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Teilnahmeschluss: 13. Oktober 2017
- Paradise Lost
Vielen ist Medusa bereits aus der griechischen Mythologie als abscheuliche Gorgone bekannt, die jeden sofort zu Stein erstarren lässt, der es wagt, sie anzublicken. Dieses weibliche Monster wählten Paradise Lost zur Gallionsfigur ihres 15. Albums, doch aus philosophischer Sicht ist sie mehr als nur die Gorgone mit den lebenden Schlangen als Haar. Als Sänger Nick Holmes seine Recherche begann, faszinierte ihn sofort die nihilistische Konnotation der Medusa: „Der Versuch nicht in ihre Augen zu blicken, repräsentiert das Verlangen danach, die augenscheinlich deprimierende Realität zu verdrängen, dass das Universum letztendlich bedeutungslos ist“ – diese Idee wurde einst von dem amerikanischen Schriftsteller Jack London ins Leben gerufen und hätte problemlos auch aus einem von PARADISE LOSTs Liedtexten aus den letzten 30 Jahren stammen können.
Nach ihrer Gründung im Jahr 1988 entwickelte sich die Combo aus dem mittelenglischen Halifax nicht nur zu einigen der prägendsten Persönlichkeiten im Metal, indem sie das Gothic Subgenre gründeten und Doom auf ein neues Level hoben, sondern auch zu musikalischen Pionieren. Niemals scheuten Paradise Lost es, neue Wege zu gehen und kaum eine andere Band vereint so viele verschiedene Stile in ihrer Bandgeschichte – von den Death Metal-Anfängen über düsterpoppige Klänge auf »Host«, elektronische Einflüsse von »Symbol Of Life« und majestätische Gothic-Momente, niemals ließen Sänger Nick Holmes, die Gitarristen Greg Mackintosh und Aaron Aedy sowie Basser Steve Edmondson sich von ihrer eigenen Vision abbringen. Seit ihrer Gründung ist das Quartett eine unzertrennliche Einheit und lediglich der Schlagzeugschemel wurde verschiedene Male neu besetzt. Und mit dem erst 22-jährigen Finnen Waltteri Väyrynen an der Schießbude, besinnen die Legenden sich nun auf ihre Anfänge zurück. Und was sich bereits auf ihrem gefeierten letzten Album »The Plague Within« abzeichnete, wird nun auf die Spitze getrieben: Denn mit »Medusa« liefern Paradise Lost ihr härtestes Album der Neuzeit, das zermalmenden Doom/Death mit Nicks finstersten Growls vereint und eine neue Ära der britischen Misere einleitet. Also lasst alle Hoffnung fahren und zelebriert mit Paradise Lost die Schönheit der Vergänglichkeit und des Nihilismus – solange das Leben es noch zulässt.