Mi, 25. Mai 2011

Otto Waalkes im Interview: Einen ham wa noch

Otto finden alle gut! Am 13. Juni kommt der Friesenjunge und lustigste Piefke seit Menschengedenken ins Burgenland, um zusammen mit seiner Band gleich nach Iron Maiden für ein krachendes Nova Rock Festivalfinale zu sorgen. VOLUME hat im Vorfeld bei Allroundentertainer Otto Waalkes nachgefragt, wie er mit Arschgesichtern verfährt, welches Futter seine Ottifanten bekommen und warum er mit 63 Jahren noch immer über sich selbst lachen kann.

Im Buch der Friesen steht geschrieben: Otto muss man einfach lieben! Und was liebst du?

 
Ich liebe mein Publikum, jeden Abend wieder!

Der menschliche Körper: Es kann ja passieren, dass die hübsche Frau an deiner Seite schräg angemacht wird, zum Beispiel von einem 1,95 Meter großen Typen mit Schlägervisage. Wie reagiert Otto bzw. dein Großhirn in solchen Fällen?

Ach, ich würde mich natürlich schützend vor den Schwächeren werfen –  der arme Kerl tut mir jetzt schon leid! Offensichtlich kennt ihr meine Frau schlecht!

Apropos Arschgesichter: Welches Lied hörst du, um abzuschalten oder zum Wutabbau?

 
Wenn ich Musik nur zum Wutabbau hören würde, wären meine Kenntnisse auf diesem Gebiet sehr beschränkt: Ich bin so selten wütend.

Du bist Friesenjunge und wohnst hinterm Deich – wie ist es um deine Beziehung zum Land der Berge, Land am Strome bestellt?

Ausgezeichnet. Ich wohne ja selbst am Elbestrom auf einem hohen Berg – jedenfalls für Hamburger Verhältnisse.

Was hält Otto von Palindromen?

Da müsst ihr Anna fragen.

Der Ottifant ist für dich das, was für die Rolling Stones die ikonische Zunge bedeutet. Wie viel Futter braucht so ein Ottifant täglich?

Ich gebe dem Ottifanten reichlich Zucker, jeden Tag auf der Bühne.

Für viele Bands ein unerreichbarer Traum: ‚Als Headliner NACH Iron Maiden auftreten‘. Wie bereitest du dich darauf vor, Iron Maiden und deren Fans eine köstliche Aftershow zu bieten?

 
Ach, ich bin schon als Vorgruppe vor KISS aufgetreten – warum dann nicht nach Iron Maiden?

Stimmt, hast du auch die ‚Nummer vom Biest‘?

 
666 – kann man sich doch leicht merken: Sechs wie die Sinne des Menschen, Sechs wie die Zwerge und sexy wie Schneewittchen.

Die erste Rockplatte deines Lebens – was, wann und wo gekauft?

 
Das war ‚With the Beatles‘ von und mit den Beatles – und ‚Roll Over Beethoven‘, das war schon Rock’n’Roll, immerhin von Chuck Berry, einem meiner Vorbilder. Die LP habe ich in Emden gekauft – leider hatte ich damals noch keinen Plattenspieler.

Du hast „Kommissar“ von Falco nachgespielt – kennst du den Mann mit dem Koks?

Falco? Den hab ich eines Nachmittags angerufen, ob er was dagegen hätte, von mir parodiert zu werden. ‚Aber wo‘ hat er nur gesagt – und ist gleich wieder schlafen gegangen. Anscheinend ein Nachtmensch!

Wir leben in spannenden Zeiten: Bei was vergeht sogar dir das Lachen?

Jede Form von Aggressivität ist mir unangenehm, ganz egal, ob sie mit Atomkraft, Waffengewalt oder Alkohol zu tun hat.

Und über was muss Otto heute nach 63 Jahren auf diesem Planenten noch immer und immer wieder aufs Neue schmunzeln?

Dass ich in all den Jahren wenig verlernt und noch weniger gelernt habe – das ist schon komisch. Mir fehlt irgendein Gen zum Erwachsenwerden, fürchte ich…

…und das ist auch gut so! Wir sehen und hören uns nach Iron Maiden.