Neues Modell, alte Teile - Fl4tout!
Selten wartet man so gespannt auf eine Rückkehr eines Arcade-Racer Games wie dieses. Doch ist Flatout 4 wirklich das, was Fans damals bis zur Verblödung gezockt haben oder doch noch nur ein Schuss in den Ofen? Wir haben Fl4tout: Total Insanity getestet!
Wenn wir ehrlich sind. Flatout 2 war der beste Party-Racer aller Zeiten. Kein Game hat auf einer LAN-Party (ja, die gab es mal wirklich!) mehr Laune gemacht als dieses. Mit Stunt-Dummies durch brennende Reifen fahren oder die spektakulären Destruction-Derbys, die bis in die frühen Morgenstunden für Adrenalin sorgten. Doch nachdem Flatout 3 so eine Niete war, wurde es leise um die Serie. Doch nun hat sich BigBen dem Problemkind wieder angenommen und versucht, den Flair von gestern wieder aufleben zu lassen.
On the road again
Der Hype ist groß. Flatout ist wieder zurück auf den Straßen und bietet auch all das, was man sich wünscht: Karriere-Modus, schnelle Spiele für Zwischendurch, Multiplayer Modus für bis zu 8 Spieler online und einen Couch-Party-Modus. Hellyeah! Die Grafik überzeugt mit dem Standard von Kollegen wie Forza Horizon oder Driveclub. Funken sprühen in alle Richtungen, wenn Gegner zu nahe kommen und die Umgebung ist (nahezu) komplett abreißbar! Dies ist auch wichtig, denn dafür gibt es Extra-Punkte und in manchen Modi sind Punkte unentbehrlich für das Überleben und Aufsteigen in die nächste Runde!
Komplett neu ist der Keep-The-Flag Mode und Assault Modus. Im Stil von Mario-Kart dürfen erstmals Perks eingesetzt werden, um die Gegner von der Strecke zu ballern. Doch im Gegensatz zu niedlichen Schildkrötenpanzern gibt es magnetische Bomben, Explosions-Auspuffe und Öl-Lachen, die den Gegnern – oder einem selbst – das Leben schwer machen.
Carrie on my wayword son
Während die Kampagne wenig Sinn macht und sich mehr wie ein ewiges Grinden nach mehr Autos und Strecken anfühlt, wechselt man als Spieler und Fan der Serie schnell zu den anderen Modi. Der Couch-Party Modus fetzt extrem! Bis zu 8 Spieler können auf einem Fernseher nacheinander in den berühmten Mini-Games antreten. Von Bowling über Billard bis hin zum Crashtest-Dummy Weitwurf ist für jeden was dabei. Obwohl manche Strecken schnell langweilig werden, bleibt man bei dem ein oder anderen Typ hängen und kann diese bis zum engültigen Highscore zocken!
Auch der Flatout-Modus, wo die verschiedensten Disziplinen den Spieler fordern, macht Spaß. Von Derby bis hin zu den Assault-Rennen ist alles dabei ohne bei der „Story“ weiterkommen zu müssen.
Der Multiplayer Modus hingegen ist frei zugänglich und man kann von Beginn an alle Strecken und Fahrzeuge auswählen, ohne diese selbst freigeschaltet zu haben. Der Haken – die Multiplayer Public-Lobbies sind leider so gut wie leer. Manchmal dauert es Minuten, bis man Gegner findet und selbst dann ist die Lobby nicht voll. Wer genug Freunde hat, die Flatout 4 besitzen, die können Online-Rennen komplett auskosten, der Rest hat leider Pech gehabt!
Ab in die Werkstatt
Da wir natürlich auch ein lautstarkes Musikmagazin sind, müssen wir einen näheren Blick auf die Soundkulisse werfen. Wie in der Serie üblich sind Menüs und Rennen gespickt mit fetzigen Rock-Tunes von allerhand Künstler, die im Autoradio laufen sollen. In Teil 4 finden sich da etwa Metal-Newcomer Beartooth oder die Jungs von Twin Atlantic, die sogar den Titel-Track liefern durften. Doch mit knapp 20 Titel wiederholen sich die Songs relativ schnell, was gerade beim Durchspielen der Kampagne über kurz oder lang nervig wird. Nichts desto trotz gibt die Mukke voll auf die Mütze. Respekt!
Auch zu bemängeln ist die schwammige Steuerung, die jedes Auto aufweist, sobald man ein wenig von der Strecke abkommt. Ob man wieder zurück kommt oder das Rennen neustarten muss, bleibt dem Zufall überlassen. Dies kommt jedoch dem Derby Modus zu Gute, denn sobald man dort ein wenig abdriftet, entkommt man meist einem tödlichen Schlag eines Gegners. Wer sich darüber freuen wollte, das Ding online zu testen, der sollte vorsichtig sein, oder sich das Spiel mit mehreren Freunden kaufen, denn wie oben erwähnt sind die Multiplayer Lobbies sehr dünn besiedelt und zusätzliche CPU-Fahrer kann man leider nicht hinzufügen. Schade!
Fazit
Flatout 4: Total Insanity bringt die Erinnerungen aus alten Tagen nur teilweise zurück. Während der Couch-Party-Modus richtig Bock macht und ein All-Time Hit werden könnte wie Singstar, so ist die Karriere richtig unnötig und dient nur zum Zeitvertreib. Wer sich trotz dieser Minuspunkte dennoch für Flatout entscheidet bekommt tolle kleine Modi wie Derby oder Assault als kleine Entschädigung obendrauf, denn was wirklich zählt ist der Party-Modus! Da muss sich Flatout schon mehr bemühen, um alteingessesene Fans wieder zu ermutigen!
— David B.