Alles Leinwand - KW 37 neu im Kino
VOLUME Filmreviews
„Predator – Upgrade“, „Mackie Messer – Brechts Dreigroschenfilm „, „Mile 22“, „Book Club“: VOLUME hat die wichtigsten Kinostarts der Woche vorab für euch ausgecheckt. Film ab!
Predator – Upgrade
Der Predator (Aussprache: etwa wie „Predeta“, keinesfalls „Priedeita“!) ist wieder da. Nerdgott Shane Black versucht, dem mehr als 30 Jahre alten Franchise neues Leben einzuhauchen. Das bedeutet einen 80er Revival-Film, der wesentlich bessere Spezialeffekte (Gedärm & Wirbelsäulen!) mit einer etwas sinnloseren Story verknüpft. Das Gute: die Verrückten. Die mitunter besten Szenen des Films sind die, in denen sich eine Gruppe Irrenhausinsassen gegenseitig die Wuchteln nur so zuwerfen. Davon hätte man gerne mehr gesehen. Die schablonenhaften Nebenfiguren und -handlungen wären dafür vernachlässigbar gewesen.
- Regie: Shane Black
- Mit: Boyd Holbrook, Trevante Rhodes, Jacob Tremblay, Keegan-Michael Key, Olivia Munn, Thomas Jane
- Bewertung: 3/5
Mäckie Messer – Brechts Dreigroschenfilm
Jeder kennt die Dreigroschenoper von Bert Brecht und Kurt Weill. Ja, jeder. Auch die, die glauben, noch nie etwas davon gehört zu haben. Das wird einem sofort zu Beginn des Films klar. Denn die Musik von Kurt Weill wird Jahrhunderte überdauern und hat schon Unmengen von Musikern inspiriert. Der Härtere des Duos war aber zweifellos Bert Brecht. Wie aus der Pistole geschossen liefert der großartige Lars Eidinger als Brecht eine Wahrheit nach der Anderen, dass man am liebsten mitschreiben würde. Ist aber nicht nötig, Brechts Werk kann man in jeder Buchhandlung kaufen. Dass man das aber dringend möchte, ist der Verdienst dieses außergewöhnlichen, intelligenten, aber auch sehr unterhaltsamen Films.
- Regie: Joachim A. Lang
- Mit: Lars Eidinger, Tobias Moretti, Hannah Herzsprung, Robert Stadlober, Peri Baumeister, Joachim Król, Max Raabe
- Bewertung: 5/5
Mile 22
Irgendwann einmal war die Handkamera neu und schnelle Schnitte waren der letzte Schrei. Dass das heute nicht mehr so ist, hat man vergessen, Peter Berg zu sagen. Auch dass ein sinnvolles Drehbuch mit einem Handlungsbogen – oder überhaupt einer Handlung – keine schlechte Idee wäre, ist ziemlich spurlos an ihm vorübergegangen. Wenn einem bei einem Actionfilm schon am Anfang egal ist, was mit dem Hauptdarsteller passiert und man gegen Ende sogar schon dafür betet, dass irgendwer endlich eine Bombe auf ihn wirft, dann stimmt etwas nicht. Elendslange Schießereien von Leuten, die einen nicht interessieren, weil man sie durch das Gewackel der Kamera nicht wirklich sehen und durch das kaum erahnbare Drehbuch nicht nachvollziehen kann, sind so nötig wie Schwimmbrillen für einen Maulwurf. Sehr mühsam!
- Regie: Peter Berg
- Mit: Mark Wahlberg, John Malkovich, Lauren Cohan
- Bewertung: 1/5
Book Club – Das Beste kommt noch
Vielleicht ist das für viele überraschend, aber Pensionisten denken ständig nur an Sex. Zumindest in dieser romantischen Komödie von Bill Holderman, der hier sein Debüt gibt. Dass man sich das gerne anschaut, liegt vor allem an der unglaublichen Schauspielergarde, die zwar gut abgehangen, aber äußerst spielfreudig ist. Vor allem in der ersten Hälfte des Films jagt eine Wuchtel die nächste. Dass die zweite Hälfte beinahe nur noch aus Zuckerguss besteht, liegt in der Natur des Genres. Für einige wirkliche Lacher und viel Schmunzeln sorgt „Book Club“ aber garantiert.
- Regie: Bill Holderman
- Mit: Diane Keaton, Jane Fonda, Candice Bergen, Mary Steenburgen, Don Johnson, Andy Garcia, Craig T. Nelson
- Bewertung: 3/5