befinden sich zusätzlich einige Höhlen und Tunnel in Form von Röhren. In diesen starten wir mit einer Selektion von Pikmin die unterschiedlichsten Erkundungstouren und sammeln ebenfalls fleißig Glimmer und retten Kosmonauten.
Eine weitere Ressource, die wir sammeln können und als Belohnung von Nebenquests erhalten sind Kristalle. Diese erfüllen zwei Funktionen. Zum einen können wir damit in den unterschiedlichen Welten Brücken oder Kletterwände durch den Einsatz von genug Kristallen aufbauen. Zum anderen dient sie als Währung um unsere Ausrüstung zu verbessern oder Neue freizuschalten.
Weitere Neuerungen sind die Dandori Duelle. Diese findet ihr zum einen in der Kampagne wieder und zum anderen könnt ihr diese außerhalb des Hauptspiels mit eurem lokalen zweiten Spieler starten. In den Dandori Duellen geht es darum innerhalb eines Zeitlimits möglichst viele Punkte zu sammeln. Das schafft ihr durch den Transport von Objekten zu eurem Raumschiff. Dafür sind alle Mittel recht. Ihr könnt selbst fleißig sammeln gleichzeitig aber auch euren Widersacher daran hindern Objekte zu seinem Schiff zu transportieren. Während des Duells spawnen immer wieder Feinde und Objekte mit unterschiedlicher Wertigkeit. Ihr könnt aber auch die Fiesbombe dazu nutzen dem Kontrahenten Punkte abzunehmen.
Wenn ihr wollt, könnt ihr Pikmin 4 auch gemeinsam lokal im Koop spielen. Hier stehen euch die Dandori-Duelle sowie der Storymodus zur Verfügung. Allerdings lässt sich im Unterschied zu Pikmin 3 Deluxe nur ein Kaptain von einem Spieler steuern. Der zweite Spieler übernimmt ein Fadenkreuz um Steine abzufeuern. Damit können Feinde angegriffen oder Spieler 1 auf ein Bereich aufmerksam gemacht werden. Im weiteren Verlauf werden weitere Wurfobjekte freigeschalten.
Aktuell wird Pikmin 4 mit € 59,99 UVP im Nintendo Shop geführt. Einige Fachmärkte bieten es aber auch zu einem günstigeren Preis an. Aktuell gibt es eine Gratis Demo im Nintendo Shop, die euch die ersten ca. die zwei Stunden spielen lässt. Ihr könnt anschließend euren Speicherstand in die Vollversion übertragen.
Fazit
Pikmin 4 ist eine moderne Interpretation des Klassikers. Der Schwierigkeitsgrad und Komplexitätslevel wurde deutlich reduziert um vermutlich auch neue und/oder jüngere Spieler in die Welt von Pikmin zu ziehen. Persönlich fühlen wir uns nämlich, im Gegensatz zu den vorherigen Teilen deutlich weniger gestresst. Denn da galt für uns die Devise das wir bei jedem Spieletag einen Fortschritt brauchen um das Spiel zu schaffen. Im Zweifelsfall wurde bei Fehlschlag der alte Spielstand geladen. In Pikmin 4 gibt es aber eben wie gesagt keinen Tageszähler, der das Ende des Spieles einläutet. Auch die Aufrechterhaltung über eine ausreichende Stückzahl von Pikmin war keine große Hürde, denn auch bei großem Verlust hätte ein Neuladen sich früher ausgezahlt. Die Erneuerung durch Otschin bringen einen neuen und knuffigen Aspekt in die eh schon süße Spielewelt. Auch die Höhlen/Tunnel und Dandori Duelle bringen frischen Wind in das Franchise. Ein Spiel das mit seiner USK6 Freigabe also sicherlich auch für die jüngere Gamergeneration geeignet ist. Wir freuen uns auf jeden Fall noch auf das ein oder andere Duell.
— Fabian PadrtaDas Gute
+ frische neue Gameplayelemente (Otschin, Dandori Duelle und mehr)
+ bemerkbares optisches Upgrade im Vergleich zu Gamecube/Wii Versionen
+ aktuelle Steuerungsoptionen
+ einsteigerfreundlich für neue Spieler
Das Schlechte
- Für geübte Spieler vielleicht zu leicht