Ernsthaftes vom Planeten Uni (15te Ausgabe)
Schon letztes Mal beschäftigte sich der studiKURIER mit der „Baustelle Uni“. Diesmal fragen wir uns: Was ist Österreich die Bildung wert? Denn an den Unis soll gespart werden, und das obwohl Studien belegen, dass sich Investitionen in die Bildung auszahlen.
Dieser Artikel entstand in Zusammenarbeit mit dem studiKURIER.
Wissenschaftsministerin Beatrix Karl verkündete vor wenigen Wochen ein Horrorszenario: Das Budget für die Unis reiche nur noch bis 2012 und müsse ab 2013 eingefroren werden. Das bedeutet sehr viel weniger Geld für Österreichs Hochschulen. Diese leiden aber ohnehin schon unter chronischem Geldmangel. Karls Lösung für das Problem: Studiengebühren wiedereinführen und Zugangsregelungen schaffen. Eine klare Absage dafür kommt allerdings von der SPÖ und der Hochschülerschaft.
Das Problem der österreichischen Hochschulen ist ein umfassendes und es hat eine jahrelange Tradition: zu wenige Studierende, zu wenige AbsolventInnen, zu wenig Geld. Dabei müsste ein Land, das von den Ressourcen Wissen und Know-how lebt, doch in die Bildung investieren, sagen Experten. Denn: An jedem Uni-Absolventen verdient der Staat doppelt so viel wie er für dessen Studium aufwendet. Daher empfiehlt etwa die kürzlich veröffentlichte OECD-Bildungsstudie Österreich, für mehr Studierende und Absolventen zu sorgen.
Was die Studierenden schon mit den Protesten im Vorjahr verdeutlichen wollten, reicht jetzt auch den Rektoren. „Schluss mit Ping-Pong-Spielen“, fordern sie. Die Regierung müsse endlich die Unis retten – und zwar durch mehr Geld: Gibt es das nicht, drohen sie mit Personalentlassungen und dem Zusperren von Studiengängen. Die Studis sind erfreut über die Rebellion der Uni-Chefs. Dass nun auch die Rektoren „Karls Unfähigkeit“ satt hätten, bestätigt für die Hochschülerschaft nämlich eins: Dass ein heißer Herbst bevorsteht.
Wie heiß es im Herbst zugeht, ob es auch heuer zu Besetzungen kommt oder ob es vielleicht tatsächlich eine Finanzspritze für die Hochschulen geben wird, liest du täglich auf www.studiKURIER.at.
Autorin: Anna Schiester