Sa, 28. Mai 2011

Jack Johnson im Interview: Der Ritter der Kokosmilch

Wiesen ist nicht Hawaii. Doch Jack Johnson bringt mit der Gitarre und guter Laune immer ein Stückchen seiner Heimat mit, auch wenn Strand und Meer noch so weit weg sind. Im Interview erzählt der ehemalige Profisurfer, bei welchen Liedern sich Karaokestars auf seinem Konzert am 28. Juli austoben dürfen und was es mit seinen „Banana Pancakes“ wirklich auf sich hat.

Was machen die Wellen auf Hawaii?

Nicht viel, meistens sind sie gut zu mir. Trotzdem habe ich es letztens geschafft, mein Surfboard zu ruinieren. Zum Glück allerdings im Wasser. Das ist besser fürs Ego, als wenn es beim Aussteigen aus dem Auto passiert. Wenn du dein Board im Meer versenkst, hast du wenigstens eine Heldengeschichte zu erzählen.

Vielleicht gleich was fürs nächste Album? „To The Sea“ kam im vergangenen Sommer raus – gibt es denn schon neue Songs, irgendwas, womit du locken kannst?

 
Ich schreibe langsam vor mich hin. Aber was es davon auch auf die Bühne schafft – mal sehen!

Nichts, worauf du dich live schon freust?

Oh doch – ich freue mich immer auf die Karaokemomente bei den Konzerten. So nenne ich sie. Der Moment, in dem ein Song losgeht, die Menge schon darauf wartet, und ich sie plötzlich wie einen gewaltigen Chor hören kann. „Better Together“ gehört dazu. Und natürlich „Banana Pancakes“

Zu den Süßspeisen kommen wir noch. Aber erst musst du noch ein paar Konzertgeheimnisse verraten!              

Falls sich jetzt jemand schon auf den perfekten Karaokemoment vorbereiten möchte, sollte er oder sie sich den Songtext zu „Just Like Heaven“ von The Cure reinziehen. Meine Frau ist verrückt danach und hat mich auf den Geschmack gebracht. Wir versuchen immer gute Coverversionen einzustreuen – diese könnte die Beste des Konzertsommers werden.

Am letzten Album singst du „I can’t tell you anything anything but the truth“ – ist das die Wahrheit, lügst du nie?

Ja, ich versuch es zumindest. Schwer fällt es mir bei meinen drei Kindern. Ich würde mir wünschen, dass sie sich so lang wie möglich ihren kindlichen Glauben, wie zum Beispiel an den Weihnachtsmann oder den Osterhasen erhalten. Sie werden so schnell groß – Sieben- oder Achtjährige wollen dann plötzlich wissen, wie der Weihnachtsmann in nur einer Nacht alle Kinder der Welt beschenken kann. Da schwindele ich dann schon.

Sonst nie? Auch nicht in Interviews?

In Wahrheit ständig. Aber keine Sorge, keine riesigen Lügen.

Vielleicht ist das Surfbrett ja doch einem Autounfall um Opfer gefallen? Wie auch immer: Journalisten geben dir oft die lustigsten „Namen“. Besonders schön: „Rebell in Flip Flops“. Was war das Amüsanteste, was du je über dich selbst gelesen hast?

Dass ich Barbecue Musik mache. Darüber musste ich sehr lachen, weil es tatsächlich stimmt: Jack Johnson aus der Box und Steaks vom Grill – eine leckere Kombination

Jetzt, wo wir wieder beim Essen sind, kommen wir noch mal zu den „Banana Pancakes“. Du singst darüber, aber machst du sie wirklich so oft für deine Frau?

 

Logisch, auch die Kinder sind ganz wild drauf. Der Song ist ein Liebeslied für meine Frau, einfach nur um sie zum Lachen zu bringen. Gerade diese Nummern entwickeln so eine Eigendynamik, dass sie es schließlich auf ein Album schaffen – obwohl ich sie nur beim Frühstück zur weiblichen Belustigung geträllert habe. Daher ganz klar: Pfannkuchen gibt es bei uns ständig.

Verrätst du dein Geheimrezept?

Ich zermatsche einfach die Bananen und gebe sie in den Pfannkuchenmischung. Das einzig Extravagante, das den Geschmack wirklich beeinflusst, ist die Milch, mit der ich den Mix anrühre. Mein Tipp, weil es ja jetzt kein Geheimnis mehr ist: keine normale, sondern Kokosmilch nehmen. Schmeckt um Welten besser!

Danke für dieses kleine aber feine Detail – wir schmecken uns am 28. Juli in Wiesen!