Mo, 29. Mai 2017

Bricks-Polizei - LEGO City Undercover

Für LEGO ist man nie zu alt und als Kind hatten wahrscheinliche viele den Traum irgendwann mal Polizist zu werden. Mit „LEGO City Undercover“ kann man beides jetzt kombinieren und in die Figur von Chase McCain schlüpfen und in LEGO City für Recht und Ordnung sorgen.

„LEGO City Undercover“ ist nicht das erste LEGO Videogame, das in die Welt geschossen wurde. Doch nach „LEGO The Movie“ erst das zweite, bei dem kein großer Franchise wie zum Beispiel Marvel, DC, Harry Potter oder Star Wars dahinter steht und überhaupt das erst ohne Kinovorgänger. Darum stellt sich von vorne weg die Frage: kann eine eigene Story, eigene Charactere und eine komplett neue Welt überzeugen – und das eben komplett ohne Kassenschlager Kinofilm davor? Die klare Antwort ist JA, denn LEGO Games sind einfach eine Sucht, ganz egal ob man bekannte Charaktere steuern darf oder komplett neue Stories erkunden soll.

Das Gameplay

Wer ein LEGO Game kennt, der kennt sie größtenteils alle. Denn das Gameplay verändert sich von Spiel zu Spiel nur geringfügig, gerade was die Steuerung betrifft. Doch nicht weil den Machern nichts Neues einfällt, sondern einfach weil die Steuerung sitzt und genau das macht, was sie soll. Nach unzähligen Games wissen die LEGO Creator einfach was das  Spiel braucht und eine laufende Maschine kann man ruhig weiter rennen lassen. Einfach, kompakt und trotzdem auf seine Art extrem vielfältig. Mit nur wenigen unterschiedlichen Movies aber unzähligen Charaktereigenschaften geben sich Funktionalität und die Abwechslung perfekt die Hand.

Die Story

Was komplett neu ist – die Geschichte. Ohne Marke dahinter gilt es komplett neue Charaktere zu introducen. Doch auch das sitzt bei „LEGO City Undercover“ nahezu perfekt. Chase McCain ist eine Hauptfigur, wie sie ein Cop-Game braucht. Frech, selbstbewusst und witzig – die richtige Mischung um sich trotz Unbekanntheit garantiert sofort in die Herzen von Jung und Alt zu spielen. Chase ist eine Homage an alle Cops, Agenten und Gauner die man so aus Film und Serie kennt und somit wirklich extrem gut getroffen. Wer sich in dem Genre generell sehr zu Hause fühlt, wird sicherlich so manch an die Popkultur angelehnte Szene oder Charactere finden.

Wie könnte es anders sein, muss Chase natürlich einen der schlimmsten Bösewichte von LEGO City hinter Gitter bringen und dieser ist auf der Flucht. Um erst mal auf dessen Spur zu kommen braucht man jede Menge Ermittlungen, einschleichen in die schlimmsten Gang, Verfolgungsfahrteb und eben jede Menge Undercover Ermittlungen. Auch hier alles on point – die Story ist kein Overburner aber auf jeden Fall unterhaltsam und so fesselnd, dass man gut und gerne mal die Zeit dabei übersehen kann. Denn alleine bei der Story gehen ohne Probleme 10 Spielstunden drauf – und das noch komplett ohne den Zwang alles in diesem Spiel zu sammeln.

Dabei bleibt es natürlich noch lange nicht, denn wer die LEGO Spiele kennt, der weiß, dass nach der Story vor dem Free-Play ist und damit geht der Spaß erst richtig los. Denn echte Trophyhunter müssen jeden Winkel erkunden und entdecken.

Die City

Die Map die es zu erkunden gibt ist riesig – weshalb man sich auch wirklich auf extrem viele Spielstuden freuen kann. Dazu gibt es einige zu entdecken. Nicht nur was Collectibles im Game betrifft, sondern auch was die Optik angeht. Das ein oder andere Wahrzeichen der Amerikaner kann man aus Bricks wiedererkennen und die gesamte Stadt erinnert immer wieder stark an bekannte amerikanische Städte. Von New York über San Francisco ist hier einiges dabei. Sehr witzig und auf jeden Fall extrem liebevoll gestaltet.

Ein Nachteil bei der großen Map: Immer wieder wird die Story von extrem langen und sehr häufigen Autofahrten, Verfolgungsjagdten oder Diebeszügen unterbrochen. Natürlich gehört das sehr viel zum Game dazu, doch wenn sich mehrere Racer-Missionen hintereinander reihen kann das schon mal langwierig werden. Zumindest wenn man eigentlich nicht so der Racerfan ist.

Was zudem ein bisschen auffällt und vielleicht auch zumindest margial an der Größe der City mit dran hängt – die Ladezeiten der Levels sind stellenweise doch relativ lang. Zum Glück nicht beim Free-Play in der City, aber die Story Missions lassen sich schon gerne mal ein bisschen bitten.

Der Suchtfaktor

Wer sich in Jump-N-Run Games verlieren kann und dazu noch ein kleiner Bounty Hunter ist, der wird mit „LEGO City Undercover“ definitiv seinen Spaß haben. Denn nach der Story ist vor dem Spiel. So wie bei allen vorhergehenden LEGO Games auch, geht der Spielspaß nach der Story noch beinahe unendlich weiter. Denn erst danach hat man alle Charakter-Fähigkeiten freigespielt und kann wirklich alle Ecken und Winkel der City erkunden. Zusätzlich dazu natürlich auch die Storylevel nochmals durchspielen um auch hier alle versteckten Items und Trophies zu finden. Für Jäger und Sammler also das perfekte Spiel – da kann es durchaus schon mal passieren, dass man nachmittags mit dem Zocken beginnt und erst spät in der Nach zum ersten Mal wieder auf die Uhr schaut.

Einziger Wehrmutstropfen dabei – irgendwann wiederholt sich das Gameplay dann doch sehr stark. Es wird nicht langweilig aber ist ab einem gewissen Punkt einfach zu wiederholend. Es ist nun mal vom Gameplay als auch vom Suchtfaktor ein Game wie jedes andere von LEGO. Es schafft es auf jeden Fall den Spieler zu fesseln – aber irgendwann wird auch der süchtigste Spieler von der wiederholenden Missionen und Challenges ein klein wenig ein geschläfert.

Das Fazit

„LEGO City Undercover“ funktioniert als LEGO Videogame perfekt – und das komplett ohne großen Filmableger der dem Spiel vorgeht. Das Grundprinzip der LEGO Games ist einfach schon so genial und festgeschrieben, dass sich hier wirklich auch auf eine gute Cop-Story konzentriert werden kann. Ein Spiel mit Suchtfaktor sondergleichen und unzähligen Stunden and Spielspaß.

Einzige kleine Mankos: Irgendwann (allerdings erst nach dutzenden Stunden uneingeschränktem Spaß) wiederholt sich einfach alles zu viel. GErade auch weil die Map so groß ist und die Herumfahrerrei lagweilig werden kann. Wer sich dabei lieber auf Fast-Travel oder die eigenen Füße verlässt (zumindest nachdem man die Story durch hat) der wird auf jeden Fall mehr Spaß haben und jede Menge zu entdecken finden.

— Nina
Bewertung

Urteil + gute Story ohne Franchise + stundenlanger Spielspaß + altbekanntes und funktionierendes Gameplay - Ladezeiten und lange Wege auf der Map - generische Missionen
Alles in Allem Great