Splatoon 2 Review
Nintendos kinderfreundlicher Shooter der etwas anderen Art kommt mit Splatoon 2 nun endlich, rechtzeitig für den Sommer, auch auf Nintendo Switch. Die Inklinge sind zurück und helfen mit knallbunter Unterhaltung das Sommerloch zu überbrücken. Ausgestattet mit einem Arsenal an Spritzpistolen und Malerwerkzeugen bekämpfen sich die stylisch gekleideten Tintenfisch-Kinder bis zum letzten Tropfen Farbe.
Tintenfisch-Kinder am Schlachtfeld
Mit der neuen Marke Splatoon für Nintendo WiiU hat Nintendo im Jahr 2015 mal wieder bewiesen, dass sie nicht nur auf alte IPs wie Mario und Zelda setzen müssen, sondern auch mit neuen, verrückten Ideen erfolgreich sein können. Splatoon 2 setzt nun diese Tradition fort und bringt den Spaß nun auch auf Nintendo Switch.
Splatoon 2 ist ein Shooter der etwas anderen Art, denn ein großer Teil des Spiels besteht nicht darin Gegner abzuschießen, sondern die Kampfarena mit der eigenen Teamfarbe einzufärben.
Der Spieler schlüpft dabei in die Rolle eines Tinenfisch-Kindes, welches in seiner normalen Form einem menschenähnlichen Wesen entspricht, sich allerdings auf Knopfdruck in einen kleinen Tintenfisch verwandeln kann. Während man als Mensch mit diversen Waffen in Form von Spritzpistolen und Malerwerkzeugen die Gegend einfärbt, kann man als Tintenfisch in die bestehenden Farbflächen der eigenen Farbe eintauchen. Das ist vor allem hilfreich, wenn man sich schnell über das Schlachtfeld bewegen möchte oder Abkürzungen durch Gitterstäbe verwendet.
In Splatoon 2 ist es besonders wichtig immer in Bewegung zu bleiben, da sich die Bedingungen des Schlachtfeldes ständig ändern. Es kann schnell passieren, dass die eigene Basis vom gegnerischen Team eingefärbt wird ohne es zu bemerken. Nachteil daran ist, dass sich die Gegner dadruch schneller in den eigenen Linien bewegen können und man selber Schaden nimmt und verlangsamt wird.
Einzelspieler
Der Einzelspieler Modus umfasst ungefähr 30 Level in denen man wie in einem klassischen 3D Platformer versucht das Ende des Level zu erreichen. Im Fall von Splatoon 2 sind das die Elektrowelse, welche es gilt wieder einzusammeln. Erreichen kann man diese Level durch die Overworld welche wiederum in fünf Levelgebiete eingeteilt ist. Auf dem Weg dorthin begegnet man verschiedensten Gegnern, von Tentakelwesen, bis zu Putzrobotern und natürlich Endbossen.
Der Einzelspieler, mit einer Spielzeit von ungefähr 6-8 Stunden, bietet einen guten Einstieg in die Mechaniken von Splatoon 2 und bereitet gleichzeitig auf bevorstehende Multiplayermatches vor.
Mehrspieler
Ein besonders großes Augenmerk wurde auf den Mehrspielermodus gelegt. Der Mehrspielermodus ist das Herzstück von Splatoon 2 und kann sowohl im lokalen Wireless Modus mit bis zu acht Nintendo Switch, als auch online gespielt werden.
Einen Splitscreen Offline-Modus gibt es leider nicht, was sehr schade ist. Auch die Online-Verbindung über Peer to Peer Verbindung lässt leider zu wünschen übrig. Nintendo hat keine dedizierten Server für Splatoon 2, weshalb die Trefferberechnungen auf dem eigenen Gerät stattfinden. Die Folge daraus sind nicht nachvollziehbare Treffer von gegnerischen Projektilen und viele Frustmomente. Abgesehen von den nicht vorhandenen Server, spielt sich der Onlinemodus größtenteils sehr gut und macht auch viel Spaß.
Online – Modi
Was am ersten Blick vielleicht aussieht wie ein Kinderspiel, kann allerdings auch für Erwachsene eine Herausforderung darstellen. Die Vielzahl an unterschiedlichen Waffen sorgt für Abwechslung und unterschiedliche Herangehensweisen, denn fast jede Waffe hat ihre eigenen Stärken und Schwächen. So gibt es zum Beispiel ein Scharfschützengewehr für weitere Distanzen, einen Farbeimer für den Nahkampf oder auch Schnellfeuer Waffen für mittlere Distanzen. Manche Waffen wie der Klecksroller eignen sich besonders gut um möglichst schnell das Feld einzufärben. Neben den Primärwaffen gibt es außerdem noch Farbgranaten und die Spezialattacke.
In den Online-Modi von Splatoon 2 treten zwei Teams mit jeweils 4 Spieler in unterschiedlichen Dispziplinen gegeneinander an. Mit jedem Spiel sammelt der Spieler Erfahrungspunkte und steigt im Level weiter auf. Zusätzlich verdient man mit jedem Spiel Geld, das wiederum für neue Waffen und Kleidungsstücke ausgegeben werden kann. Für Neuanfängern stehen zu Beginn nur der Standardkampf und Standardwaffen zur Auswahl bereit.
