Leere Seiten vs. volle Köpfe
Next Stop: Happiness #74
Geht dein Schreibtisch auch in Post-its mit To-dos unter? Oder viel schlimmer: dein Kopf? Und hast du das Gefühl, deine Aufgaben umklammern dich und du wirst sie nie los? Dabei schafft ein geordnetes Leben vor allem eines: Zeit für Ziele! Und genau das ist der Hintergedanke eines Bullet Journals.
Manchmal habe ich das Gefühl, mein Alltag ist nichts anderes als eine lange To-do-Liste, die sich mit jedem Erledigt- Hakerl um mindestens drei neue Punkte erweitert. Und dabei habe ich nicht mal diese „eine“ richtige To-do-Liste, vielmehr schwirren auf meinem Schreibtisch, in meinem Kalender und auf meinem Nachtkasterl lose, quadratische Notizzettel und bunte Post-its herum. Manch Wichtiges steht sogar auf mehreren von ihnen, viele andere wiederum sind voll mit unnötigen Notizen. Mein Kopf sieht natürlich trotzdem nur die Menge – und nicht die Wichtigkeit.
In diesem Chaos namens Leben ist mir „The Bullet Journal Method“ in die Hände gefallen. Bislang kannte ich die Notizbücher mit leeren Seiten und hellgrauen Punkten nur von Pinterest – topmodern, um sich und seinen Followern manisch zu beweisen, wie fancy und kreativ man eine Liste von seinen zehn Lieblings-TV-Serien machen kann. Ob sinnvoll, ist eine andere Frage. Der Autor dieses Buches ist allerdings der Erfinder des Bullet Journalings und verrät darin, wie es einem im Alltag wirklich weiterhelfen kann.
ALSO, WAS IST EIN BULLET JOURNAL?
Es kann dein Kalender sein, deine To-do-Liste, dein Tagebuch, deine Sammlung an Ideen oder deine Unterstützung, Ziele zu erreichen. Simpel gesagt ist es ein fast glattes Notizbuch (mit Ausnahme der Punkte – den bullets – die die Gestaltung einfacher machen), das du ganz nach deiner eigenen Vorstellung von Ordnung und Sinnhaftigkeit arrangieren kannst. Solltest du dich fragen, wie du ohne deinen herkömmlichen Jahreskalender leben kannst und stattdessen nur tage- oder wochenweise Einträge schreiben sollst: Ryder Carroll hat ein Grundsystem erstellt, mit dem das tatsächlich funktioniert.
„PRODUKTIV!? HEIST MEHR ZEIT FÜR DICH UND DAMIT FÜR DEINE ZIELE.“
Der Hintergedanke eines Bullet Journals ist, mit dem analogen Schreiben eines Notizbuchs wieder in eine entschleunigte Welt einzutauchen. Sich hinzusetzen, das rasante, digitale Leben zu pausieren und dem Kopf damit die Möglichkeit des Nachdenkens und Ordnens zu geben. Gretchenfrage: Wofür möchte ich meine Zeit und Energie investieren? Von beidem haben wir nur begrenzt und vor allem erstere ist vielleicht das kostbarste Gut überhaupt. In sogenannten „mental inventories“ findet man heraus, welchen Dingen man mehr Aufmerksamkeit schenken und was man fürs Erste aus seinem Leben bannen kann (Stichwort: unwichtige Notizen), um nicht nur entschleunigter, sondern auch produktiver zu werden.
Produktiv!? Heißt mehr Zeit für dich und damit für deine Ziele! Und deshalb liegt ein weiterer Fokus vom Bullet Journaling darauf, seine Ziele und Wünsche im Auge zu behalten und anzupacken. Denn oft sind es doch unsere innersten Herzenwünsche, die wir immer vor uns herschieben.