Tief Luft holen und untertauchen
VOLUME Kinokritik: Ein Becken voller Männer
Zu den übergewichtigen, schwammigen, schütter behaarten Männern, die sich im Synchronschwimmen versuchen, gesellt sich der depressive Bertrand. Delphine, die Trainerin, bleibt am trockenen Beckenrand, aber nicht trocken: Sie verliert gegen ihre Alkoholsucht.
Und der Zuschauer verliert Zeit, hat kein Becken, in das er abtauchen könnte. Wer alt genug ist „The Full Monty“ zu kennen, der kann noch weniger über „Ein Becken voller Männer“ lachen. Noch dazu, wo diese Person wahrscheinlich jetzt gerade in einem ähnlichen Alter in einer ähnlichen Situation ist. Denn bei allen Protagonisten geht zumindest ein Aspekt im Leben komplett den Bach runter. Sei’s der Job oder die Frau, sei’s, dass nur mehr Medikamente helfen, um durch den Tag zu kommen.
Gilles Lellouche, im deutschsprachigen Raum auch als ‚die Lusche‘ bekannt, filmt einen Haufen Loser beim Verlieren. Toll. Megakreativ. Will jeder sehen. Womit bewiesen wäre: Nicht jede französische Komödie ist auch eine.
Regie: Gilles Lellouche
Mit: Mathieu Amalric, Guillaume Canet, Benoit Poelvoorde, Jean-Hugues Anglade, Virgine Efra
Kinostart: 28.06.2019
Bewertung: 2/5