Der Kampf ums Überleben - Metal Gear Survive Review
Mit Metal Gear Survive startet Konami die nächste Spinoff Serie. Unter dem Motto “Verwende jenes, das schon da ist“, folgtdiese den Fußstapfen von Metal Gear Solid 5. Als neuer namenloser Held finden wir uns in einer post-apokalyptischen Welt wieder in der wir unsere Mother Base vor zahlreichen Untoten verteidigen in der Hoffnung einen Weg nach Hause zu finden. Allerdings kämpft nicht nur unser Held ums Überleben.
Der Ausstieg von Hideo Kojima, welcher für den großen Erfolg der Metal Gear Reihe in den letzten 30 Jahren verantwortlich war, hat sicherlich auch etwas mit der Entwicklung von Metal Gear Survive zu tun. Denn vielleicht gerade wegen dessen Ausstieg wirkt Metal Gear Survive wie ein Puzzle aus den vorherigen Teilen. Allen voran Metal Gear Solid 5, von dem nicht nur Gameplay, sondern auch Umgebungen und Spielinhalte schlichtweg einfach nur kopiert wurden.
Nach ein paar kurzen Zwischensequenzen, welche uns an die Ereignisse aus Ground Zeros und Phantom Pain erinnern, erwachen wir als namenloser Held in einer trostlosen Welt namens Dite.
Eine Welt namens Dite
In Metal Gear Survive tauschen wir die bekannte Stealth-Action des Franchise gegen den knallharten Überlebenskampf. Die einstmals prächtigen Gebäude wurden von Horden von Infizierten, darunter Wandler, Bomber und noch mehr, überrannt. Unser frei erstellbarer, Protagonist findet sich in diesem Setting wieder und muss nun die alte Basis, Kennern der Serie als Mother Base bekannt, wieder aufbauen und diese fortan gegen die Zombies verteidigen.
In der Kampagne steht unser Protagonist im Mittelpunkt des Geschehens. Dabei erkunden wir schrittweise die, der Erde nachempfundene, postapokalyptische Welt Dite. Sobald wir unsere Mother Base gefunden und wieder flott gemacht haben dient diese als Ausgangspunkt für Erkundungstouren in das zombieverseuchte Umland. Doch nicht nur Untote, nein auch Hunger und Durst, trachten unserem Helden nach dem Leben. Daher müssen wir fleißig unseren Körperhaushalt mit Wasser und Nahrung aufrechterhalten. Allerdings zeichnet sich gerade das in den ersten Spielstunden als Todesursache Nr. 1 aus.
Only Mother knows Base
Durch die einzelnen Missionen, bei denen wir größtenteils Daten sammeln, erweitern wir unsere Mother Base und unser Inventar. Dabei gilt alles, was nicht niet- und nagelfest ist, wird eingepackt und später zu brauchbaren Utensilien verarbeitet. Durch Rezepte können wir neue Waffen und Ausrüstungen fertigen, mit der wir neue Gebiete erkunden können. Neue Stützpunkterweiterungen, wie etwa Zäune oder Geschütze, können gebaut werden, um unser Überleben sichern. Generell verlangt jede Aktion Kuban-Energie. Das beginnt beim Herstellen von Gegenständen bis zum Aufleveln unseres Charakters. Erhalten können wir diese beispielsweise durch Sammeln im Umland, Töten von Zombies und das Abschließen von Einzel- und Multiplayermissionen.
Mit der Zeit begegnen wir auch weiteren Überlebenden, die wir retten und einem Tätigkeitsfeld in unserer Mother Base zuordnen können.
Nach ein paar Stunden Spielzeit schalten wir den Mehrspielermodus frei. Dabei können wir mit bis zu drei weiteren Mitspielern auf Bergungsmissionen gehen. Die gesammelten Rohstoffe, wie Energie für unseren Charakter zählen sowohl für den Singleplayer, wie auch im Multiplayer.
Verteidige was dir lieb ist
Die Bergungsmissionen sind eher repetitiv und können am ehesten mit einem typischen Tower-Defense Spiel verglichen werden. Wir bereiteten wir uns auf Welle für Welle an Angriffen der Verseuchten vor und müssen anschließend unseren Bagger, den Kern, verteidigen. Am besten geht dies natürlich durch das Platzieren von zahlreichen Zäunen, Geschützen und Fallen. Die Infizierten greifen anschließend entlang einer vorgefertigten Route, die über rote Pfeile auf der Minimap angezeigt werden, an. Da diese eher einfach gestrickt sind, greifen sie einfach jedes Hindernis an, dass sich ihnen in den Weg stellte. Nicht gerade die Hellsten, aber was erwarteten wir auch von Infizierten.
Je nach Welle erscheinen unterschiedliche Gegnertypen. Vom Fußvolk bis zu Bombern, die bei ihrem Tod explodieren und so ordentlich Schaden an unserer Verteidigung ausrichten, ist alles dabei. Zwischen den Wellen gibt es allerdings die Möglichkeit alles wieder aufzubauen und sich so für einen weiteren Angriff zu wappnen. Vorausgesetzt man hat die notwendigen Materialien bereits zusammen. Immer wieder tauchen auch neue Nebenaufgaben auf, die einen auf ein Munitionsdepot hinwiesen oder auf mechanische Gefährte, die bei der Verteidigung helfen sollten.
Für ein Spiel, das auf erster Linie für Multiplayerspaß entwickelt wurde, lässt dieser aber doch zu wünschen übrig. Denn die Abwechslung zwischen der unzähligen Verteidigungsmissionen im Einzelspieler und der vollen Multiplayer Erfahrung gibt es kaum.
Was kostet Dite?
Einen weiteren Glücksgriff hat Konami bei Metal Gear Survive auch mit den Dutzend oder mehr Möglichkeiten Spielwährung auszugeben, die Spieler für echtes Geld kaufen können, geschafft. Bei einigen dieser In-Game-Käufe handelt es sich um alltägliche Upgrades wie Animationsgesten oder Booster für Erfahrung. Andere Sorgen jedoch für noch mehr Unmut, wie die Sperrung zusätzlicher Speicherplätze. Auch ist es nur möglich eine Einsatzmannschaft zu entsenden. Jede weitere kostet auch wieder extra.
Fazit
Anfangs waren wir uns noch eher unsicher, ob das Spiel wirklich die Fans der Serie ansprechen wird. Theoretisch besitzt es potential trotz großem Sprung vom Stealth-Titel zum Crafting Survival Spiel. Allerdings gibt das fertige Spiel so wenig von dem was es versprochen hätte und möglich gewesen wäre. Angefangen von einer eher flachen Storyline mit einem viel zu wenig ausbalancierten Schwierigkeitsgrad, dem eher mauen Crafting-System, denn z.B. die Verstärkung bei Ausrüstung und Waffen fehlt komplett. Auch der Multiplayer kann das fehlende Engagement nicht wegmachen. Es gibt keinen Grund, warum Metal Gear Survive den Namen Metal Gear verdient.
— Fabian Padrta