Wreckfest at Tiffany's
Wreckfest im Test
Mit über einem Jahr Verspätung gibt es nun endlich auch die Möglichkeit Konsolen-Besitzern das freie Gefühl der puren Zerstörung nahe zu legen. Denn Wreckfest lässt eurer Renn-Fantasien freien Lauf!
Nach über 25 Jahren Abstinenz können sich alteingesessene Racer-Fans noch dunkel an eine Perle der Videospiel-Geschichte erinnern. Destruction Derby lautete das Trigger-Wort und war nur auf eines aus: Zerstörung anderer Fahrzeuge! Mit Wreckfest ist das endlich auch wieder möglich – diesmal schöner, schneller und realistischer: das pure Chaos auf 4+ Rädern!
Like A Wrecking Ball
Story? Brauchen wir nicht! Der „Karriere-Modus“ wirft Spieler sofort in diverse Rennen, wo man Punkte und Erfahrung sammeln muss, um im Rang weiter aufsteigen zu können und neue Wagen und Events freizuschalten. That’s it! Wer nach einem tieferen Sinn fragt, ist hier definitiv falsch. Denn Wreckfest belohnt Spieler (wie mich), die ihre anderen Mitfahrer als Kurven-Bumper verwenden oder statt der Bremse den Vordermann ausnützen, um besser durch die Strecke zu kommen. Endlich wird man mit Punkten belohnt, wenn man den Fahrer auf die Seite schiebt und dadurch zu einer Drehung zwingt, die den Rest des Feldes zum Stillstand zwingt. Genau so soll ein Arcade-Racer sein. Unerbittlich und brachial – auf das Wesentliche! Die diversen Karren sehen dabei gleich nach der ersten Runde aus, als wären sie direkt von der Schrottpresse gekommen, sehr schön!
The Wreckoning
Die verschiedenen Modi haben es ebenfalls in sich. Seien es Rundenkurse, Derby-Arenen oder Racing-Ovale in denen bis zu 6 Runden (teilweise) aufeinander zugefahren werden muss. Jede Strecke ist in Dreck und Staub eingehüllt, um die Fahrzeuge immer bis zum Limit ihrer Traktion zu bringen. Das betrifft nicht nur die Muscle-Cars und Kombis, die zur Auswahl stehen sondern auch Rasenmäher(!), Bulldozer und sogar amerikanische Schulbusse – alle müssen auf der Hinterachse ausbrechen, um wortwörtlich überall anzuecken!
Wer tunen möchte, der kann seine Garage mit besseren Teilen ausstatten, die man mit über Rennen und Zerstörung erspielten Punkten kaufen kann.
Der Multiplayer Modus macht mit Freunden und fremden Onlinern unheimlichen Spaß, vor allem weil man (egal ob man sein Gegenüber kennt oder nicht) am Asphalt die Sau rauslassen kann. Egal ob in der Arena oder auf einer frühlingshaften Strecke, auf der kein Stein auf dem anderen bleiben wird. Warum man bei Konsolen auf den Splitscreen Modus verzichtet hat, möge ich hier zur Diskussion frei in den Raum stellen. Dabei macht Couch-Multiplayer auch Spaß?!
Fazit
Wreckfest bietet Racing-Fans die Abwechslung an, die Konsoleros benötigt haben – ein arcadelastiger Spaß, bei dem die Zerstörung als Aufkleber fett drüber gepickt wurde. Die Ladezeiten sind jedoch sehr lange, was zwischen jedem Rennen für eine Pause von bis zu einer Minute sorgen kann. Auch die Schäden, die während eines Rennens aufpoppen und jeder Person im realen Umfeld mit Führerschein Sorgen bereiten sollten, haben so gut wie keine Auswirkung auf das Fahrverhalten.
Nichtsdestotrotz bleibt Wreckfest der diesjährige Sieger der Fun-Racer und der Titel wird sicher noch länger bei uns im Laufwerk heiß laufen, denn wir haben noch nicht jede Delle entdeckt!
Das Gute
- Destruction Derby
- Fahrzeug-Auswahl
- Wunderbares Schadensmodell
Das Schlechte
- Ladezeiten sind der Horror
- Schaden hat wenig Auswirkung auf Fahrverhalten
- fehlender Splitscreen Modus