Mi, 22. Feb 2017

There is no try, Just do it - Nioh Review

Was kommt dabei raus, wenn Ninja Gaiden und Dark Souls ein Baby bekommen? Die Antwort lautet: NIOH. Im neuesten Geniestreich von Team Ninja gibt es wieder Samuraigemetzel der alten Schule kombiniert mit den Tücken eines modernen Action-Rollenspiels. Warum der Titel allerdings seinem Konkorenten ebenbürtig ist?

In Nioh begleiten wir den Protagonisten William Adams auf seinem Feldzug im 16. Jahrhundert gegen die japanische Geisterwelt. Dabei entdeckt er seine Bestimmung und wandelt sich im Laufe der Geschichte vom einfachen Segler zu Japans Dämonenjäger. Seine Wurzeln zu anderen Action-Rollenspielen kann Nioh ganz klar nicht abstreiten. Vom verwobenen Labyrinth-Design der Level, über Kampfsystem inklusive Belohnungen bis hin zu den übermächtigen Bossen ist alles dabei. Doch Nioh bringt zusätzlichen frischen Wind mit und macht dadurch Williams Reise umso interessanter.

[/link] Gleich zu Beginn treffen wir auf Erzfeind Edward Kelley

Viel zu Lernen

Nicht nur William, sondern auch man selbst wächst mit der steigenden Spielstundenzahl über sich hinaus. Dies beginnt schon beim ersten Aufeinandertreffen mit unserem Protagonisten im Tower of London. Hier brechen wir mit William aus dem Gefängnis aus und lernen dabei die wirklichen low-level Basics an Bewegungs- und Kampfmechaniken. William besitzt sowohl einen leichten, wie auch einen schweren Angriff. Zusätzlich kann eine Verteidigungshaltung eingenommen oder zur Seite hin ausgewichen werden, um einem feindlichen Schlag zu entgehen. Jede Aktion verbraucht dabei KI, welches mit Ausdauer gleichzusetzen ist.

[/link] Vorallem in Bosskämpfen müssen wir unsere Fähigkeiten richtig einsetzen

Im späteren Spielverlauf schalten wir Dojo Tutorials frei. Diese optionalen Trainings fokussieren sich dann mehr auf komplexe Kampfsituationen und deren Handling. Dadurch wird uns ein noch besserer Einblick die Tiefe von Nioh gegeben.

Bei Kämpfen kommt es in weiterer Folge auf die richtige Haltung an. Zur Auswahl stehen hierbei: Niedrig, welche schnell und eher passiv zu werten ist, Hoch, welche langsamer dafür aggressiver ist, und Mittel, welche einen Kompromiss aus den anderen beiden darstellt. Je nach gewählter Haltung verbraucht ein Angriff dann unterschiedlich viel KI. Erwischt man aber nach einem Angriff zur richtigen Zeit die R1-Taste, so kann man einen KI-Boost erlangen, welcher die Anzeige wieder sofort nachfüllt. Gebiete, die durch Feinde verunreinigt wurden, verlangsamen die KI-Regeneration. Diese können aber durch einen KI-Boost wieder gesäubert werden.

Viel zu Tun

In den mehr als 70-100 Spielstunden bietet man uns neben den zahlreichen Hauptmissionen und zahlreichen Trainings auch Nebenmissionen an. In diesen stellen wir uns erneut einem der Bossgegner, erkunden das Levellabyrinth auf andere Art und Weise, oder stellen uns einer Horde von Gegnern. Die Zwielichtmissionen sind der große Bruder der Hauptmissionen. In diesen stellt man uns täglich vor zwei Hauptmissionen mit erhöhtem Schwierigkeitsgrad. Als Belohnung winken zahlreiche Erfahrungspunkte und seltene Ausrüstungen sowie Materialien.

[/link] Die Karte bietet eine Übersicht über alle Missionen

Alle Missionen können über eine Übersichtskarte ausgewählt werden. Nach Abschluss einer Mission finden wir uns auf dieser wieder. Hier können wir uns von den harten Missionen erst einmal erholen und beim Schmied unsere Waffen bzw. Ausrüstung verbessern, neue schmieden lassen oder unser Inventar wieder auffüllen.

Viel zu Sehen

Leveldesign liegt bei Nioh an oberster Stelle. Die einzelnen Abschnitte sind interessant gestaltet und machen Spaß beim Erkunden. Von der Piratenbucht über Minenbergwerke bis hin zur Japanischen Festung ist alles dabei. Jeder Level bietet uns dabei nicht nur sein eigenes Labyrinthsystem sondern stellt uns immer wieder vor feindliche Herausforderungen. Ob es sich dabei um eine Übermacht an Feinden, gemein platzierte Todesfallen oder der blutige Kampf am Levelende handelt, jede Map bleibt uns irgendwie in Erinnerung.

[/link] Jeder Level hat seine Knackpunkte, die in Erinnerung bleiben

Damit wir unserer Reise nicht immer von vorne beginnen müssen, helfen uns Schreine unseren Fortschritt in einem Level zu speichern. Zusätzlich wird unsere Gesundheit wieder hergestellt und das Inventar wieder mit Gegenständen aus dem Lager aufgefüllt. Wir können außerdem unsere gesammelte Erfahrung für ein Level-Up ausgeben, unsere Schutzgeister, welche spezielle Boni geben, wechseln und unsere magischen Objekte verwalten. In den einzelnen Leveln können wir Kodama Geister finden. Dadurch wächst unser Schrein und wir haben Zugriff auf höhere Belohnungen aus Segen. So bekommen wir beispielsweise mehr Erfahrung oder häufigere Waffendrops bei Gegnern.

[/link] Am Schrein können wir uns auf unserer Reise erholen

Fazit

Nioh schafft immer wieder den nahtlosen Übergang von schrecklich einfach in einfach schrecklich. Gerade war ein Abschnitt noch viel zu einfach, schon spawnt unerwartet ein Dämon und teilt einiges an Schaden aus. Das Zusammenspiel aus Kampfsystem, gewählter Ausrüstung und der aktuelle Gegner reizen unsere Spielkenntnisse in jeder Situation aus. Kein Kampf ist wie der andere und ständig fordert man uns zu neuen Ansätzen. Obwohl Nioh in erster Linie als Klon anderer Action-Rollenspiele gilt, bietet er einen frischen und überraschend eigenen Spielstil, der Lust auf mehr macht. Ist dann doch einmal ein Endboss zu schwer holt man sich Online Unterstützung oder wagt sich gemeinsam in die fordernden Zwielichtmissionen. All diese Punkte machen Nioh zu einem Abenteuer, bei dem man Schritt für Schritt etwas Neues entdecken kann.

— Fabian Padrta
Bewertung

Urteil + Geballte Ladung Aktion + Forderndes und flexibles Kampfsystem + Variierender Schwierigkeitsgrad - Zu Beginn extrem schwierig
Alles in Allem Awesome