Mo, 22. Aug 2022
When the Saints go marching in

When the Saints go marching in

Saints Row (2022) Review

Reboot time. Nachdem wir bereits Präsident wurden dachte sich Volition es ist Zeit für einen Reboot und den Ursprung der Serie von 2006 für die nächste Generation vorzubereiten. Wir begleiten unseren Protagonisten, den Boss, bei seiner Gründung der Saints und erleben ihren Aufstieg. Dass sich das Spiel dabei selbst nicht so ernst nimmt, das verratet eine surrealen Kombination aus Dialogen, Missionen, Fähigkeiten und Waffen. Jede Menge Waffen. Spaßfaktor ist also wohl vorprogrammiert. Aber erstmal der Reihe nach.

2022 läutet das Jahr des Reboots der Saints Row Serie ein, deren neuester Titel sich schlicht Saints Row nennt. Nachdem wir unseren Hauptprotagonisten, den Boss, mittels eigenen Charaktereditors unseren persönlichen Touch gegeben haben, finden wir uns in einer Open-World voller Aktion, Abenteuern und Überraschungen wieder. Dabei spielt sich der Titel in erster Linie wie ein Sandbox-Game, bei dem wir ähnlich seinen Vorgängern mal ordentlich auf den Putz hauen können.

Welcome to Santo Ileso

Kaum sind wir auf den Straßen unterwegs wartet quasi an jeder Ecke etwas auf uns. Die Hauptstory umfasst je nach gewählten Schwierigkeitsgrad und Können in etwa 20h Spielzeit. Neben den Hauptmissionen, bei denen wir den Werdegang der Saints miterleben bietet man uns zahlreiche Nebenmissionen und Sammelaufgaben.

Diese bringen weitere 20-30h Spielzeit die ihr für das Absolvieren benötigen werdet. Die uns gestellten Aufgaben klingen vom Titel her unterschiedlich, spiegeln aber am Ende doch wieder das gleiche Kochrezept wieder. Fahr dorthin, töte jemanden, bring etwas von A nach B. Trotzdem schafft man es uns zu unterhalten und es kommt selten bis nie Langeweile auf.

Einige Missionen werden durch die Übernahme von Stadtteilen und dem damit verbundenen Aufbau eines zwielichtigen Unternehmens verfügbar. Beispiele hierfür sind eine Reinigungsfirma, die nach Morden aufräumt oder ein Abschleppunternehmen, das wirklich alles zurückholt was bestellt wurde. Durch den Abschluss der Aufgaben und Beseitigung von bis zu 5 Bedrohungen im jeweiligen Sektor steigt unsere Einnahmequelle. Warum das so wichtig ist? Geld macht nicht nur glücklich sondern ist der Schlüssel zu mehr Spaß. Damit können wir zahlreiche Waffen, Kleidungsstücke für Boss oder Verbesserungen für Waffen und Fahrzeuge freischalten umso noch härtere Aktion zu starten.

Insgesamt gibt es 15 Viertel in der Stadt die auf uns warten und jede Menge Sammelobjekte, die wir einsammeln oder fotografieren müssen, Nebenmissionen wie Drive-By-Shooting oder Wingsuits-Aktion oder Geschäften bestückt sind.

Saints Row hat auch einen Koopmodus, bei dem wir mit einem zweiten menschlichen Spieler Santo Ileso unsicher machen können. Dabei steigt der eine Spieler quasi in die aktuelle Welt des andern Spielers ein.

Im Wesentlichen erfindet Saints Row aber das Rad nicht neu sondern besinnt sich auf das Altbekannte. Die Autos steuern sich nach wie vor sehr Arcadelastig und versuchen keinen realistischen Ansatz wie etwa in GTA. Auch bei den Schießereien ist Deckung und Zielgenauigkeit nicht unbedingt an der Tagesordnung. Wir können zwar in die Knie gehen und mittels Schultertasten genauer Zielen, aber eine wirklich Deckung gibt es nicht.

Genial finden wir aber unsere Spezialfähigkeiten, die wir mit unserer Spielerstufe freischalten. Insgesamt gibt es 20 Spielerstufen und neben einigen passiven Fähigkeiten, die unser Leben oder Flow erhöhen gibt es auch einige lustige Fähigkeiten. Haben wir genug Flow können wir solche, wie jene wo wir einem Gegner eine Granate in den Mund stopfen und ihn so als Wurfgeschoss verwenden, nutzen. Ein optisches Highlight ist der Finisher-Move. Sobald dieser durch Zeit, welche wir durch den Abschuss reduzieren können, aufgeladen ist können wir Gegner außer Gefecht setzen und uns wieder heilen.

Fazit

Saints Row (2022) ist zwar ein Current Gen Spiel, haut mich aber optisch nicht von den Socken. Es wirkt solide, sticht aber weder negativ noch positiv sonderlich hervor. Beim Gameplay selbst hat sich wenig geändert und man bleibt quasi bei seinen Wurzeln. Trotzdem schafft man uns in der Sandbox zu fangen und wir erwischen uns dabei eine Mission nach der anderen zu Absolvieren. Lediglich ein Tod holt uns ab und zu zurück in die Realität und sorgt für eine Spielpause. Ansonsten sind die Haupt- und Nebenstorys unterhaltsam und humorvoll gestaltet. Wer gerne gemeinsam herumblödelt kann sich nach dem Tutorial jederzeit einen Partner suchen. Alles in allem ein solides Saints Row, wenn auch ein wenig der Neuwert fehlt.

 

 

— Fabian Padrta

8

Das Gute

+ Für Fans und Neulinge

+ Zahlreiche Stunden Spielspaß

Das Schlechte

- Monotone Aktivitäten

- Optischer Durchschnitt

Shortcut Saints Row (2022)
Release 23. Aug 2022
Studio Deep Silver Volition
Publisher Deep Silver
Alles in Allem Awesome