Ein Viertel als ein Ganzes
Einer für alle und alle für einen! Beim Frequency Festival war Thomas D noch im Bandkollektiv Fanta 4 unterwegs, Ende des Jahres startet er seine erste Tournee als Solokünstler. Die führt den Sprechsänger bis nach Wien, wo er am 18. Dezember im Gasometer auftritt. Bevor sich Thomas D auf seinen eigenen Weg macht, spricht er im VOLUME-Interview unter anderem über sein schönstes Sommererlebnis und den neuesten Streich vom M.A.R.S., ‚Kennzeichen D‘
Das Jahr 2008 liegt in seinen letzten Atemzügen. Was ist dein persönliches Highlight gewesen?
Ganz klar, das Aufstehen mit meinem neugeborenen Sohn, um mit ihm im Arm den Sonnenaufgang zu genießen. Das war während einer Party in unserer Kommune. Um uns herum lauter Leute, die immer noch feiern und am Lagerfeuer sitzen. Wir zwei ausgeschlafen und bereit für einen neuen Tag.
Schläft Thomas D lieber als zu feiern?
Feiern gerne, aber nur zuhause auf dem Land. Ich und Clubs? Das kannst du voll vergessen! Ich bin durch meine Arbeit schon genug draußen und viel unterwegs. Immer, wenn ich dann privat weggehen wollte, ist daraus dann trotzdem wieder Arbeit geworden.
In den letzten Monaten hast du sowieso genug zu tun gehabt, deine neue Platte ist kürzlich erschienen. Dabei hast du auf deinem ersten Soloalbum aus dem Jahr 1997 geschworen, dass du so gerne wieder Frisör wärst…
So kann es gehen, jetzt nerve ich euch alle wieder mit neuem Sound, anstatt etwas Richtiges zu machen. Entschuldigung, aber ich muss hier mal ganz offen zugeben: Es sollte damals eigentlich heißen, ‚Ich schwör‘, ich werde nie mehr wieder Frisör‘. Nur habe ich mich zu dem Zeitpunkt nicht getraut, diese Einstellung in einen Song zu verpacken. Das ich lieber Musiker bin, stand aber damals schon für mich fest.
Seit 1999 lebst du auf dem M.A.R.S., eine von dir gegründete Landkommune in der Vulkaneifel. Wie produzierst du Alben auf einem ehemaligen Pferdehof?
Am besten, in dem dafür vorgesehenen Tonstudio, das wir im Jahr 2000 installiert haben. Auch Kennzeichen D ist fast ausschließlich auf dem M.A.R.S. entstanden. Klar habe ich auch mit Freunden und Produzenten von außerhalb daran gearbeitet, via Internet funktioniert so ein künstlerischer Austausch aber ganz problemlos. Manchmal gab es Treffen in Berlin, zusammengefügt und beendet haben wir trotzdem alles bei mir im Haus.
Nach getaner Arbeit und beim Anzünden einer Sportzigarette – welche CD legst du derzeit zur Entspannung in den Player?
Egal, ob breit oder nüchtern, das letzte Album von Jason Mraz ‚We Sing. We Dance. We Steal Things‘ ist ganz einfach großartig. Da geht mir wirklich das Herz auf!