Im Himmel der Hölle
Diablo 2 Resurrected im Test
Nach über 20 Jahren kehrt das Böse nun zurück auf den Schirm der Windows 10 Bildschirme. Wie das funktioniert? Vicarious Visions macht es möglich und bringt Diablo 2 zurück von den Toten.
Ah, fresh meat!
Auch nach all den Jahren hat sich nichts an der Story verändert. Der dunkle Wanderer zieht durch das Land und bringt Unheil und Dämonen auf die irdischen Gefilde. Wird Zeit, dass der Spieler das ändert und darf zwischen 7 diversen Klassen wählen, um ins Abenteuer zu stürzen. In insgesamt 5 Akten zu je 6 Quests muss das Böse zurück in die Hölle geschickt werden und auf dem Weg ordentlich gelevelt und gelooted werden.
Das Spektakel gibt es jetzt in 1080p mit überarbeiteter Grafik zu spielen, wo die Feuereffekte und Blitz-Attacken gut zur Geltung kommen und auf den neuesten Stand der Technik gebracht wurden um zu strahlen.
Old does not mean dead
Auch nach 20 Jahren Staub macht das Schnetzeln nicht nur Spaß sondern sieht auch noch gut aus. Die EntwicklerInnen bei Vicarious Visions (THPS, Crash Bandicoot) haben dabei nämlich die alte Engine unter des neuen Face-Liftings versteckt und man kann zu jederzeit (auf dem PC) die Taste G drücken, um in die alte Grafik zurückzuschalten – mit 4:3 Ansicht – und um der pixeligen Bluthymne in 256 Farben zu staunen. Doch natürlich hat man sich auch anderen Themen gewidmet.
Ich kann nicht noch mehr tragen!
So kann das Inventar im Lager nun mit mehreren Charakteren des selben Accounts geteilt werden, ohne hier unnötiges Umschichten zwischen den Figuren zu erzwingen. Auch die Online-Funktion ist nun auf Lobbies „upgegraded“ worden, was aber wiederum heißt, dass die TCP-IP Funktion deaktiviert wurde und das Spiel nun für LAN-Parties tabu ist (aber wer ist auf LAN-Parties anyway – danke Battle.net).
Auf der Konsolen-Front wurde das Handling von Maus und Tastatur wunderbar umgebaut, sodass die einzelnen Skills auf verschiedene Tasten gelegt werden können, um schneller im Kampf drauf zugreifen zu können.
Gleichzeitig wurde aber nicht alles für Konsoleros besser: das Inventar und Menü muss weiterhin via Joystick händisch geordnet werden und Lobbies gibt es gar keine. Man kann zwar mit Freunden online spielen aber wenn man Anschluss sucht kann dies nur über Quest-Suche oder andere Themen gematchmaked werden, es gibt kein reines Farmen mehr auf Konsole. Schade! Apropos Freunde: Lokaler Koop sowie Cross-Play mit anderen Spielern ist ebenfalls nicht möglich, obwohl Blizzard hier bereits angemerkt hat, dass dieses Feature in nächste Zukunft folgen könnte.
Aber auch die gesamte Inventar-Handhabung wurde so gut wie gar nicht angefasst: Man kann weiterhin keine Edelsteine oder Schriftrollen stapeln, das Inventar des Charakters wurde gar nicht erweitert, was die heutigen Schwächen des damaligen Helden zeigt.
Fazit
Diablo II: Resurrected ist ein Diamant, der aus der Ausgrabungsstätte kommt und genau so glänzt wie früher. Das Spiel zeigt, dass das Game auch 20 Jahre später nichts an seinem Charme verloren den selben Spaß- und Suchtfaktor wie damals hat und kann nun auch einem neuen Publikum präsentiert werden.
Während die Grafik und die Handhabung speziell auf Konsole glänzen, hätten wir uns doch über die ein oder andere Neuerung, die in der heutigen Zeit als „Standard“ bezeichnet wird, trotzdem sehr gefreut.
Das Gute
+ Nostalgie-Effekt
+ Cross Save
+ Steuerung auf Konsole
Das Schlechte
- (noch) kein Crossplay
- veraltetes System