Ein Graffiti malen / sprühen / hinterlassen
Dinge, die du getan haben musst... #9
In der ersten Klasse Volxschule hat der Autor dieser Zeilen seinen Sinn für Vandalismus und Stadtverschönerung an der Schulwand ausgelebt und das Statement „Arschloch Stanislaus“ weithin sichtbar und in Ölkreide hinterlassen. Ob es eine besonders eloquente Kritik an dem berühmten Kinderbuch „Die drei Stanisläuse“ war, oder nicht, sei dahingestellt, jedenfalls entstand viel Wirbel darum, und die Strafe folgte auf den Fuß: Nachsitzen in der dritten Klasse. Ein Alptraum. Ähnlich ist die Situation im Erwachsenenalter: kaum zückt man die Spraydose, um ein Statement für (oder auch gegen) den Hip-Hop, das Skaten, oder die Errettung der Ananaszüchter Alaskas zu geben, lauert schon der Staatsapparat. Nur weil das eine oder andere Habsburgermusealgemäuer ins 21. Jahrhundert gebeamt wurde, werden Strafen ausgesprochen, für die man sonst die Nationalbank ausrauben und gleichzeitig den Nachtwächter vergewaltigen müsste. Ein gefährliches Unterfangen also, dieses Graffitisprühen, von dem nur abgeraten werden kann! Und doch kaufen sich grade jetzt Leute eine Spraydose, die sich folgendes denken: man kann den dereinstigen Enkeln ja nicht erzählen, dass man in der ganzen Jugend nur Videospiele gespielt, Fastfood gefressen und schlechten Sex gehabt hat. Oder?