Rokko Ramirez rotzt (17te Ausgabe)
Eine Nachruf für den Pedda!
Peter Alexander (30. Juni 1926 – 12. Februar 2011)
Gerade wenn traurige Dinge passieren, dann ist es immer schwer, die passenden Worte zu finden. Dieser Tage hat es wieder einen ganz Großen erwischt, der wohl der größte Entertainer Europas gewesen sei muss, auch, wenn meist nur Österreich, Deutschland oder die Schweiz regen Anteil genommen haben an seinen Taten und Werken. Vielleicht weil er nie einen „Hit“ in Amerika hatte und ihm vielleicht dadurch auch der nie gewollte Stress erspart geblieben ist, durch noch mehr Erfolge noch mehr Lasten zu tragen. Er, der er ein ganz stiller, nachdenklicher Mensch war, hat doch so vielen anderen große Freuden bereitet, hat selbst durch einige Schicksalschläge viel Leid erfahren und wird uns doch immer im Herzen bleiben, als ein lustiger Geselle, der in den witzigsten Verkleidungen die Menschen zum Lachen brachte, aber auch durch seine Lieder Trost gespendet hat und zum Nachdenken anregte. Charleys Tante ist nicht mehr, der Oberkellner Leopold hat im weißen Rössl endgültig gekündigt, Jazzmusiker Peter Holunder ließ seine letzte Note verklingen, Graf Bobby hat dem Wilden Westen den Rücken gekehrt. Peter Alexander Ferdinand Maximilian Neumayer ist 84jährig von uns gegangen. Er möge in Frieden ruhen.
Gerade aber der Tod eines Vollblutmusikers, Schauspielers und Showmasters wie Peter Alexander beweist uns wieder ganz eindeutig, wie sehr wir im Kulturland Österreich solch einen Helden schmerzlich schon Jahrzehnte vermissen. Niemand hat es nur in Ansätzen geschafft, in seine Fußstapfen zu treten, als Multitalent – vom Lieblingsschwiegersohn bis hin zum Hardcore- Jazzer, wohl die Vorstufe des Rock’N’Rollers par excellence.
Wenn wir Kabarettisten zulächeln, dann nur, weil sie nicht singen, wenn wir Sänger vergöttern, dann meist nur mehr wegen der Show und auch die Schauspieler des 21. Jahrhunderts haben die Leichtigkeit des Seins längst nicht mehr im Blut, so wie er es hatte, ohne sich in den Mittelpunkt zu stellen und seinen wohl kongenialsten Partner Gunther Philipp gegen die cineastische Wand zu drängen.
Peter, du lebst in unseren Sonntagnachmittagserinnerungen in Schwarz/Weiß und in Farbe ewig weiter! Ein großer Mann hat die Bühne verlassen, wohl nur um in unseren Herzen weiter unsterblich zu bleiben. Darauf werden wir trinken, wenn wir uns das nächste mal in ein irgendein kleines Beisl begeben, wenn Worte es nicht können, deine Taten sprechen die eindeutigste Sprache. Wir vermissen Dich!