Frauenpower im Gerichtssaal
VOLUME Kinokritik: Die Berufung – Ihr Kampf für Gerechtigkeit
Die Rechte, die man hat, kommen nicht von ungefähr: Man muss sie sich erkämpfen. Wir schreiben das Jahr 1959. Ruth Bader ist eine der besten Juristinnen der USA, schafft es aber trotzdem nicht, bei einer Anwaltsfirma unterzukommen. Warum? Frauen werden zu der Zeit nicht für voll genommen.
Ihr bleibt also nichts anderes übrig, als an der Rutgers Universität Jus zu unterrichten. Währenddessen macht ihr Mann Martin Ginsburg, der wesentlich aufgeschlossener ist, als die meisten seiner Zeitgenossen, als Anwalt Karriere.
1970 ist es dann soweit: Martin, der auch möchte, dass seine Frau erfolgreich ist, gibt Ruth einen Tipp. Über ein steuerrechtliches Problem könnte sie die Diskriminierung von Frauen aufgrund ihres Geschlechts juristisch angreifen. Ruth Bader Ginsburg, in den USA oft nur RBG genannt, macht sich an die Arbeit. Gegen den Widerstand von Antidiskriminierungs-NGOs und Bürgerrechtlern.
Doch die Zeit scheint endlich reif zu sein. Eine Veränderung des Gesetzes, die die tatsächlichen gesellschaftlichen Verhältnisse berücksichtigt, scheint in greifbare Nähe zu rücken. Ihre Tochter ist Ruth dabei ein besonderer Ansporn. Sie soll in einer Welt, in der Männer und Frauen gleichberechtigt sind, aufwachsen. Allerdings muss RBG dafür erst einmal vor dem Supreme Court bestehen …
Gut besetztes, toll gespieltes, oft spannendes Biopic, das gleichzeitig auch als Gerichtssaaldrama durchgeht und einer Ikone der amerikanischen Gleichberechtigung von Mann und Frau ein Denkmal setzt.
Regie: Mimi Leder
Mit: Justin Theroux, Felicity Jones
Kinostart: 08.03.2019
Bewertung: 4/5