Adam der Teenie Liebling, Adam der Literat, Adam das Role-Model, Adam der Musiker. Adam Green scheint wandlungsfähig zu sein wie kaum ein anderer seiner Kollegen. Nach dem Split der Moldy Peaches vor ein paar Jahren investierte Adam Green das mit diesem Projekt verdiente Geld offenhörbar in eine Gesangsausbildung, die aus seiner Stimme die klassischste aller Indie Stimmen machte. Sein tiefer schwerer Bariton erfüllt den Raum und fesselt, zumindest kurzfristig.
Beim Hören seines neuen Werkes ‚Jacket Full Of Danger‘ denkt der musikhistorisch etwas versierte Hörer, an alte Grooner der amerikanischen Schule, das Mikrophon mit Daumen und Zeigefinger haltend. Zudem erinnert Greens Timbre an Elvis Presleys Stimme (an dieser Stelle bitte die Hörprobe anklicken). Adam gibt seine augenzwinkernde Philosophie bezüglich Drogen, feurigen Autos oder Frauen zum Besten, untermalt von teils orchestraler teils indiepoppiger Musik. Interessante Mischung, zumal der junge Mann auch einiges zu sagen hat.
Adam Green ist für FM4 Hörer das, was Robbie Williams für Ö3 Hörer ist: einer der besten Entertainer ihrer Generation. Der Grooner der Post-Indies. Musikalische Strenge liegt ihm genauso fern, wie gedankliche. Und das macht ihn sehr sympathisch.
(rira)
Adam Green
Jacket full of Danger
Rough Trade