Das achte Architects-Album markiert einen Wendepunkt. Mit dem Tod von Gitarrist und Hauptsongwriter Tom Searle im Sommer 2016 ging der „omnipräsente Herzschlag der Band“ verloren, sagt Schlagzeuger und Toms Zwillingsbruder Dan.
Danach gab es zwei Möglichkeiten: Entweder in Selbstmitleid versinken oder sich vom Geschehenen inspirieren lassen. So dreht sich „Holy Hell“ hauptsächlich um Schmerz, Trauer und deren Verarbeitung. Dem Sound des Vorgängeralbums „All Gods Have Abandoned Us“ bleiben sie größtenteils treu. Piano- und Streichersamples bringen etwas Abwechslung, mindern aber keinesfalls die Härte. Wenngleich es generell mehr in Richtung Melodie und Eingängigkeit geht. Die Gitarrenriffs waren schon mal komplexer und das Tempo höher. Songs wie „Nihilist“ oder „Naysayer“ sucht man vergebens. Detailverliebte Hörer finden aber in vielen Songs das gewisse Etwas.
Mit „Holy Hell“ mussten Architects neue Wege gehen – egal, ob es einem gefällt oder nicht. Letztendlich zählt, dass sie weitergehen.
— Alexander Blach