(Un)Zertrennlich!
Tell Me Why
Es ist wieder Geschichten-Zeit! Dontnod Entertainment hat nach Life Is Strange 2 nicht genug und veröffentlicht unter der grünen Flagge von Microsoft das nächste Episoden-Storydriven-Game „Tell Me Why“. Microsoft hat uns dankenswerterweise mit einem Testmuster versorgt und wir durften es vorab schon spielen.
Parents aren’t always right!
Prinzipiell verfolgt „Tell Me Why“ den selben Erzählfluss wie die anderen Franchises von Dontnod Entertainment. Man spielt eine Person, die schon einiges durchmachen musste. In diesem Fall geht es um die Zwillinge Tyler und Alyson Ronan, die in einer tragischen Nacht ihr Mutter und einzige Kontaktperson verloren. Nach dieser Nacht wurden die zwei Geschwister getrennt und Tyler wurde auf in eine Erziehungsanstalt geschickt.
Nach Abschluss treffen sich die beiden nun wieder um mit der Vergangenheit abzuschließen und wollen das alte Familienhaus verkaufen, doch dort warten mehr Fragen und dunkle Geheimnisse.
Auf dem Weg alte Erinnerung wieder aufzufrischen dürft ihr einige beeindruckende Fähigkeiten der Zwillinge kennenlernen. So sind sie miteinander verbunden, dass sie gegenseitig Gedankenlesen können und gemeinsam alte Erinnerungen materialisieren können – nur so könnt ihr neue Hinweise auf die einschlägige Nacht finden und alles aufarbeiten.
I will make you hurt
Das Thema war immer ein Mittelpunkt von Dontnod. Entweder Homosexualität oder Rassismus – nun wird man die Rolle eines Transgenders versetzt: denn Tyler war früher die kleine Schwester von Alyson, Ollie. Mit der Aufarbeitung der alten Erinnerungen entdeckt man so einige Thematiken und Konfrontationen zwischen Eltern und Kindern und ihren herzzerreißenden Problemen vor die sie gestellt werden, wenn man sich mit solch komplexen Dingen auseinandersetzt.
Obwohl in Kapitel 1 alles sehr ruhig verläuft kommt trotzdem des öfteren Gänsehaut-Stimmung auf – vor allem wenn man sich in die Gedanken und Situationen hineinversetzt und mit Alkohol, Stress und Depression konfrontiert wird. Ein harter Brocken – aber mit einer durchschnittlichen Spiellänge von ca. 2-3 Stunden pro Kapitel erhält man Einiges für sein Geld!
Auch die Entscheidungen, die man im Laufe des Kapitels trifft haben bis dato noch keine richtigen Auswirkungen gezeigt und sind aber dennoch schwer zu treffen, denn wer will schon zwischen seinem Bruder oder der Wahrheit wählen?
Fazit
Tell Me Why ist zwar ruhig aber gleichzeitig beunruhigend. Die emotionale Stimmung sucht seinesgleichen und obwohl man dieses Mal ohne große übernatürliche Kräfte auskommen muss, so darf man dennoch eine großartige Geschichte von zwei Geschwistern und ihrer Vergangenheit erleben, die man sich gerne mal länger ansehen darf. Vor allem weil Kapitel 2 und 3 im Wochentakt veröffentlicht werden und man nicht ewig warten muss, bis die Geschichte der Ronans fortgesetzt wird.
— David B.Das Gute
+ emotionale Geschichte
+ intensives Storytelling
Das Schlechte
- langsamer Story-Aufbau
- alte Grafik-Engine