Turn-based Strategie in VR - Skyworld VR
Mit Skyworld VR kommen nach einigen Railway-Shootern und diversen Beat-Games jetzt auch endlich Stragie Spiele auf die VR Brillen. Die Developer Vertigo Games von „Arizona Sunshine“ konnten uns bereits letztes Jahr mit ihrem Zombie-Game überzeugen, darum haben wir uns auch Skyworld VR auf der Gamescom näher angesehen.
Strategie hoch in der Luft
Wer bei dem Titel Skyworld VR zuerst einmal ein bisschen Angst um seinen Magen hat weil er mit wilden Fahrten (oder Flügen) durch den Himmel rechnet darf beruhigt sein – diese Gefahr besteht nicht. Allzu sehr Höhenangst sollte man jedoch trotzdem nicht haben, denn es geht hoch hinaus: Auf eine schwebende Plattform mitten in den Wolken. Auf dieser findet man sein Spielfeld – einen runden Holztische mit riesigem Vulkan und diversen Länderteilungen. Denn wie es für Strategie Spiele gehört wird rundenbasiert sein eigenes Feld bebaut, erweitert und damit hoffentlich vergrößert. Denn auf den runden Spielfeld gilt es den Gegner – welcher euch gegenüber auf dem Tisch startet – zu besiegen. Natürlich im direkten Duell.
Doch dafür muss es erstmal zu einem direkten Kontakt der beiden Gegner kommen und bis dahin heißt es strategisch Ressourcen zu schöpfen, Einheiten zu bauen und das Spielfeld zu erobern. Das Ganze wie typisch für viele Strategie-Spiele Runden basiert. Dank VR und somit relativ viel benutzbaren Spielfeld in der Luft um euch herum ist es super einfach möglich die unterschiedlichen Menü-Tafeln rings um euch auszubauen und zu platzieren wie es gefällt. Dadurch entsteht ein sehr intuitiver und einfacher Spielfluss, der den schnellen Start ins Spiel ermöglich. Das eigene Interface ist somit immer so verfügbar wie man es gerne haben möchte und kann extrem flüssig veränder werden. Auch der Tisch kann irrsinnig leicht überblickt und gedreht werden dank der VR-Technologie.
Gerade dieses Tisch drehen bringt dabei noch einen ganz anderen Aspekt ins Game – denn wo die Spieler normalerweise immer nur sich gegenüber sitzen, kann man sich hier dank der Tischdrehung auf die Seite seines Gegners bringen um ganz neu zu beobachten was dieser in seinem Zug so veranstaltet. Eine doch eher ungewöhnliche Perspektive des Stratgie-Spieles. Die gegnerischen Menüs werden zwar nicht eingeblendet (weshalb nicht allzusehr in die Strategie der gegnerischen Hand gespickt werden kann) doch man darf schon mal näher auf die Finger schauen welche Züge der Gegner so macht.
Dazu kommt, dass das typische Strategie-Game Feeling mit ein bisschen mehr VR-Handling gleich viel witziger von der Hand geht. Wer ein Gebäude nicht mehr braucht, der zerschmetterte es einfach mal so mit einem Hammer um wieder Platz zu machen für Neues. Oder zieht seine eigenen Figuren wirklich haptisch über das Feld.
Das direkte Duell
Aber ein Game gegeneinander wäre doch nur halb so lustig, wenn man dann nicht auch endlich zu einer Konfrontation kommen würde. Sobald die beiden Generale aufeinander treffen verändert sich das Spielfeld und man kommt vom strategischen Teil mitten ins Battle. Aber nicht nur, das sich dafür euer Spielfeld verändert – auch das Gameplay ist im Battle anders. Denn hier geht es in ein Real-Time-Battle. Es gilt die gegnerischen Einheiten zu vernichten, seine eigenen Front zu schützen und seine Perks (die man sich vorher erarbeitet und erwirtschaftet hat) im richtigen Moment einzusetzen. In Form von Karten spielt man seine Einheiten, Feuerbälle, Heißluftballons oder vieles mehr die den Gegner dann automatisch in ihrem besten Gesinnen angreifen. Durch geschickte Routenwahl und gefinkeltes Kartenspiel trickst man den Gegner aus um danach hoffentlich erfolgreich aus dem Battle auszusteigen und weitere Länder zu erobern.
Auf Mana-Basis (welches sich von selbst regeneriert) muss man mit seinen Einheiten haushalten um richtig auf die gegnerischen Angriffe reagieren zu können. Eine wirklich witzige und auf seine Art ebenfalls sehr strategische Art des Battles, denn auch hier sollte durchdacht werden ob man lieber aggressiv oder defensiv spielen will. Zusätzlich aufgewertet wird das Battle auf jeden Fall durch die wunderschöne Optik, welche das ganze nicht nur spannend sondern auch extrem ansehnlich macht.
Bei einem siegreichen Ausstieg aus dem Battle gehören die umkämpften Länderein euch und ihre bewegt euch immer näher an euren Gegner heran – um ihn dann hoffentlich in den weiteren ähnlichen Battles endgültig zu Boden zu ringen.
Bewegung und Strategie
Ein Strategiespiel auf VR Basis ist nicht unbedingt das typische Spiel welches man sich für eine virtuelle Realität vorstellt. Doch die Kombination hat auf jeden Fall seine Rechtfertigung und macht das Spiel durchwegs ein bisschen interessanter und interaktiver. Für Genre-Fans auf jeden Fall eine Aufwertung des Spielerlebnisses, für Neulinge ebenso eine Erleichterung für den Einstieg in das Gameplay, weil einiges sehr intuitiv von der Hand geht. Große Knöpfe wollen einfach gedrückt werden, Hebel laden ein zum Umlegen und Karten wollen gespielt werden. Das Gameplay geht einfach simpler und intuitiver von der Hand als bei einem „normalen“ Strategie-Game.
Das die VR Gadget nicht unbedingt notwendig für ein Strategie Spiel wären ist irgendwie logisch, aber sie tragen auf jeden Fall zu einem positiven Spielspaß bei. Da das Game sowohl im Stehen als auch im Sitzen gespielt werden macht es perfekt für die Couch daheim! Die Aufmachung sitzt, der Spielspaß passt – Vertigo Games versteht es scheinbar wirklich mit den VR Features umzugehen und auf beweisen auch mit Skyworld VR, dass sie den richtigen Riecher für VR Umsetzungen haben!
Skyworld kommt noch diesen Herbst auf den Markt und wird dann für HTC Vive, Oculus Rift und Windows Mixed Reality verfügbar sein und dafür auch Crossplay unterstützen. Ob der Titel ebenfalls für PS VR herauskommen wird, steht noch in den Sternen, wurde allerdings nicht komplett von der Hand gewiesen.