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Forspoken Review
Das Jahr 2023 wird mit dem ersten großen Exclusive für die PS5 (und PC) eingeläutet. Forspoken verspricht, zumindest laut Trailer, ein Abenteuer voller Zauberei und Parkour in einer magischen Open World. Ein Kochrezept, das viele Leute anspricht. Jedoch zeigen bereits die ersten Reviews das Forspoken nicht für jedermann ist. Auch wir haben uns unsere Gedanken gemacht und schildern euch unsere Erfahrungen mit der PS5 Version.
Wie bereits der Trailer verrät versucht man in Forspoken ein einzigartiges Setting zu schaffen, erfindet aber dabei das Rad nicht neu sondern bedient sich an Altbewährten. Die Hauptprotagonistin Frey bekommt zu Beginn eine schnelle Backgroundstory, die teilweise nicht klischeehafter sein könnte:
Ein Waisenkind, das auf den Straßen New Yorks aufgewachsen ist und schon einigen Dreck am Stecken hat findet einen magischen Reif und findet sich kurzerhand im wunderschönen, aber gefährlichen Land Athia wieder. Damit hätten wir einmal weibliche Protagonistin, Zugehörigkeit zu einer Randgruppe und kriminelle Vergangenheit schon einmal abgehackt. Aber auch in Athia ist Frey gar nicht so willkommen. Trotzdem entschließt sie sich der heimischen Bevölkerung unter die Arme zu greifen.
Zum einen damit sie hoffentlich wieder zurück in ihr liebevolles New York kommt (warum eigentlich?), zum anderen um ihren Pfad der Selbstläuterung, der im Skript steht, zu absolvieren. Man merkt also gut gemeint, ist nicht immer gleich gut umgesetzt. Aber distanziert man sich gedanklich von jedem der oben bereits genannten Fehltritte und versuchte „Fit für 2023“ zu sein bekommt man auch einige nette Momente und Entwicklungen in der Storyline mit.
Doch was bietet uns Athia denn so alles? Ganz klar und einfach:
Eine riesige Open World. Diese sieht auf der PS5 zwar nicht 100% so aus, wie im Trailer versprochen, wirkt aber trotzdem beeindruckend auf uns. Hier kommt auch das erste große Kernelement von Forspoken zum Vorschein: Der Parkour. Denn hier zeigt man uns ganz klar was möglich sein hätte können. Auf unserer Reise durch Athia springen, gleiten und zaubern wir uns unseren Weg und es macht uns richtig Spaß. Das einzige was fehlt ist so wirklich das Ziel vor Augen warum wir uns auf den Weg machen sollten.
Die Storyline schickt uns zwar mit der Zeit an den Rand aller Himmelsrichtungen, aber eine wirkliche Notwendigkeit gibt es nicht. Ein durchaus cooles Gameplay Element, das hier zum Opfer fällt.
Ebenso beeindruckend sind die Zauberfähigkeiten, die sich Frey ebenso aneignen kann. Diese unterscheiden sich in Nah und Fernkampf bzw. Unterstützend oder Passiv. Hier hat man klare Kreativität bewiesen und ein buntes Set an Variationsmöglichkeiten gefunden den Feinden ordentlich einzuheizen.
Die Zauber selbst besitzen unterschiedliche Ausprägungen und können durch Herausforderungen noch einmal verbessert werden. Zusätzlich sehen die Zauber beim Wirken bombastisch aus.
Hat man erst einmal die 10-15h Hauptstory durchgespielt können wir in alle Gebiete von Athia reisen und mehr noch, alle Nebenmissionen und Events absolvieren.
Hierbei handelt es sich um zahlreiche Kämpfe, Zeitchallenges, Labyrinthe und andere Sammelobjekte. Gibt man sich damit zufrieden erwarten den Spieler weitere 25-30h Spielspaß. Uns persönlich machen diese Nebenaktivitäten teilweise mehr Spaß, da uns alle Fähigkeiten zur Verfügung stehen und wir quasi nur mehr die Benefits von Forspoken nutzen. Insgesamt gibt es mehr als 500 Orte die wir besuchen und ein Minievent erleben dürfen.
Was bei uns hängen bleibt sind die Fotospots, die uns noch einmal die Schönheit von Athia vor Auge führen. Ebenso gibt es zahlreiche unterschiedliche Kämpfe gegen kleine wie auch Bossgegner. Am Ende erlangen wir dann teilweise neue Ausrüstung in Form von Mäntel, Halsketten oder Nagellack, die unsere Fähigkeiten verbessern. Das einzige Ausrüstungsstück, das wir nicht tauschen können, sind unsere Sneakers (Sponsoring incoming?)
Außerdem gibt es zahlreiche Ressourcen die wir in der Welt von Athia sammeln können um unsere Ausrüstung zu variieren und anzupassen. Allerdings hatten wir auch nach ca. 25h Spielzeit nicht wirklich den Bedarf einer Anpassung gesehen, geschweige denn warum man so viele unterschiedliche Materialien für nicht mehr als 3 Ausrüstungstypen braucht.
Hier überfordert man den Spieler unnötig.
Zuletzt möchten wir noch die Preispolitik ansprechen. Bei dieser positioniert sich der Vollpreistitel aktuell auf der PS5 und PC mit 80€. Selbst wenn Forspoken alle Punkte die es dem Spieler versprochen hat, wenn vielleicht auch implizit, können wir diese Positionierung gemeinsam mit all den oben genannten Kritikpunkten nicht nachvollziehen bzw. verstehen die aktuelle negative Reaktion der Spielergemeinde.
Trotzdem möchten wir an dieser Stelle anmerken, dass wenn die Preis/Leistung passt, das Spiel durchaus für einige Spieler interessant sein könnte.
Fazit
Wie könnte man also Forspoken im Abschluss sinnvoll zusammenfassen. Auf uns wirkt es wie ein Experiment 2023 mit der Zeit zu gehen und „WOKE“ zu sein. Dabei geht aber das Kochrezept nicht auf und es wirkt wie der Versuch von Eltern bei den Freunden der Kids cool herüberzukommen. Außerdem ist für uns der größte Kritikpunkt die Preis/Leistungspolitik. Man kann spekulieren ob die Spieler vielleicht mehr Interpretiert hatten was Forspoken sein könnte als der Entwickler selbst versprochen hatte. Aber das Endergebnis steht für uns leider nicht in Relation. Doch das hatte uns bereits die Demo verraten, die bereits länger Gratis zugänglich gemacht wurde. Wer die Demo spielt und keinen Gefallen am Spiel gefunden hat darf von der finalen Version nicht überrascht sein. Trotzdem finden wir das Forspoken kein schlechtes Spiel ist und keinen Spaß macht. Das Erkunden nach der Story in der Open World macht durchaus Spaß und schlägt bei uns in die Kerbe, die Ubisoft schon seit Jahren bedient. Wer also Lust auf Magie und eine Serie aus Open World Events mag und nach Beschäftigung sucht wird mit Forspoken glücklich werden. Alle anderen sollten eher die Finger davon lassen. Im Zweifelsfall einen Blick auf die Demo werfen.
— Fabian PadrtaDas Gute
+ zahlreiche Aktivitäten
+ Next Gen Supergau
+ Einsteigerfreundlicher
Das Schlechte
- Mittelmäßige Storyline und Open World