Ein niemals endender Krieg - For Honor Review
In For Honor schlagen sich Wikinger, Ritter und Samurai gegenseitig die Köpfe ein. Wer geschickt ist, hat hierbei einen großen Vorteil. Das äußerst ausgeklügelte Kampfsystem macht beinahe jeden Zweikampf zu einem epischen Erlebnis.
Auch wenn es insgesamt 12 spielbare Charaktere gibt, ist das Prinzip der Steuerung bei jedem Kampfstil gleich. Mit dem linken Analogstick wird der Krieger bewegt, mit dem rechten wird die Richtung aus der angegriffen oder geblockt wird angegeben und mit R1 (RB) oder R2 (RT) wird zugeschlagen. Hierbei können Combos und Spezialangriffe ausgeführt werden, die die Widersacher blocken oder denen sie ausweichen müssen.
Storymodus
Die Multiplayermodi
4 vs 4 Dominion
Das Gemetzel findet auf einem mittelgroßem Schlachtfeld statt, auf dem es Gebiete einzunehmen gilt, diese zu verteidigen und im abschließenden Sudden Death die Gegner auszulöschen, während man von Vasallen unterstützt wird. So episch dieser Modus auch aussieht, so enttäuschend ist das Ergebnis. Die Kämpfe hier sind oft unüberschaubar und unfair. Von „Honor“ ist hier nicht mehr viel zu sehen. Es geht nicht mehr um schöne Zweikämpfe, sondern ums harte Überleben und alles ist erlaubt, 3 gegen 1 oder den Gegner einfach von einer Klippe stürzen. Zusätzlich ist das Matchmaking oft sehr unbalanciert, sodass man oft entweder den Gegner überrennt oder selbst überrannt wird. Am Ende gibt es noch Loot, mit denen die einzelnen Klassen ausgerüstet werden können, um in den nächsten Kämpfen einen kleinen Vorteil zu haben. Wer keine Lust auf ewig langes Grinden hat, der kann sich auch mit zusätzlichen Microtransactions Zugang zu mehr Waffenkisten verschaffen. Auch wenn dieser Modus den Kämpfen im Storymodus am nahesten kommt, ist der Spielspaß oft doch sehr gedrückt und man kann schnell frustriert werden. Zusätzlich kommen hier noch immer wieder auftretende Verbindungsprobleme hinzu und inmitten eines Spieles auszusteigen hat keine Konsequenzen. Der Spieler wird einfach durch einen Bot ersetzt und kann vielleicht im Laufe des Spiels wieder durch einen Menschen ersetzt werden. Selbst einem Game in Progress beitzutreten ist natürlich auch frustrierend.
4 vs 4 Deathmatch
Hier wird auf einer mittleren Karte gegeneinander gekämpft, diesmal aber ohne Vasallen und ohne einzunehmenden Gebiete. Wer als letztes überlebt hat gewonnen. Hier ist das Schlachtfeld etwas überschaubarer, doch besteht ein Großteil dieses Spielmodus darin wegzulaufen und zu versuchen gefallene Kameraden wiederzubeleben. Es macht eine Zeit lang Spaß, wird aber schnell langweilig.
1 vs 1 und 2 vs 2
Man könnte meinen, dass das Spiel hierfür gemacht wurde. Hier kommt das geniale Kampfsystem richtig zur Geltung. Hier fühlen sich die Kämpfe wieder episch an und ein Sieg ist dem eigenen Können zuzuschreiben. Man bekommt keinen Vorteil durch gelootetes Gear, es kommt also nur darauf an, wer der bessere Spieler ist oder wer schneller die Vorgehensweise des Gegners durchschaut und seine Taktik entsprechend anpasst. Dies ist aber kein Spielmodus, den man hin und wieder mal zum Spaß spielt. Es ist wichtig seine Skills frisch zu halten um sich immer weiter zu verbessern. Übung macht den Meister.
Fazit
For Honor hätte das Potenzial ein riesiger Hit zu werden, leider machen die vielen Probleme dieses Spiel zu weniger, als es eigentlich ist. Das Kampfsystem ist revolutionär und extremst genial. Jedoch ist die Umsetzung für das Umfeld dafür etwas schief gelaufen. Auch wenn viel Liebe für Details hineingesteckt wurde, können die großen Fehler nicht übersehen werden. Auch wenn einige Aspekte keine „Fehler“ sondern eher „Fehlverhalten anderer Spieler“ sind, hat For Honor im Moment leider mehr negative Punkte als positive. Vielleicht schafft es Ubisoft einige der negativen in Zukunft zu eliminieren.
— Paul