Den Tentakeln auf der Spur
The Sinking City
Eine Stadt, die immer mehr von Wassermassen erdrückt wird. Obskure Kreaturen, ob klein oder gar groß, die in dieser ihr Unwesen trieben. Eine Bevölkerung, die nach und nach ihren Verstand verlieren zu scheint, wenn dies nicht schon der Fall ist. Willkommen in der „Sinking City“, inspiriert von H.P. Lovecraft. Doch warum zieht es alle hierher?
Die Storyline rund um „The Sinking City“ spielt zum größten Teil in der Stadt Oakmont, Massachusetts. Diese ist Opfer einer unnatürlichen Katastrophe namens „Der Flut“ geworden. Innerhalb der vergangen sechs Monate wurde die Stadt vom Festland getrennt und die Wassermassen haben bereits die Umwelt beeinflusst. Algen zieren bereits Gebäude, Straßen stehen unter Wasser und können nur mehr mittels Boot überquert werden, behelfsmäßige Brücken und Docks wurden gebaut.
Wir übernehmen die Kontrolle über Charles Reed, einen Veteranen des Ersten Weltkriegs, der nun als Privatdetektiv tätig ist. Es zieht uns nach Oakmont, nicht zuletzt, um die Rätsel unserer eigenen Albträume aufzuklären, von denen wir seit geraumer Zeit erfolgt werden. Doch Oakmont ist nicht gerade für seine Gastfreundschaft bekannt und an Informationen kommt man somit nur schwer. Daher bieten wir unsere Dienste als Privatdetektiv auch in Oakmont an, um uns einen Namen zu machen und somit der Lösung unserer eigenen Frage einen Schritt näher zu kommen.
Lange müssen wir nicht warten, denn bevor wir den Hafen nach unserer Ankunft überhaupt erst verlassen dürfen winkt schon der erste Fall. Dieser dient als Art Tutorial und soll die Mechaniken im Spiel vorstellen und uns näher bringen, wie wir an das Lösen von Fällen herangehen können. Dabei erzählt man uns in Fall für Fall etwas mehr über die Sintflut, aber auch über alltägliche Geschichten aus Oakmont. Von Raubüberfallen, Okkultismus über Hassverbrechen und mehr ist somit einiges dabei. Die Untersuchungen gehen somit von der Lösung dieses einen Mordes bis zur Entscheidung über das Schicksal der ganzen Welt.
Bei der Lösung der Fälle sind wir auf unsere Fähigkeiten und Intuitionen angewiesen. Es gilt genügend Hinweise zu sammeln und zu kombinieren um in der Fallgeschichte einen Fortschritt erzielen zu können. Dabei dienen uns Schauplätze, die wir untersuchen, involvierte Personen, die wir verhören können, wie auch Stadtarchive, die uns bei richtiger Kombination von Fakten mehr Informationen über Ereignisse in der Stadt berichten. Alle Hinweise werden fleißig in unserem Notizbuch notiert. Dadurch können wir jederzeit nochmals nachlesen und ggf. neue Rückschlüsse auf unserer Route durch die Stadt ziehen.
Außerdem besitzen wir eine magische Kraft, mit der wir Verbrechen nacherleben oder geheime Türen finden können, die weitere Hinweise verbergen. Nutzen wir diese aber zu intensiv, verfallen wir dem Wahnsinn.
Doch beim Sammeln von Hinweisen schickt man uns oft auf eine weite Reise. Oftmals passiert es, dass wir von einem Ort, an dem wir ein Gespräch führen, zu einem andern Ort müssen, wo wir den nächsten Hinweis finden. Dabei weisen uns Adressen und Straßennamen auf den möglichen Ort hin. Finden müssen wir diesen aber selber. Dabei hat man persönlich immer das Gefühl reale Herangehensweisen, obwohl das Setting natürlich übernatürlich ist, nachzuempfinden. Wir müssen Zeitungsartikel lesen und Informationen im Archiv der Polizei kombinieren um letztendlich die Kontaktadresse eines vermeintlichen Verdächtigen zu bekommen.
Doch nicht nur Rätsellösen steht an der Tagesordnung. Immer wieder werden wir von übernatürlichen Kreaturen angegriffen, unsicher ob diese auch wirklich existent sind. Dabei stehen uns Nahkampfangriffe, wie auch ein Repertoire an Schusswaffen, für die wir aber die Munition erst herstellen oder finden müssen, zur Verfügung. Im Gegensatz zu den Investigationen sind die Kämpfe aber eher Mau gehalten und unterbrechen eher das „Detektiv spielen“, als dass sie es unterstützen.
Zuvor Geschildertes erhöht unsere Erfahrungslevel, wodurch wir neue oder verbesserte Fähigkeiten freischalten, die uns bei der Lösung von Fällen oder im Kampf helfen.
Fazit
Wer gerne einmal „Sherlock Holmes“ sein möchte und in einem übernatürlichen Setting Fälle aufklären möchte, ist mit „The Sinking City“ sicherlich gut bedient. Die Storylines der Fälle wirken interessant und unterhalten uns. Nicht selten erwischen wir uns dabei „nur noch schnell“ den nächsten Hinweis einzusammeln. Zack, wieder ein Stunde später. Die Stärken liegen also ganz klar bei Storyline und Setting. Auf der anderen Seite werden Aktion bzw. Kampfsequenzen eher als störend empfunden.
— Fabian Padrta
Das Gute
+ Storyline
+ Große, lebendige Open World
Das Schlechte
- Kampfsequenzen