Japans Superstars auf Kollisionskurs - J-Stars Victory VS+
Wer sich schon immer Mal gefragt hat, wer in einem Kampf zwischen Dragonball Legende Son Goku und Monkey Luffy aus One Piece das Sagen hat, der kann dieser Frage mit J-Stars Victory VS+ auf den Grund gehen. Hier geben sich Stars aus One Piece, Dragonball Z, Naruto und vielen mehr die Ehre und versuchen, unter sich den Welt besten Kämpfer zu finden. Wer die Nase vorne hat?
Fans von Manga und Anime Serien werden einen Luftsprung machen, wenn sie J-Stars das erste Mal zu Gesicht bekommen. Denn alle Ihre Lieblinge sind endlich miteinander vereint. Dabei haben die Entwickler eine reife Leistung seitens der Charaktererstellung erbracht, denn alle Figuren bleiben ihrer Vorlage treu. Angefangen von Sprüchen und Gedankengängen, bis hin zur individuellen Kampftechnik passt alles zusammen.
In der Hauptgeschichte begleiten wir eines von vier Teams auf seiner Reise durch das Jump-Universum und dem Bestreben der Champion von diesem zu werden. Auf einer schlicht gehaltenen Landkarte schippern wir mit unserem Boot von einem Kampf zum nächsten, welche uns in der Handlung weiter voran bringen. Hin und wieder kann es passieren, dass wir uns in einem Zufallskampf behaupten müssen. Insgesamt gibt es 52 spielbare Charaktere, die man mit der Zeit freischalten kann.
Wer auf eine tiefe Storyline oder gar Charakterentwicklungen hofft, der wird hier eher enttäuscht sein. Die Geschichte ist banal gehalten, die schriftlichen Dialoge eher monoton und daher verliert man relativ schnell die Motivation J-Stars‘ Limit auszuschöpfen.
Ganz klar, J-Stars ist ein Beat’em’up und da kann schon mal die Geschichte schlechter ausfallen. Allerdings wundern wir uns, wieso man auch beim Kampfsystem einiges vermasselt hat. Zunächst klingt alles noch recht nett- Wir kämpfen allein oder im Team gegen bis zu drei Gegner gleichzeitig. Dabei steuern wir eine Figur, die Zweite wird von einem weiteren Mitspieler oder der KI gesteuert, die Dritte kann als Unterstützer kurzzeitig hinzugezogen werden.
Doch die Kämpfe an sich sind, nicht zuletzt wegen der unglücklich gewählten Kamera, rasch unübersichtlich und so kommt es rasch zum wilden Button-hauen. Wir können die Kamera zwar selber steuern und gegebenenfalls auf einen Gegner fokussieren, allerdings fixiert diese auch wenn Hausmauern oder Felsen im Weg sind, woran man die Sinnhaftigkeit der Funktion hinterfragen kann. Auch beim Wechsel zwischen Ebenen verliert man durch hin und herspringen der Kamera rasch den Überblick über das Kampfgeschehen.
Das will etwas heißen, sind die begrenzten Arenen für ein modernes Beat’em’up doch alles andere als überfüllt und hinken damit dem Stand der Dinge hinterher. Diese sind schlicht gehalten und hier und da können Elemente der Arena zerstört werden, was uns aber, wie zuvor beschrieben, relativ rasch die Übersicht kostet.
In den Kämpfen spielen sich die einzelnen Charaktere zwar individuell, hat man aber erst einmal alle Animationen gesehen werden diese relativ monoton. Man blockt einen feindlichen Angriff, um anschließend selbst hart auszuteilen. Im Grunde spielen sich aber alle Charaktere ähnlich, lediglich die Attacken sehen anders aus.
Wer nicht länger allein im Jump-Universum sein möchte, der kann z.B. im Arcade-Modus im Team gegen die Figuren spielen oder im freien Kampf gegen andere Spieler antreten. Die Mehrspielerpartien sind also definitiv ein Pluspunkt auf der Skala.
Fazit
Bei J-Stars mangelt es definitiv noch an Reife und Ausführung des Spieles. Speziell die Kameraführung sorgt bei unserem Gamerherz immer wieder für kurzen Blutdruckanstieg. Die zahlreichen Freischaltmöglichkeiten sind zwar gut gemeint, werden aber vielen Spielern sicherlich nicht den Anreiz bieten, den sie könnten. J-Star hätte eine Kombination aus den vielen Einzelspielen werden können, verbockt dies aber gewaltig. Wir werden zwar sicherlich noch die ein oder andere Mehrspielerpartie laufen lassen, bleiben aber in Zukunft doch eher den einzelnen Spielen treu.