NerdRock erlaubt dir alles!
Interview mit HÖRST
Auf Comic-Conventions gibt es nun nicht nur Comic-Büchern und Filmbörsen sondern auch Bühnen mit Bands. Den Auftakt machen HÖRST mit ihrer Mischung aus Rock’n’Roll und Nerdgasm. Wir haben die 5 Niederösterreicher zu einem ersten Interview getroffen und getestet, wie nerdig sie wirklich sind.
Hi Jungs, wollt ihr euch bitte zuerst vorstellen und erklären was ihr macht.
Wir sind HÖRST. Wir sind die erste REALE Nerdrock Band. Real deshalb, weil „Nerdrock“ eigentlich das Genre ist, unter dem sich Weezer einordnen lassen, weil sie Hornbrillen tragen und das früher als „Nerd“ eingestuft wurde. REAL deshalb, weil wir uns neben der Rock-Musik auch wirklich mit den Themen der Popkultur beschäftigen – Serien, Gaming, Filme, alles was die „Nerd-Kultur“ beschäftigt. Deshalb Nerdrock und das sind wir!
Wie kommt man auf die Idee eine Nerdrock-Band zu gründen?
Wir kennen uns alle schon ewig und kommen eigentlich aus der Punkrock-Schiene. Doch dort wird man schnell in eine Schublade geschoben – bei Punk eben politisch – und wir wollen uns nicht in eine musikalische Kategorie einordnen lassen. Deshalb haben wir unsere zweite Leidenschaft – die popkulturellen Aspekte also Gaming, Filme schauen etc. – als Zusatz genommen und unsere Nerdrock Band HÖRST gegründet. Die Cineplexx Black Card ist weiterhin sehr aktiv und das Playstation Plus Abo wird auch jedes Jahr verlängert!
Es ist einfach alles erlaubt, wir können musikalisch sehr divers auftreten – egal ob Balladen, 3/4 Takt oder schnelle Punk-Nummern.
Natürlich besingen wir nicht nur blind Spiele und Filme. Wir haben auch politische, sozialkritische Inhalte aber die verpacken wir gut und lassen sie manchmal auch zwischen den Zeilen stehen.
Der Kreativität sind einfach keine Grenzen gesetzt! – Andi, HÖRST
Was darf man sich von HÖRST beim ersten Mal erwarten?
Grundsätzlich wird es rockig. Gitarre, Schlagzeug, Bass. Unsere Videos sind themabezogen, den Nerd-Faktor herausheben und Leute, die die Szene so lieben wie wir, auch die Verbindung zwischen beiden sehen. Wir sind eben auch nur Fans und zeigen die Dinge, wie wir sie uns wünschen. Wir bringen Nostalgie hinein, um Leute wieder in die alte Zeit zu versetzen und das Feeling wieder bekommen.
Wir produzieren auch unsere Musikvideos selbst, wie man wahrscheinlich unschwer erkennen kann – Simon macht das alles bei uns – und es auch bewusst trashig, dafür ist es aus eigener Hand entstanden!
Das heißt, eure Texte basieren auf wahren Geschehnissen und Erfahrungswerten?
Haha, grundsätzlich schon. Also wir sind schwere Call Of Duty Spieler und natürlich gehen wir jedes Jahr in den Laden und kaufen die neue Version. Und dazu kommen eben dann noch unsere Gefühle, die wir damit verbinden wie eben, dass es doch jedes Jahr das gleiche Spiel ist und dennoch erwischen wir uns beim Kauf – und die Entwickler wären ja dumm, wenn sie es anders machen würden, wenn die Verkaufszahlen stimmen. Aber solche Themen beschäftigen uns und das bringen wir unseren Songs natürlich auch rüber.
Die Bühnen der gamescom habt ihr schon gespielt. Was ist der nächste Schritt? Headliner am Nova Rock oder doch die lieber die Nerds bedienen?
Nova Rock Headliner wäre absolut ein realistisches Ziel, haha. Wenn die Veranstalter das hier lesen: wir sind jederzeit zu Gesprächen bereit. Co-Headliner genügt auch, haha!
Aber Spaß beiseite: wir wollen auf keinen Fall an den Inhalten etwas ändern nur um breitere Massen anzusprechen. Wir wollen, dass Leute etwas mit unseren Texten und Melodien etwas anfangen können. Gerade in der heutigen Zeit zocken viele Österreicher Konsole und schauen Game Of Thrones – ähnlich wie auf der gamescom. Die Leute haben uns dort gehörig abgefeiert und ich glaube, dass die Besucher von anderen großen Festivals auch ähnliche Interessensüberschneidungen haben. Ich glaube, dass Leute Songs über Fortnite genauso gut Party machen können und ordentliche Moshpits öffnen werden.
Stichwort Live. Wie sieht eine Live-Show bei euch aus?
Wir legen großen Wert auf eine gute Bühnen Performance – das Bild muss authentisch wirken. Wir haben mehrere Displays über die Bühne verteilt, wo Videos laufen. Wir haben natürlich viel Nerd-Stuff auf der Bühne, damit die Leute sofort wissen worauf sie sich einstellen können. Bühnendeko ist ein wichtiger Teil unseres Konzepts!
Ihr habt auch schon ein erstes Album in den Startlöchern, oder?
Ja, unser erstes Studio-Album ist fertig. Wir werden mit Ende des Jahres einen Release planen, wir würden auch gerne eine kleine Tour machen, aber das müssen wir noch abwarten. Wir haben außerdem eine gute Kooperation mit ASH – ihr Zeichner, Andi Paar, arbeitet grad an unserem Album Cover. Auch unser erstes Video ist bereits im Feinschliff angekommen und sollte bald online verfügbar sein.
Auf dem Album findet sich beispielsweise eine Liebes-Ode an Zelda, Situationen aus der Jugend über James Bond und den Bond Girls und natürlich unser Song an den Server „Solange der Server läuft“ – das wird auch gleich unsere erste Single.
Auch Hater werden bedient, da mich das in der heutigen Social-Media Zeit massiv stört. Bestes Beispiel: The Last Of Us 2, wo Leute Drohbriefe schreiben, weil die Protagonisten homosexuell sind. Dafür habe ich einfach kein Verständnis und das drücken wir in unserem Song aus!
Wie ist denn eure Kooperation mit ASH-Austrian Super Heroes zustande gekommen?
Als wir auf der mosticon gespielt haben, war auch ASH mit einem Messe-Stand vor Ort. Da ich die Comics bereits kenne und auch mag, bin ich hingegangen und habe mich und die Band vorgestellt. Sowohl wir als auch sie waren sehr angetan von den Ideen und Konzepten und einige Zeit später hat uns ASH angeschrieben, ob wir nicht mit ihnen etwas gemeinsam schaffen wollen und so ist der Titelsong zu ASH entstanden.
Vielen Dank für eure Zeit und bestimmt sieht man sich bald wieder am Server oder auf einer Convention! Bis dahin rockt on und immer schön laut bleiben!