Wir treffen Bastille um „Quarter Past Midnight“, um uns im Schutz der Dunkelheit von unseren Ängsten und Zweifeln sowie der gesamtgesellschaftlichen Verunsicherung abzulenken zu lassen. Denn ihr drittes Album heißt nicht umsonst „Dooms Day“ – zu Deutsch Weltuntergang.
Klingt fatalistisch, Bastille liefern aber sogleich eine Anleitung für die Auseinandersetzung damit: Vom versöhnlichen Umgang mit den eigenen Fehlern („Bad Decisons“) über den liebevollen Safe-Space inmitten von Freunden („4AM“), den unverbindlichen Aufriss („Another Place“) oder das ungute Gefühl am Ende doch alleine im Bett zu liegen („Those Nights“) bis hin zu Konfrontation mit wirklich dringlichen Themen unserer Zeit („Dooms Day“). So schwer die lyrische Thematik, so hoffnungsvoll die Instrumentierung. Dank ihres feinsinnigen Stadion-Pop-Rocks dürfen wir uns mit Bastille für eine Nacht einfach fallen lassen. Mal lauter, mal leiser, mal tanzbarer, mal mehr zum Nachdenken … und am nächsten Tag stehen wir wieder auf – bis der Dooms Day tatsächlich kommt.