Ein Festival im Ausland besuchen.
Dinge, die du getan haben musst... #19
Eines Tages kommt der Zeitpunkt, an dem man das Gefühl hat, dass man sich in jedem Schlammloch dieses Landes schon im eigenen Bier, der eigenen Pisse oder Kotze gewälzt, oder mit geschmacklos tätowierten Menschen spontanen Geschlechtsverkehr ausgeübt hat. Da möchte man mehr, als nur „more of the same“. Vielleicht spielt ja die absolute Lieblingsband auf einem entlegenen Festival und kann als Initiative für eine kleine Reise dienen? Wie auch immer: Es warten unglaubliche Abenteuer! In England, angeblich das Mutterland des Pop, kann man durch den herrschenden Dauerregen verdünntes Gschloder, das als Ausrede für Bier herhalten muss, zu sich nehmen, während Menschen, die Aussehen, wie rasierte Robben, sich mit einem paaren wollen. In Norddeutschland ist es kaum anders, die kohlensäurefreie Plörre, die dort als Bier durchgehen muss, toppt in Punkto Grauslichkeit allerdings das englische Gebräu um Längen.
Der größte Spaß beginnt allerdings, wenn man in Länder reist, die wirkliche Fremdsprachen sprechen. (Deutsches Deutsch und Englisch sind ja mehr oder weniger zu bewältigen). Leichte Akzentverschiebungen können in manchen Sprachen einen großen Unterschied machen, zb von einer harmlosen Bestellung zur weniger harmlosen Aufforderung, doch möglichst bald die Mutter zu vernaschen, da diese einem eher zwielichtigen Gewerbe nachgeht, das als das älteste der Welt gilt. Oder man versuche mal, einem Spanier klar zu machen, dass das ständige Gelispel höchstens ein paar Schlangen anlocken wird, weil man leider nichts versteht. Bevor sich das etwas einseitige Gespräch auf die Vorteile von Englischunterricht erstrecken könnte, nähern sich schon die oben erwähnten rasierten Seeelefanten, die jetzt endlich Icki-Icki wollen. Ein wahrlich schweres Schicksal, aber egal, da muss man durch, denn man kann den dereinstigen Enkeln ja nicht erzählen, dass man in der ganzen Jugend nur Videospiele gespielt, Fastfood gefressen und Blümchensex gehabt hat. Oder?