Resist the Chaos
Warhammer: Chaosbane
Mit Warhammer Chaosbane startet das nächste Action-RPG im Warhammer Universum in Diablos Fußstapfen. Doch im Gegensatz zu anderen Entwicklerstudios, die sich den Inquisitoren des 40k Universums widmeten, gelingt es Eko Software einen Warhammer Fantasy-Fan glücklich zu machen. Mit abwechslungsreichen Klassen, fordernden Bosskämpfen und ausreichend Loot könnte sich Warhammer Chaosbane durchaus einen Namen machen. Aber lest erstmal selbst:
Mittlerweile gibt es bereits mehr Warhammer Spiele als Sand am Meer und seien wir doch einmal ehrlich, vielleicht ein Viertel davon hat es verdient den Namen zu tragen. Umso skeptischer ist man dann einem weiteren Titel gegenüber, immerhin könnte es sich dabei um nur eine weitere Kerbe im Franchisepfosten handeln. So ging es uns auch zunächst bei Warhammer Chaosbane.
Kaum dreht sich die Disk im Laufwerk, so empfängt uns auch schon ein Intro, welches im Comicstyle gezeichnet wurde. Man setzt hier auf einzelne Bilder mit soundtechnischer Untermalung, den Kern macht jedoch der mit leidenschaftsvoller Stimme beteiligte Erzähler. Der baut uns nämlich richtig auf und voller Heldenmut können wir es jetzt gar nicht mehr erwarten aus einer der vier Charakterklassen unseren Helden auszuwählen. Zur Auswahl stehen ein menschlicher Soldat, ein hochelfischer Magier, ein zwergischer Schlächter und ein waldelfischer Bogenschütze. Damit hätten wir die Klassiker des Action-RPGs abgedeckt.
Wir haben uns für den Magier entschieden und das war es dann auch schon vorerst mit dem Anpassen des Charakters. Wer also sowieso nicht auf eine stundenlange Charaktererstellung steht, der wird damit seine Vorliebe gefunden haben. Wer gerne noch etwas Anpassen möchte, der darf zumindest aus einem der unzähligen Schwierigkeitsgrade wählen. Je schwerer, umso besseres Loot können wir erwarten. Extreme wie Chaos Level 5 schalten sich aber erst durch das Absolvieren des Spieles frei.
Elontir, der Hochelf Magier, ist einer der besten Magier, den wir seit Jahren in einem Action-RPG spielen durften. Generell gehen die Steuerung und das Auslösen von Angriffen schon flüssig von der Hand. Wenn man dann aber auch noch damit die geballte Gewalt zahlreicher mächtiger aber auch hübsch anzusehender Zauber hat, freut sich das Magierherz. Dabei können wir ständig zwischen den unterschiedlichsten Angriffstypen variieren und damit den feindlichen Horden ordentlich einheizen (im wahrsten Sinne des Wortes, denn unsere Lieblingsfähigkeit ist die Feuerattacke).
Dabei sind die Begegnungen mit den Feinden jedes Mal zufriedenstellend. Man variiert die Auswahl an Gegnern, wobei sich die Anzahl der Eliteeinheiten in Grenzen hält. Auch verfügen diese selten über gefährliche Angriffe, zumindest bis man höhere Schwierigkeitsgrade erreicht hat. Die Bosse hingegen sind auf jeder Schwierigkeitsstufe großartig. Jeder erschreckende Dämon verfügt über eine Vielzahl interessanter Mechanismen und zwingt uns ständig in Bewegung zu bleiben.
Von unserer Basis aus starten wir die einzelnen Quests, die die Geschichte vorantreiben, und die damit verbundenen Karten. Ein freies Erkunden ist erst im späteren Spielverlauf möglich und hat mit der eigentlichen Storyline nichts zu tun. Zusätzlich sorgt der sogenannte „Boss-Rush“, vor allem im Endgame für längeren Unterhaltungswert.
Doch wozu schickt man unseren Elontir dauernd in solche Gefahr? Ganz klar, für Glanz und Gloria. Denn mit jedem getöteten Gegner oder abgeschlossenen Quest steigt unsere Erfahrung. Zunächst schalten wir damit nur in einem linearen Fortschrittssystem je Level eine unserer Fähigkeiten frei. Diese können Aktiv oder Passiv sein und sich um eine komplett neue oder eine Verbesserung der bereits vorhandenen Fähigkeiten handeln. Allerdings kann immer nur eine limitierte Anzahl an Fähigkeiten aktiv geschalten werden, wodurch wir mit der Zeit in den Zugzwang kommen aus dutzenden von Fähigkeiten unsere persönlichsten Favoriten auszuwählen. Selbst im Endgame können wir nicht einfach alle höchststufigen Fähigkeiten wählen.
Doch damit nicht genug, denn wer lieber selbst entscheidet in welche Richtung sich sein Charakter entwickeln soll, der bekommt im Spielverlauf den „Gott-Fähigkeitenbaum“. In diesem können wir mittels Knoten weitere Fähigkeiten oder Eigenschaften verbessern. Vorrausetzung dafür ist nur das man genügend Materialien und Punkte für den jeweiligen Knoten hat.
Das Wichtigste neben den Fähigkeiten ist natürlich auch die passende Ausrüstung. Dabei bietet man uns eine Vielzahl an unterschiedlichsten Helmen, Rüstungen, Waffen und Ringen. Allerdings haben diese für uns kaum Einfluss auf unseren Spielstil, wodurch einfach stets die Nächstbeste gewählt wurde.
Warhammer Chaosbane kann nicht nur allein, sondern auch mit bis zu drei weiteren Spielern lokal oder online im Koop gezockt werden. Dabei kann man einfach auf der Couch einen weiteren Spieler beitreten lassen. Alternativ kann man auch online anderen Spielern beitreten oder startet mit Freunden sein eigenes Spiel.
Fazit
Warhammer: Chaosbane steht anderen Action-RPGs um nichts nach und muss sich schon gar nicht vor ihnen verstecken. Wir sind sowohl vom Kampf, wie auch von den Klassen überzeugt und vor allem im Koop macht uns das Spiel ordentlich Spaß. Die Suche nach dem Loot haben wir zwar noch nicht gefunden, allerdings erfreuen uns der Charakterbaum und seine Fähigkeiten. Daher freuen wir uns vielleicht den ein oder anderen von euch zu treffen und auf weitere Stunden gemeinsames Massen niederhacken oder zaubern.
— Fabian PadrtaDas Gute
+ Vier Charakterklassen mit einzigartigen Fähigkeiten
+ Gott-Fähigkeitenbaum
+ Einfache, schnelle Koop Aktion
Das Schlechte
- Keine unterschiedliche Storyline bei den Charakteren