Lass deine Stimme dich durch die Welt führen
One Hand Clapping auf der Gamescom
Immer wieder sind es kleine Indie Titel die mit ihrer Innovation und ihrem oftmals reduzierten aber trotzdem impressiven Design überzeugen. Genau in diese Kategorie fügt sich wohl „One Hand Clapping“ ein, welches Videospiele und insbesondere die Fortbewegung darin auf ein komplett neues und unbekanntes Level bringt.
Denn in diesem 2D Puzzle Platformer bewegt man sich zwar ganz gewöhnlich mit den Richtungstasten voran, doch eure Level werden durch eure eigene Stimme verändert und erschaffen. Klingt im ersten Moment ein wenig skurril, wenn man den Dreh aber erst mal heraußen hat ist das Ganze wirklich ein ganz innovatives und neues Spielgefühl.
Denn anhand von „Stimmeingaben“ – Gesang oder Summen, es liegt ganz bei euch – könnt ihr Plattformen bewegen oder gar erst den Boden erschaffen. Dieser zeichnet sich dann nach euren Stimmlagen ingame wieder um es eurer Figur erst möglich zu machen neue Plattformen zu erklimmen. Oder ihr müsst unterschiedlich hohe Töne hintereinander für kurze Zeit halten um neue Plattformen erscheinen zu lassen. Oder ihr versucht die Melodien anderer Charaktere zu imitieren um neue Dinge zu erschaffen. Oder oder oder… Die Variationen sind so unterschiedlich und neu, dass man jedes mal wieder überrascht ist was mittels der eigenen Stimme möglich ist.
Zuerst ist diese Spielsteuerung etwas gewöhnungsbedürftig. Denn so sehr wir tagtäglich mit unserer eigenen Stimme konfrontiert sind, so bewusst ist man sich dieser dann doch nur sehr selten. Wenn man bestimmte Töne treffen oder halten soll oder gar die Stimme in Höhen bringen soll die man glaubt nie erreichen zu können. Doch je mehr man sich mit der Spielmechanik vertraut macht umso selbstbewusster geht man in die Rätsel hinein. Schnell ist man überrascht wie hoch man seine eigene Stimme treiben kann ohne sich dabei komisch zu fühlen. Wie gut man doch Töne halten und abwandeln kann um neue Strecken zu bauen und die Level zu erkunden.
Das Spiel baut ein irrsinniges neues Gefühl für seine eigene Stimme auf und im selbsten Moment wirkt es sich auch wirklich in gewissen Maßen auf das eigene Selbstbewusstsein aus. Diese direkte Konfrontation mit sich selbst – die sich übrigend auch sehr starkt in der Story des Games widerspiegelt – geht nahtlos in sein eigenes Gefühl in Real Life über. Ein wirklich interessanter Mix aus Videospiel und Selbstkonfrontation der irrsinniges Potential hat und wirklich etwas ganz Neues auf den Spielemarkt wirft! Ein unbeschreibliches Gefühl, das man wahrscheinlich einfach selbst ausprobieren muss um es überhaupt nachvollziehen zu können.