Legendär oder doch nur selten?

Ein neuer Stern soll am Minecraft Firmament leuchten. Minecraft Legends ist der Versuch von Mojang Studios und Blackbird Interactive das Franchise um eine weiter Spielebene zu ergänzen. In einer Mischung aus Echtzeitstrategie und Aktion dürfen Spieler allein oder im Koop eine neue Spielewelt erkunden. Dabei bleibt man den Minecraft Mantra Erkunden, Bauen und überleben treu. Wir haben uns vorab in die neue Erfahrung geworfen und berichten.

Minecraft Legends können wir auf mehrere Arten erleben. Es gibt eine Story-Kampagne, die uns die wesentlichen Spielelemente beibringt. Einen Koop-Versus Modus (2Vs2, 3Vs3, 4Vs4) in dem wir gegen andere Spieler antreten können, sowie eine sich ändernde Herausforderungskarte.

Die Gameplay Elemente sind aber in allen Modi relativ gleich. Wir steuern unsere Spielfigur nicht wie In Minecraft sondern eher wie Minecraft Dungeons aus der Top-Perspektive. Dabei dürfen wir zuerst unseren Helden in der Kampagne etwas zurechtmachen und anschließend schwingen wir uns aufs Pferd und in die neue Welt. Hier bekommen wir kurzerhand drei Fähigkeiten, die im Großen und Ganzen da Gameplay zusammenfassen: Abbauen von Materialen, Bauen von Gebäuden und Objekten und Navigieren unserer Armee von Handlangern. Zu Beginn stehen uns nur Stein und Holz als abbaubare Ressourcen zu Verfügung aber mit der Zeit werden mehr und mehr Materialien zugänglich. Damit verbunden sind wiederum weitere Objekte oder Handlanger, die besagte neue Ressource benötigen.

Das Abbauen selbst passiert mittels Selektion des Materials und der Stelle in der Spielewelt wo wir jenes Material vorfinden. Selektiert wird die Ressource dann selbstständig abgebaut. Ein Zähler zeigt uns in der linken unteren Ecke den aktuellen nutzbaren Stand, sowie den geplanten Abbau in nächster Zeit. Ist die Quelle erschöpft so müssen wir an einer anderen Stelle abbauen. Es steht uns aber nur eine gewisse Anzahl an Ernte-Handlanger zu Verfügung. Daher müssen wir je nach Situation, aktuellen Ort und Spielstil immer aufpassen, dass wir genug Ressourcen zur Verfügung haben oder auch geplant abbauen.

Mit genug Material können wir dann Objekte und Gebäude erzeugen. Hierbei handelt es sich primär um das Erzeugen und Aufbauen von  Dorfgebäuden, sowie Spawnpunkte für unsere zukünftigen Handlanger. Einschränkungen für die Platzierung gibt es kaum, allerdings wirkt sich die Position der Gebäude manchmal auf die Nachbargebäude aus.

Sind wir in unserer Basis oder unterwegs können wir Spawnpunkte mit Ressourcen erzeugen und Handlanger herbeirufen. Alle Handlanger basieren dabei auf einen der Grundmaterialien. Per Tastendruck können Einheiten herbeigerufen werden, solange der maximale Einheitencounter in der rechten unteren Ecke noch nicht erreicht wurde. Jede Einheit kann zusätzlich im Kampfstil variieren. So sind Holzeinheiten eher Bogenschützen, wohingegen Steineinheiten Nahkämpfer sind. Abhängig von der aktuellen Kampfsituation sollte man daher auch immer die richtigen Einheiten beisammen haben. Nahkämpfer sind gut gegen feindliche Gebäude, Fernkämpfer gegen Einheiten.

In den ersten Spielstunden metzeln wir uns so über die Karte und folgender vorhanden aber eher seichten Storyline. Kurzgefasst: Feindliche Schweine wollen die Welt übernehmen und wir müssen die ortsansässigen Dorfbewohner mithilfe unserer 3 Fähigkeiten verteidigen, retten und den Feind zurückdrängen.

Minecraft Legends wird aus aktueller Sicht für etwa 40€ für alle Plattformen verfügbar sein. Zusätzlich verspricht man uns ein Crossplattform Spieleerlebnis im Multiplayer.

Fazit

Persönlich finden das ganze Setup durchaus interessant und Ansätze durchaus gelungen. Allerdings fehlt es im Einzelspielererlebnis ein bisschen an Variation. Diese kommt nämlich in erster Linie rein durch neue Materialien und Einheiten zustande. Der kreative Ansatz ist definitiv vorhanden und soll hier nochmal positiv angerechnet werden.  Der Rest spielt sich nach kurzer Zeit jedoch wie ein sich wiederholender Standardablauf. Minecraft Legends ist daher eher mehr wie eine Art solides Minispiel, bei dem man immer wieder mal eine Runde dreht kann. Einen Dauerbrenner der uns vor dem Bildschirm fesselt sehen wir aber nicht.

— Fabian Padrta