Gewinne 2 x 2 Karten
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Teilnahmeschluss: 19. Februar 2014
- SSIO (D)
- Special Guests:
- SCHWESTA EWA (D) & KALIM (D)
Straßenrap aus Deutschland galt lange als eintöniges, von Machismo und Gewaltfantasien durchzogenes Genre. Dank Rappern wie SSIO aus Bonn ist jetzt Schluss damit. Dank einem ganz eigenen Humor und einem Faible für Beats der 90er Jahre räumt er mit alten Klischees auf.
Klischees, die der im Rheinland geborene Sohn afghanischer Eltern zu Beginn seiner Karriere auch noch bediente. »Ich war früher ein solider Straßenrapper. Mit der Zeit habe ich mich entwickelt und jetzt einen Charakter vorzuweisen. Ich finde, man merkt dann, dass ein Rapper Charakter hat, wenn man ihn leicht parodieren kann – dann ist er individuell und hat Wiedererkennungswert.« Etwas, das definitiv auf SSIO zutrifft, der für seine lockere Sprücheklopferei bekannt ist. »Mit 15 habe ich drauf geachtet, dass ich nichts sage, was mich in ein schlechtes Licht rückt. Aber mittlerweile sage ich auch Sachen, mit denen ich mich selbst verarsche.« Redewendungen wie etwa sein Trademark-Spruch »SSIO macht schlau« seien einfach Glücksfälle. »Das hören die Fans, verbinden es mit dir und steuern somit auch etwas zu deiner Charakterbildung bei.«
Auch der Titel seines Debütalbums beschreibt SSIO perfekt. »BB.U.M.SS.N« steht für BoomBapisch Ultraamnesisch Melodischanaboler StraßenScheiß Nuttööö – eine Formel, die SSIOs Musik bestens umschreibt. »BB.U.M.SS.N« ist eine Verbeugung vor dem Sound des HipHop der 90er Jahre. Bereits auf seinem ersten Mixtape »Spezial Material« rappte SSIO auf Beats von Nas, Craig Mack und Notorious BIG. In seiner Freizeit hört der Rapper vor allem New Jack Swing und Jazz und vereint die swingenden und melodiösen Elemente aus diesen Genres im Studio mit knallharten Drums. Die sind wichtig, denn »meine Musik basiert auf dem Kopfnicker-Prinzip.«
Textlich spricht SSIO keine schlechtgelaunte Drohungen und Verwünschungen aus, sondern schildert die Geschichten aus der Bonner Unterwelt stets mit einem Augenzwinkern. Eine zusätzliche humorvolle Note bekommen die Songs dadurch, dass SSIO seine Texte in einem Straßenesperanto wie Celo & Abdi oder zuletzt Haftbefehl vorträgt. Rheinischer Regiolekt trifft auf arabische Verwünschungen oder die Bonner Bi-Sprache. Eine Redensart aus dem rheinischen Umland, der sich sogar schon Ringelnatz zu seiner Zeit für ein Gedicht bediente. »In der Bi-Sprache rede ich schon seit ich ein kleiner Junge bin. Das passiert unterbewusst. Ich liebe Rheinisch über alles und bin stolz auf diese Sprache«, erklärt SSIO.
Folglich tragen die Songs auf »BB.U.M.SS.N« auch humoristische Titel wie »Ein tiefsinniges, sozialkritisches und moralvermittelndes Lied« oder »Einbürgerungstest für schwererziehbare Migrantenkinder«. Der Grund ist für SSIO ein ganz einfacher: »Ich bin das Gegenteil von depressiv und schlechtgelaunt. Die Message meiner Musik ist, dass sie keine Message hat – es ist reine Unterhaltung.«