Standardkampf:
- Revierkampf: Reviekampf ist die Standard Multiplayer Variante. Hier gewinnt nach Ablauf der Zeit das Team, welches am meisten Farbe in der Arena verteilt hat.
Rangkampf:
Ab Level 10 darf man sich im Rangkampf mit der Elite messen.
- Herrschaft: Der Modus Herrschaft ähnelt dem klassischen King of the Hill. Es gilt gewisse Zonen in der Arena einzunehmen und für eine bestimmte Zeit zu halten. Wenn es einem Team gelingt alle Zonen zu besetzen bis der Countdown ausgeht hat es gewonnen.
- Turm-Kommando: Wie der Name bereits verrät, dreht sich dieser Modus rund um einen Turm welcher sich Anfangs in der Mitte der Arena befindet. Sobald dieser von einem Team eingenommen wurde, bewegt sich dieser in Richtung gegnerischer Basis. Gewonnen hat das Team, welches am Ende der Zeit den Turm am nähesten zur gegnerischen Basis gebracht hat.
- Operation Goldfisch: In diesem Modus muss die Goldfischkanone in eine bestimmte Zone, nahe des gegnerischen Teams gebracht werden.
Hordemodus
Salmon Run
Salmon Run ist eine Art Hordemodus indem bis zu vier Spieler gegen Wellen an Gegner antreten können. Ziel des Spiels ist es, die spezielle Gegner zu besiegen um an deren Fischeier zu kommen. Diese Eier müssen nacheinander gesammelt werden und in die Basis zurückgebracht werden. Das ist allerdings leichter gesagt als getan, denn bereits bei einem Schwierigkeitsgrad von nur 15% habe ich gemeinsam mit einem Freund mehrere Anläufe gebraucht um alle drei Wellen zu überstehen.
Die Spezialgegner sind sehr durchdacht und gut desgined. Jeder Gegner verlangt nach einer anderen Taktik um ihn zu bezwingen. Haie, Schlangen, JetpackBomber, Regenschirmpanzer und viele andere verrückte Gegnerarten sorgen viel Nervenkitzel pur. Salmon Run ist mein absoluter Lieblingsaspekt an Splatoon 2 und wird mich und meine Freunde auch in Zukunft noch lange beschäftigen! Einziger Haken hierbei ist leider, dass Salmon Run nur zu bestimmten Terminen Online spielbar ist. Der Lokale Wireless Modus ist allerdings immer verfügbar.
Fazit
Splatoon 2 ist ein weiterer Nintendo Titel der mich positiv überrascht hat. Wenn ich ehrlich bin, habe ich bis zum Erscheinungstermin von Splatoon 2 nicht viel von dem Spiel gehalten. Wie könnte auch ein Kinderspiel, wo es darum geht, mit Farbe um sich zu schießen, mit dem Onlinemodus von Gears of War oder Halo mithalten? Diese Frage hat sich allerdings nach einpaar Runden Revierkampf schnell geklärt. In Wahrheit ist Splatoon 2 ein taktisch ausgefeiltes Spiel, wo das richtige Timing über Niederlage oder Sieg entscheiden kann. Die richtige Wahl der Waffen, schnelle Reaktionen, das Einsetzen der Spezialfähigkeit und der richtige Zeitpunkt die gegnerischen Linien zu durchbrechen sind wichtige taktische Elemente, die es zu beachten gilt.
Die teambasierten Multiplayerpartien machen viel Spaß und bieten auch kompetetiven Spielern die Möglichkeit sich in Rangkämpfen zu messen. Kritikpunkt hierbei sind die fehlenden Online-Server und die umständliche Lobby. Der Einzelspieler sorgt für kurzweilige Unterhaltung und hilft in erster Linie dabei mit der Steuerung und den unterschiedlichen Waffen umzugehen. Mit ungefähr 6-8 Stunden Spielzeit ist der Einzelspielermodus nicht sonderlich umfangreich, reicht allerdings aus, wenn man bedenkt, dass der Fokus auf den Multiplayermodi liegt. Mein absolutes Highlight ist der Modus Salmon-Run, welcher im lokalen Multiplayer mit Freunden gespielt werden kann. Dieser Co-Op Hordemodus fordert vollste Konzentration und Teamwork um die anstehenden Wellen an Gegnern zu bewältigen. Leider gibt es für diesen Modus keinen Splitscreen.
Alles in allem ist Splatoon 2 ein solides Spiel, das ich jedem Besitzer einer Nintendo Switch empfehlen kann. Egal ob Einzelspieler, Multiplayer oder Co-Op Modus, es ist für fast jeden etwas dabei. Lasst euch also nicht von der knallbunten kinderfreundlichen Grafik abschrecken, denn auch mir sind die Inklinge mittlerweile ans Herz gewachsen.