Sa, 9. Mai 2015

Lost in Space - Affordable Space Adventures

Weltraumtourismus wird in diesem Game zur Realität. Mit einer Ein-Personen-Raumkapsel geht’s ab auf einen fremden Planeten auf dem eine Alien Kultur mysteriöse Strukturen und Relikte hinterlassen hat. Klingt nach einem lustigen Ausflug. Das dabei was schief geht, ist nicht sonderlich überraschend. Und so beginnt das wahre Abenteuer.

Das Raumschiff, das wir pilotieren, gehört nicht umbedingt zu der Klasse mit der man einen Trench Run starten würde, verfügt aber über eine Vielzahl verschiedener Systeme wie eine frei schwenkbare Lampe, Turbinen, Stabilisatoren und Antigravitationseinheiten, die im ersten Teil der Reise nach und nach freigeschalten werden und auf dem Touchscreen des Gamepads einzeln reguliert werden können. Man lernt dabei den Umgang mit der Mühle und steuert durch enge Passagen indem man das Gamepad dreht, um damit die Neigung des Schiffs zu steuern. Dann lernen wir die einzige Form von Geschoss kennen, die uns zur Verfügung steht: Leuchtraketen. Nicht gerade ein Burner (pun intended). Um Schalter aus der Ferne zu betätigen aber allemal gut genug und so löst man die ersten Rätsel des Spiels.

ASA -- Screenshot-07

So dringen wir tiefer in die fremde, überwiegend dunkle, Welt vor als je ein Mensch…. ok ok. Jedenfalls merken wir bald, dass die Aliens noch ein paar durchaus intakte Abwehranlagen zurückgelassen haben, die uns, wenn sie uns bemerken, kurzerhand brutzeln. Die gute Nachricht ist, dass die Dinger nicht auf Bewegung reagieren, die Schlechte, dass sie auf so ziemlich jedes andere physikalische Merkmal des Raumschiffs sensibel sind. Genauer gesagt auf Lärm, Hitze oder Elektrizität. Nimmt man ein Aliengerät mit dem Scanner ins Visier, erfährt man auf dem Gamepad genau, auf welche Kriterien es wie empfindlich reagiert. Und mit einem weiteren Touch erfährt man genau, welche Anlagen des Schiffes dazu beitragen. Nun gilt es die Intensität der einzelnen Systeme am Gamepad zu regulieren und manche davon komplett zu deaktivieren, bis man das richtige Setup gefunden hat mit dem man „unter dem Radar“ (auch hier pun intended) bleiben kann. Ist man gezwungen, Stabilisatoren oder Antrieb auf ein Minimum zu stellen, leidet natürlich das Handling gewaltig. Somit sind die Challenges hier eine Kombination aus Puzzle und Geschicklichkeit.

WiiUGamepad

Wenn man dann versucht sich durch Passagen zu „schleichen“ und aufpasst nur ja nicht zu viel Schub zu geben, springen die Blicke stets zwischen den Sensoren am Gamepad und dem Geschehen am TV-Schirm hin und her und es kommt ein echtes Gefühl von Anspannung auf. Durch dieses asynchrone Gameplay (für das die Wii U in guten Zeiten gelobt wird) fühlt man sich schon richtig hinein versetzt ins Geschehen und bekommt eine Ahnung wie es so sein muss als Navigator eines Spacecrafts am Werk zu sein.

An manchen Stellen muss man sogar die Antigravitation zunächst komplett abdrehen, um sich wie ein Stein, vorbei an den Alien-Alarmanlagen, fallen zu lassen – dann aber rechtzeitig wieder anschmeißen um nicht an den unfreundlichen Felsspitzen am Boden zu zerschellen. Sowas cooles macht auch ein Chekov nicht alle Tage.

Captain auf der Brücke!

Um das Schiffskommandanten Feeling zu perfektionieren, holt man sich bis zu zwei Freunde als Offiziere an Board. Als Captain regelt man auf dem Gamepad sämtliche Systeme des Schiffes, während der Pilot die Steuerung übernimmt und der Science Officer Beleuchtung und Scanner kontrolliert. Hier empfiehlt es sich Leute zu wählen die der klaren Kommunikation mächtig sind und die Befehlskette verstehen. Ach wenn will ich hier verarschen – wildes Geschrei und Schuldzuweisungen sind vorprogrammiert. 🙂

Major Tom to Ground Control

Auf der Suche nach dem rettenden Kommunikations-Pod, werden im Lauf des Spiels noch gefinkeltere Gimmicks reaktiviert und damit ergeben sich entsprechend trickreiche, teilweise richtig coole Rätsel. Im letzten Drittel werden diese zwar etwas mühsamer, bleiben aber stets ziemlich fair. So können versierte Piloten, den augenzwinkernden Abspann, in etwa 6-7 Stunden zu Gesicht bekommen.

Fazit

Affordable Space Adventures ist wieder einer dieser Titel der genau zeigt, was die Indie Branche ausmacht und warum diese stetig wächst. Man taucht hier für 6-10 Stunden in eine andere Welt ein. In fesselnder Atmosphäre und mit einem fokussierten und ziemlich perfektionierten Gameplay, das stetig komplexer wird, geht es im Prinzip nur darum, ein von Anfang an klares, einfaches Ziel zu erreichen. Auf dem Weg bewältigt man interessante Herausforderungen, auf Wunsch sogar kooperativ mit bis zu 2 Freunden. Auch das Wii U Gamepad wird hier endlich wieder einmal großartig genutzt und es entsteht das einzigartige Gameplay Feeling, das so nur auf der Nintendo Konsole möglich ist. Und wenn die Reise abgeschlossen, fühlt man, dass man etwas geschafft hat, man Spaß hatte und ein Abenteuer erlebt hat, dass einem in Erinnerung bleiben wird.

 

Entwickler: Knapnok Games
Publisher: Knapnok Games
Genre: Environment Puzzler
Plattform: Wii U (e-Shop)

— Marcus Cejka
Bewertung

Urteil + super Gameplay... + … durch großartige Nutzung des Wii U Gamepads + einige richtig coole Rätsel + Atmosphäre - wenige mühsame Stellen - keine spezielle Wiederspiel-Motivation
Alles in Allem Great