Blutiger Spielplatz – Killing Floor 2
Während Call Of Duty oder Battlefield die Server-Farmen zu Hauf kaufen, gibt es ein kleines Dorf, das sich dem widersetzt. Deep Silver hat sich der PC-Portierung von Killing Floor 2 angenommen und bringt den gewaltsamsten Shooter des Jahres auf Konsolen.
Eines ist klar, Killing Floor 2 ist anders als der Rest. Zu Recht! Denn während die Konkurrenz auf die Masse setzt, konzentriert sich Tripwires neuestes Werk auf Teamwork.
In Trupps von bis zu 6 Überlebenden gilt es Wellen von Zombie-Horden zu überstehen. Am Ende erwartet einen dann ein übermächtiger Bosskampf, der alles von den Spielern fordert. Doch wo ist das Besondere?
Everyone bleeds now!
Die Untoten sind nicht die gewöhnlichen langsam schleichenden Körper, die man aus anderen Medien kennt. Sie treten in allen Formen auf: mit 6 Händen, auf dem Boden wandelt, unsichtbar oder sogar mit Railgun bewaffnet. All das nur, um den Spielern eine Herausforderung zu bieten. Dabei ballert man die Viecher so grauenhaft wie nur geht um, je spritziger die Kills, umso mehr Spaß hat man. Denn wenn man einige Gegner zum Beispiel mittels Kopfschuss aus dem Weg räumt, versetzt man die Spielewelt in eine kurzfristige Bullet-Time, und man kann sich einen kurzen Überblick der hektischen Schlacht machen. Nach Beendigung jeder Welle dürfen die verdienten Credits gegen neue Waffen, Rüstung oder Granaten eingetauscht werden und man kann sogar untereinander tauschen – sowohl Geld als auch Waffen – nice!
Weniger ist mehr!
Wo die großen Franchises mittlerweile eine unendliche Auswahl an Waffen und Personalisierung haben, denk Killing Floor da anders. Es gibt keine Waffenanpassung, unnütze Camouflage Sticker fallen weg und die Klassen der einzelnen Charaktere sind überschaubar.
Dabei sei erwähnt, dass man mindestens 5-6 Stunden spielen muss, bevor man die ersten richtigen Skills für seine Klasse freischaltet. Doch dann geht’s in den Straßen oder Katakomben so richtig ab! Denn sobald man erst mal einen echten Medic oder Sprengstoff-Experten im Team hat, kann man die Zombies und Monster in Schach halten und einen Kampf bieten. Dann wird’s auch was mit dem Endboss!
Auch in Sachen PvP gibt’s für alle Fans, die sich messen wollen einen Modus bei dem man sogar als Zombie agieren kann. 6 Menschen gegen 6 Untote reißen sich gegenseitig die Gedärme aus den Leibern und spielen solange, bis das Punktelimit erreicht ist. Yummi! Dazu dürfen Zombie-Spieler zwischen den einzelnen Klassen, die bereits aus dem Coop-Modus bekannt sind, wählen.
Ich spring von Level zu Level
Apropos Endboss. Von denen gibt es leider nur zwei Stück, den verrückten Professor oder den Patriarchaten, beide schwer zu besiegen und ohne Teamwork dauert der Kampf nicht lange, denn die wischen den Boden mit Spielern, die nicht zusammen helfen. Je nach Einstellungen des Servers gibt es diverse Wellen und die Bosse erscheinen am Ende nach Zufallsprinzip. Leider sind auch die Karten in einem überschaubaren Rahmen gehalten, was Langzeitmotivation schwer aufkommen lässt. Doch dafür haben die Entwickler bei Tripwire bereits DLC angekündigt, ob dieser nun Free oder für ein paar Zombie-Dollar zu haben sein wird, bleibt jedoch offen.
Fazit
Killing Floor 2 ist die perfekte Abwechslung zu den restlichen Shootern, die dieses Jahr im Laufwerk rotierten. Das 6-Player Coop Geballer macht richtig Spaß und bringt den Flair von Klassikern wie Left4Dead zurück zu den Spielern. Obwohl es eine überschaubare Anzahl von Modi und Anpassungsmöglichkeiten gibt, bleibt man dann aber doch für ein bis zwei Runden in Killing Floor 2 hängen und denkt sich immer wieder: Warum ist mein Bildschirm so rot? Achja, hab dem Dicken die Birne weggeschossen! Nice!