This is just a tribute
Underworld Ascendant
Wer hat nicht wieder Lust auf einen richtigen Dungeon Crawler? Das haben wir uns auch gedacht und uns dafür Underworld Ascendant ausgesucht. Vor allem älteren Zockern ist die Underworldreihe ein Begriff und mit Underworld Ascendant erhofften die Entwickler ein würdiges Tribut geschaffen zu haben. Na wollen wir mal sehen.
Voller Vorfreude begeben wir uns durch das Portal in den ersten von zahlreichen Dungeons, in dem wir noch zahlreiche Stunden verbringen werden würden. Das liegt aber nicht nur am Umfang eines Dungeons oder an der schwierigen Lösung der Rätsel. Nein vor allem die Ladezeit zwischen den einzelnen Szenerien lässt uns gefühlt so alt werden, dass bereits neuere Entwickler an einem Tribut von Underworld Ascendant arbeiten.
Längere Ladezeiten nimmt man natürlich gerne in Kauf, wenn das anschließende Ergebnis die Wartezeit aufwiegt. Meistens geschieht dies durch ein atemberaubendes Leveldesign, das sowohl optisch wie auch inhaltlich ansprechend ist oder durch eine faszinierende, einzigartige Geschichte. Bei Underworld Ascendant spart man allerdings an beiden, wodurch man sich nach der langen Verzögerung fragt: Wieso?
Ein Ascendant auf der Suche
Unser namenloser Held, der im weiteren Spielverlauf nur mehr als „Ascendant“ betitelt wird muss sich durch eine Vielzahl an Aufgabe stellen um dem Bösen, das die Welt bedroht, gegenüberzutreten. Dabei haben aber sowohl Dialoge, wie auch akustische Einspielungen, kaum einen Einfluss auf mein Spielerlebnis. Zu keinem Zeitpunkt weckten diese mein Interesse oder sorgten für mehr Spannung oder Druck während des Spieles. Sie waren halt einfach da.
Doch mit jeder bewältigten Aufgabe oder entledigten Gegner wuchs die Erfahrungsstufe meines Ascendanten. Dadurch konnten Fähigkeiten in einen gut durchdachten Skilltree freigeschalten werden. Dabei standen magie-, schleich oder kampflastige Fähigkeiten und Verbesserungen zur Auswahl. Da ich prinzipiell ein Fan von Magiefähigkeiten in RPG bin, da diese nicht nur mächtig sind, sondern auch meisten hübsch anzusehen habe ich alle meine Punkte in Magie investiert. Trotzdem hatte ich nie das Gefühlt dadurch besser oder gar mehr Schaden anzurichten, als dies zuvor der Fall war. Das machte aber auch nichts, denn für die KI Gegner brauchte man selten mehr Taktik als simples Angreifen und gegebenenfalls Blocken. Die Kämpfe zogen sich im Laufe des Spieles maximal in die Länge (auch mit den oben beschriebenen Verbesserungen) erforderten aber kaum mehr Taktik.
Dafür waren die Zauber recht hübsch anzusehen. Vor allem ein Feuerzauber, in der sonst so düster und karg gehaltenen Spielewelt, verzückten meine Augen. Aber auch andere Lichtelemente, die spielerisch in Szene gesetzt wurden, untermalten und erfreuten uns beim Erkunden der finsteren Verliese.
Ein Ascendant löst Rätsel
Bei Lösen der Rätsel stießen wir aber auch auf die Stärken des Spieles. Neben klassischen Hebeln und Schlössern galt es auch die physikalischen Grenzen des Spiels auszuloten. Dazu gehörten beispielsweise Druckplattformen, auf denen man einen passenden, schweren Gegenstand abstellen musste. Weiter ging es mit Fackeln, die beim Erlöschen mit Wasser dem Gegner die Sicht nehmen. Dadurch konnten wir uns umso besser vorbeischleichen. Zuletzt möchten wir noch Feuer erwähnen, mit dem wir brennbare Gegenstände (wie etwa Holz) anzünden konnten. Denn was macht man mit einer Holztür, wenn gerade nicht der passende Schlüssel zur Hand ist? Ganz klar einfach niederbrennen.
Auch beim Speichersystem konnten die Entwickler bei uns nicht Punkten. In jedem Level können wir einen tragbaren Checkpoint platzieren. Dieser rettet uns aber nur im Falle eines Todes und auch nur dann, wenn der Checkpoint in der Nähe des Todesorts abgelegt wurde. Doch viel Schlimmer als der Tod ist ein Absturz oder Bug im Spiel, durch den wir den Level nicht abschließen können. Dadurch geht nämlich unser ganzer Progress im Level verloren und wir dürfen wieder von vorne starten.
Fazit
Underworld Ascendant hätte, vor allem wegen der physikalischen Lösungsmöglichkeiten, durchaus potential gehabt in die Fußstapfen von Ultima Underworld zu steigen. Doch ich denke, wir haben genügend Erfahrungspunkte aufgelistet, die wiederspiegeln warum das nicht gelungen ist. Vor allem ist es uns ein Rätsel, warum man sieben Monate nach dem PC Release (November 2018) noch immer eine unfertige und verbuggte Spieleversion auf den Markt bringt.
— Fabian PadrtaDas Gute
+ große Dungeons
+ Physik Engine
Das Schlechte
- Bugs, Bugs, Bugs
- Lange Ladezeiten
- Kaum Storyline