Der Klavierspieler vom Gare du Nord | Tolkien | Long Shot | Brightburn - alles Leinwand!

Der Klavierspieler vom Gare du Nord | Tolkien | Long Shot | Brightburn - alles Leinwand!

VOLUME Filmreviews

„Der Klavierspieler vom Gare du Nord“, „Tolkien“, „Long Shot“ & „Brightburn“: VOLUME hat die wichtigsten Kinostarts der Woche vorab für euch ausgecheckt. Film ab!

Der Klavierspieler vom Gare du Nord

Mathieu ist ein Kleinkrimineller in den Banlieus von Paris. Was ihn von seiner ebenfalls kleinkriminellen Umgebung unterscheidet, ist sein ziemlich geniales Klavierspiel. Als er sich eines Tages den Frust des Daseins als menschliche Ausschussware der spätkapitalistischen Gesellschaft im Gare du Nord, dem Nordbahnhof von Paris, von der Seele spielt, sieht ihn der musikalische Leiter des Konservatoriums von Paris. Dieser ist von Mathieus Talent schwer beeindruckt und bietet ihm einen Platz an seiner renommierten Schule an. Aber Mathieu hat große Angst, als Vorstadtprolo im diskreten Charme der Pariser Bourgeoisie unterzugehen und unternimmt mehrere Ausbruchsversuche aus seinem plötzlichen und äußerst unwahrscheinlichen Glück. Dieses moderne Märchen lebt einerseits von den exzellenten Schauspielern, anderseits vor allem von der Musik Rachmaninows, die die Handlung trägt.

  • Regie: Ludovic Bernard
  • Mit: Jules Benchetrit, Lambert Wilson, Kristin Scott Thomas
  • Bewertung: 4/5

Tolkien

Es geht bei „Tolkien“ um Liebe. In diversen Formen. Zwischen Freunden, zwischen Männern und Frauen, zwischen Eltern und ihren Kindern, zum Vaterland und zu sich selbst. Erfüllt und unerfüllt, aber immer mit viel Herz. Und auch wenn das jetzt bachen klingen mag, und den einen oder anderen in Panik versetzen könnte, dass er sich eventuell nur Gefühlsduselei auf der Leinwand geben muss: Die Verfechtung des Biopics mit dem Epos in und um Mittelerde sind so toll inszeniert, wie Tolkien formuliert hat, die Peter Jackson Optik so genial und gleichzeitig dezent als Schablone eingesetzt, dass man nicht umhinkann als zu sagen: geiler Scheiß. Weil Freunde einfach das Leben bestimmen, und Intellekt Emotion nicht automatisch ausschließt. Quod erat demonstrandum.

  • Regie: Dome Karukoski
  • Mit: Nicholas Hoult, Lily Collins, Colm Meaney, Craig Roberts, Anthony Boyle
  • Bewertung: 4/5

Long Shot

Außenministerin Charlotte Field ist die Ex-Babysitterin und Jugendliebe des arbeitslosen Enthüllungsjournalisten Fred Flarsky. Sie treffen einander nach vielen Jahren zufällig bei einer Charity-Veranstaltung und sie stellt ihn als Redenschreiber ein. Aus dieser extrem unwahrscheinlichen Situation entwickelt sich eine extrem lustige und satirische Komödie, in der einem die Gags nur so um die Ohren fliegen. Die Populärkultur wird von hinten aufgerollt, und alle Klischees erfüllt und gleichzeitig gebrochen. Der bis in die kleinsten Nebenrollen mit Comedy-Granaten besetzte Film hat so viele Wuchteln, dass man ihn sich gleich noch mal anschauen will, um sich wenigstens einige länger merken zu können. Wer gut Englisch kann, UNBEDINGT Originalfassung!

  • Regie: Jonathan Levine
  • Mit: Charlize Theron, Seth Rogen, O’Shea Jackson Jr., Andy Serkis, June Diane Raphael, Bob Odenkirk, Alexander Skarsgård
  • Bewertung: 4/5

Brightburn

Superhelden sind immer super, das sagt ja schon der Name. Superman zum Beispiel. Der ist ja eigentlich ein Alien, der sich sofort mit der Beherrschung der Welt beschäftigen könnte, stattdessen arbeitet er als Journalist und rettet ansonsten Leute vor vorbeifahrenden Lastautos. Nun, dass das zwangsläufig immer so sein muss, bezweifelten die Gebrüder Gunn (James ist der Regisseur der Guardians of the Galaxy Filme), und schrieben / produzierten diesen Anti-Superhelden Film, der auch mit Horror- und Splatter-Elementen nicht geizt. Der Film ist unterhaltsam und grauslich, also empfehlenswert; nur für Menschen, die um jeden Preis ein Kind haben möchten, eventuell etwas abtörnend…

  • Regie: David Yarovesky
  • Mit: Elizabeth Banks, David Denman, Jackson A. Dunn
  • Bewertung: 4/5

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